Zwischenfazit FCE: Umbruch geglückt, Offensiv-Power fehlt

13 Spieltage, und damit rund ein Drittel der Saison 2014/2015 sind bereits absolviert. Die nun anstehende Länderspielpause nutzt liga3-online.de, um ein erstes Zwischenfazit zu der bisherigen Saison der 20 Drittligisten zu ziehen. In der heutigen Ausgabe werfen wir einen Blick auf den FC Energie Cottbus. Der Zweitligaabsteiger steht zurzeit mit 20 Punkten auf Platz acht und hat Tuchfühlung mit den Aufstiegsrängen. Der Abstand auf Platz zwei bzw. drei beträgt gerade einmal vier Punkte. Als völlig neu formierte Elf zeigt sich die Mannschaft schon recht stabil. Aber es gibt noch einige Probleme zu bewältigen, um die Aufstiegsränge richtig in das Visier zu nehmen.

Das lief bisher gut

Bis zum letzten Auswärtsspiel bei Fortuna Köln war der FC Energie in der Fremde ungeschlagen und belegte in der Auswärtstabelle Rang zwei hinter dem Halleschen FC. Dabei schaffte es Stefan Krämer seine Elf robust und selbstbewusst einzustellen. Mit einem 3:1-Erfolg wurde der VfL Osnabrück in die Schranken verwiesen. Auch in Kiel und Chemnitz konnte man Siege verbuchen. Chemnitz war zum damaligen Zeitpunkt an der Tabellenspitze. Anders als in der Abstiegssaison 2013/2014 hat sich der FC Energie zu einer Macht in fremden Stadien entwickelt. Ein Garant dafür sind die beiden Innenverteidiger Cédrick Mimbala und Uwe Möhrle sowie Torhüter Kevin Müller. Möhrle bestritt bisher alle 13 Saisonspiele, Mimbala und Müller kommen auf zwölf Einsätze. Auf den defensiven Außenbahnen haben sich Fanol Perdedaj und Robin Szarka festgespielt. Mit ihrer Stabilität helfen sie dem gesamten Team weiter und sind nicht mehr aus der Startelf wegzudenken.

Das lief bisher nicht gut

Wie bereits erwähnt, sind die Auswärtsspiele ein Garant dafür, dass man direkten Kontakt zu den Aufstiegsrängen hat. Was in der Fremde klappt, will im heimischen Stadion der Freundschaft nicht recht gelingen. Mit gerade einmal acht Punkten rangiert Energie auf Platz 13 der Heimtabelle. Zum Auftakt am 2. Spieltag gab es eine klare 1:3-Niederlage gegen Mitabsteiger Dynamo Dresden. Nach einem 0:0 gegen Rot-Weiß Erfurt folgte am 6. Spieltag der erste Heimsieg über Wehen  Wiesbaden. Im Spiel gegen den Halleschen FC führte man zur Halbzeit verdient mit 1:0. Doch am Ende musste man eine 1:2 Heimniederlage hinnehmen. Auch im letzten Heimspiel gegen Bielefeld kam man nicht über ein 1:1 hinaus. Grund dafür ist die anhaltende Abschlussschwäche. So oft lässt man Chancen liegen, die ein Spiel entscheiden könnten. Zwar traf Stürmer Zbynek Pospech in zwölf Spielen viermal ins Schwarze, doch Stürmerkollege Fabian Pawela konnte bei gleicher Anzahl von Spielen noch keinen Treffer verbuchen.

Der beste Spieler: Kevin Müller

An Torhüter Kevin Müller war zu Saisonbeginn noch nicht zu denken, da René Renno im ersten Saisonspiel im Tor stand. Da sich eben dieser längerfristig verletzt hatte, wurde Kevin Müller vom VfB Stuttgart II für ein Jahr ausgeliehen. Diese Verpflichtung stellte sich schnell als Glücksgriff heraus. Müller weist die nötige Sicherheit auf, die ein Torhüter haben muss. Zudem schaffte er es, vier Ligaspiele in Folge seinen Kasten gänzlich sauber zu halten. Trotz der Genesung von René Renno bleibt Kevin Müller unangefochten die Nr. 1 im Tor. Die Abwehr kann sich freuen, so einen sicheren Schlussmann hinter sich zu haben. Damit ist Kevin Müller der Gewinner der ersten Saisonphase.

Der schwächste Spieler: Fabian Pawela

Der 28-jährige Stürmer, der im Sommer aus Polen zum FCE kam, konnte bei seiner ersten Station in Deutschland bisher nicht überzeugen. In 12 von 13 möglichen Partien stand Pawela auf dem Platz, ein Tor gelang ihm dabei nicht. Dabei kam er mit der Empfehlung von zwölf Toren und sieben Vorlagen aus 54 Erstliga-Spielen in Polen zum FCE. Oft wurde er zwar nur als Joker eingewechselt, doch im Vergleich zu den anderen Offensivspielern der Lausitzer fehlt im oft noch die Bindung zum Spiel.

Fazit

Der FC Energie galt zu Saisonbeginn als Aufstiegsaspirant. Doch die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive und Heimbilanz verhindern den Sprung auf die oberen Tabellenplätze. Dabei hat die Mannschaft immer wieder mit Sperren und Verletzungssorgen zu kämpfen. Spieler wie Anton Makarenko, Leonhard Kaufmann sowie Nils Gottschick wurden immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. Damit konnte sich bisher das Mittelfeld nicht konstant einspielen. Das Potenzial der neu formierten Mannschaft ist groß. Doch die drei genannten Spieler müssen erst komplett in das Team finden, um der Mannschaft dauerhaft helfen zu können.

Prognose

Energie hat mit den Abstiegsrängen nichts zu tun. Die Aufstiegsränge befinden sich in unmittelbarer Nähe. Doch die wahre Leistungsfähigkeit des Teams wird sich erst zeigen, wenn alle Spieler verletzungsfrei bleiben. Trotz allem muss an der Heimstärke gearbeitet werden. Dafür sind klar die Offensivspieler in die Pflicht zu nehmen, die gute Chancen zu oft liegen lassen, um Spiele zu entscheiden. Bekommt Energie diese beiden Probleme in den Griff, steht einem Aufstiegskampf nichts mehr im Wege.

FOTO: ef-pixx.de

   
Back to top button