Zwischenfazit Kickers: Heimstärke als Basis für den Erfolg

13 Spieltage, und damit rund ein Drittel der Saison 2014/2015 sind bereits absolviert. Die nun anstehende Länderspielpause nutzt liga3-online.de, um ein erstes Zwischenfazit zu der bisherigen Saison der 20 Drittligisten zu ziehen. In der heutigen Ausgabe werfen wir einen Blick auf die Stuttgarter Kickers. Die Mannschaft von Horst Steffen steht nach 13 Spieltagen mit 24 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Aus den letzten drei Spielen holten die Blauen sieben Punkte und blieben zweimal ohne Gegentor, somit konnte man wieder auf die Aufstiegsplätze klettern. Mit 23:13 Toren weißt man zudem mit Wehen Wiesbaden zusammen die beste Tordifferenz der Liga auf.

Das lief bisher gut:

Heimstärke

Die Schwaben sind trotz ihres Umzuges nach Reutlingen die beste Heimmannschaft der Dritten Liga. Sechs Siege feierten die Kickers schon im Stadion „An der Kreuzeiche“ und bisher konnte nur der VfL Osnabrück beim 1:1 etwas Zählbares aus Reutlingen mitnehmen. Zuhause ist man eine Macht und mit dem MSV Duisburg zusammen die einzige Mannschaft ohne Heimniederlage. Saisonübergreifend hat man sogar 16 seiner 21 Heimspiele gewinnen, die Bilanz eines Aufstiegs-Kandidaten. Des Weiteren stimmen auch die Defensivleistungen bei den Heimauftritten, denn SVK-Keeper Korbinian Müller musste bei sieben Heimspielen erst zweimal hinter sich greifen.

Spielerisch überzeugend

Auch spielerisch hat sich der SVK im Vergleich zur letzten Saison nochmal weiterentwickelt. „Wir haben gezeigt, dass wir spielerisch zu den besten der Liga gehören, wenn jeder auf seiner Position seine Leistung abruft“, bestätigt Außenverteidiger Fabio Leutenecker gegenüber liga3-online.de. Die Kickers treten dominant auf und versuchen, auch in Auswärtsspielen, ihr Spiel durchzubringen. „Der Trainer gibt uns für jedes Spiel einen Plan an die Hand und wenn der nicht funktioniert haben wir auch noch einen Plan B in der Tasche“, erklärt Mittelfeldspieler Sandrino Braun. Was passiert, wenn dieser Plan aufgeht, hat man zuletzt bei den beiden 3:0-Heimsiegen gegen Unterhaching und Hansa Rostock gesehen, wo die Gegner gänzlich chancenlos waren.

Das lief bisher nicht gut: Auswärtsschwäche

Wenn es bei den Stuttgartern im Moment etwas zu bemängeln gibt, dann sind es die schwachen Ergebnisse in Auswärtsspielen. Nur in Halle konnte der SVK gewinnen, in den restlichen fünf Partien ging man dreimal als Verlierer vom Platz und zweimal trennte man sich Unentschieden. Damit belegen die Kickers in der Auswärtstabelle den 15. Tabellenplatz. Zugegeben verlor man seine drei Partien auch gegen starke Gegner, denn Bielefeld, Duisburg und Wiesbaden befinden sich alle unter den ersten fünf der Tabelle. Doch man ließ oftmals zu viele Torchancen ungenutzt, der Gegner zeigte sich dann kaltschnäuziger. So auch am ersten Spieltag in Wiesbaden, wo die Kickers trotz gutem Spiels 1:2 unterlag. In Bielefeld machte man sich das Leben selber schwer, da Gerrit Müller für eine Tätlichkeit die rote Karte gesehen hatte und in Duisburg fand die Mannschaft nach dem unglücklichen frühen Rückstand nichtmehr zu ihrem Spiel. Wirklich einfacher wird es aber auch in den kommenden Auswärtsspielen für die Blauen nicht werden. Nach dem Derby gegen den VfB Stuttgart II muss man zu den heimstarken Dresdnern, ehe man in Erfurt zu Gast ist.

Der beste Spieler: Besar Halimi

In einer funktionierenden Stuttgarter Mannschaft sticht Mittelfeldspieler Besar Halimi besonders heraus. Der 19-Jährige legte bisher neun Tore für seine Mitspieler auf und ist somit der beste Vorlagengeber der Liga. Außerdem konnte er zwei Tore selber erzielen und ist somit an knapp der Hälfte aller SVK-Treffer direkt beteiligt. Der Neuzugang ist mit seinen Tempo-Dribblings kaum zu stoppen und hat die Kickers spielerisch deutlich weiter gebracht. Wenn er weiter so macht, wird er für die Degerlocher wohl kaum zu halten sein, auch wenn Sportdirektor Michael Zeyer schon länger an einer Vertragsverlängerung mit Halimi arbeitet.

Schwächster Spieler

Einen schwächsten Spieler kann man in der funktionierenden Mannschaft nicht ausmachen. Auffällig ist, dass Horst Steffen meist denselben Akteuren vertraut und seine Aufstellung nur selten ändert. Der Erfolg gibt ihm Recht, doch man könnte daraus auch deuten, dass keiner der Ersatzspieler sich wirklich aufdrängt. Dies wird sich nun allerdings ändern, da mit Kapitän Enzo Marchese ein wichtiger Spieler vorrausichtlich bis Januar ausfällt.

Fazit

Der SVK kann seine Form der vergangenen Rückrunde bisher eindrucksvoll bestätigen und steht aufgrund der spielerischen Weiterentwicklung verdient auf dem zweiten Tabellenplatz. Erstaunlich ist, dass die Kickers das Heimstärkste Drittliga-Team sind, obwohl man in Reutlingen in einem fremden Stadion spielt. Der zweite Tabellenplatz lässt die Fans der Blauen von der zweiten Liga träumen, doch das Duo aus Sportdirektor Michael Zeyer und Trainer Horst Steffen weiß, wie schwer die kommenden Spiele werden. Schließlich fällt mit Enzo Marchese der Spielmacher für den Rest des Jahres aus.

Prognose

Wenn die Mannschaft weiter so konstant auftritt, ist es gut möglich, dass man bis zum Ende der Saison um den Aufstieg mitspielt. Die Heimstärke ist dafür eine gute Basis und auswärts müssen die Blauen einfach noch cleverer werden. Die Gegner werden sich immer besser auf den SVK einstellen und es liegt an Horst Steffen dafür eine Lösung zu finden. Doch bisher hat der Trainer alles richtig gemacht und wenn die Kickers so weiter spielen dürfen zumindest die Fans weiter vom Aufstieg träumen.

FOTO. Julian Lehnhardt

   

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