Zwickau will Bock umstoßen: "Natürlich machen wir uns Sorgen"

Joe Enochs redet gar nicht erst lange um den heißen Brei herum. Der Trainer des FSV Zwickau ist sich vor dem wegweisenden Duell am Mittwoch gegen den Halleschen FC (19 Uhr, live auf mdr.de) der brenzligen Situation seiner noch immer sieglosen Mannschaft sehr bewusst.

Butzen: "Dreckig spielen und Sieg erzwingen“

"Natürlich machen wir uns Sorgen“, sagte der Coach im "MDR"-Interview und will den vergleichsweise frühen Zeitpunkt in der Saison nicht als Beruhigung gelten lassen: "Wir stehen nicht da, wo wir stehen wollen, und wir haben in der Vergangenheit gelernt, dass andere Mannschaft in einer ähnlichen Lage immer noch lange darauf gehofft haben, dass es schon noch anders werden würde – und sind am Ende eben abgestiegen. Deswegen wollen wir so schnell wie möglich über den Strich."

Dieses Ziel könnten die Westsachsen durch einen Sieg gegen den HFC zumindest vorübergehend gelingen. Abwehrspieler Nils Butzen will den Bock auch unabhängig vom Derby-Charakter der Begegnung mit Entschlossenheit endlich umstoßen: "Es geht um drei Punkte. Wie der Gegner heißt, ist zweitrangig", sagte der 28-Jährige im Online-Portal "Tag24": "Für uns geht es darum, Vollgas zu geben, dreckig zu spielen und den Sieg auch mal zu erzwingen."

Die bereits spürbar gewachsene Anspannung hält Enochs dabei für keine zusätzliche Belastung. Seine Spieler würden die Erwartungen schließlich kennen, meinte der US-Amerikaner: "Wir haben uns ja nicht zurückgelehnt und uns gesagt, dass wir die Klasse schon fünf Jahre gehalten haben und es schon wieder schaffen werden. Uns ist klar gewesen, dass es von Tag eins an ein Kampf für uns wird. Druck haben wir immer", sagte Enochs und fügte hinzu: "Wir haben aber auch schon wirklich kniffligere Situationen überlebt."

"Wollen wieder dahin kommen, wo wir schon einmal waren"

Zur Bewältigung der neuerlichen Herausforderung für die Schwäne setzte der Coach nach der 1:3-Heimpleite gegen den SC Verl in der anschließenden Vorbereitung auf das Duell mit Halle auch nochmals auf sachliche Analysen statt auf kernige Ansprachen: "Wir hauen nicht drauf, weil wir weiter glauben, dass die Spieler alles geben. Gegen Verl haben wir insgesamt gut gespielt, aber eben Fehler gemacht, die wir in der Vergangenheit nicht gemacht. Das müssen wir abstellen", berichtete Enochs von den Trainingsinhalten der vergangenen Tage.

Der Grundstein für den ersehnten Befreiungsschlag durch einen Sieg gegen Halle soll sein Team durch größere Stabilität in der Defensive legen: "Wir wollen wieder dahin kommen, wo wir schon einmal waren. Dass wir hinten konsequent waren, ist immer unsere Stärke gewesen." Fehlende Abstimmung in seiner neu zusammengestellten Mannschaft hält Enochs hingegen nicht für die Ursache der bisherigen Durststrecke. "Die Mannschaft ist intakt, spielt mutig und mit dem Kopf nach oben", meinte der Kalifornier: "Dass sie aufeinander eingestellt sind, zeigen ja unsere Chancen, die wir nur besser nutzen müssen."

   
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