Zwickaus Krise verschärft sich: "Das darf uns nicht passieren"

Nur ein Sieg aus den letzten elf Spielen: Der FSV Zwickau steckt in der Krise, die sich durch die 1:3-Pleite bei 1860 München am Samstag weiter verschärft hat. Trainer Joe Enochs und Torschütze Dominic Baumann schlugen im Anschluss Alarm.

"So können wir nichts mitnehmen"

Für gewöhnlich sei er ein "sehr optimistischer" Mensch, sagte Enochs auf der Pressekonferenz nach der Partie. "Aber nach den ersten zwölf Minuten war es verdammt schwer, etwas Positives zu finden." Denn zu diesem Zeitpunkt lagen die Schwäne bereits mit 0:2 hinten, den ersten Gegentreffer setzte es nach gerade mal 28 Sekunden. "Wir haben fünf Chancen, das Ding zu retten", ärgerte sich der FSV-Coach bei "MagentaSport" über die Entstehung des 0:2.

Und auch Dominic Baumann war bedient: "Wir bekommen ein Gegentor, ohne dass wir den Ball berührt haben. So in ein Spiel zu starten, darf uns einfach nicht passieren." Noch vor der Pause klingelte es ein drittes Mal im Zwickauer Kasten, wodurch die Partie bereits frühzeitig entschieden war. Auch Baumanns Anschlusstreffer nach 55 Minuten änderte daran nichts mehr. "Wir haben das Spiel natürlich in der ersten Halbzeit verloren", hielt er mit einer großen Portion Frust fest: "Jeder weiß: Je länger wir die Null halten, desto ekliger wird es für 1860." Wenn allerdings gerade mal 28 Sekunden die Null steht, "können wir nichts mitnehmen".

Enochs weiß, was die Stunde geschlagen hat

Und auch Enochs war das Defensivverhalten seiner Mannschaft ein Dorn im Auge: "Wir vergessen genau das, was wichtig ist: Dass wir hinten einfach spielen und die Zweikämpfe annehmen. Wir können über Taktik und das alles sprechen – aber wenn wir das nicht auf den Platz bringen …" Vor allem Jan Löhmannsröben erwischte einen rabenschwarzen Tag, verschuldete das 0:2, musste bereits nach 13 Minuten aufgrund einer Systemumstellung raus und verweigerte Enochs zunächst den Handschlag. "Es tut mir Leid für ihn, ich mag ihn. Aber wir brauchen Punkte." Derer gab es nun zum zweiten Mal in Folge keine, sodass der FSV die Hinrunde mit lediglich 16 Punkten und ebenso vielen Toren auf Rang 18 abschließt.

Vom Klassenerhalt ist Enochs zwar weiterhin überzeugt ("Wir sind stark genug"), weiß aber, was die Stunde geschlagen hat: "Wenn wir so wie in der ersten Halbzeit spielen, wird es eine lange Saison mit vielen Niederlagen werden. Wir werden aufstehen, aber es muss langsam Zeit werden." Es gelte nun, die richtigen Schlüsse aus den beiden Niederlagen zum Auftakt ins Jahr 2023 zu ziehen und die Köpfe freizubekommen. "Die Spieler, die auf dem Platz sind, stehen in der Verantwortung – zusammen mit dem Trainerteam", nahm der US-Amerikaner alle in die Pflicht. Gleichzeitig soll der Kader noch verstärkt werden. "Wenn es möglich ist, werden wir es versuchen." Knapp eineinhalb Wochen bleiben noch. Bevor das Transferfenster am 31. Januar schließt, geht es am kommenden Samstag nach Halle. Ein echtes Kellerduell, in dem sich die Schwäne keine weitere Niederlage erlauben dürften

   

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