Zwickau immer tiefer in der Krise, Ziegner kritisiert Fans
Sechs Spiele, vier Niederlagen, kein Sieg und der letzte Tabellenplatz: Das ist die ernüchternde Bilanz des FSV Zwickau nach den ersten Wochen der neuen Saison. Auch gegen die zuvor ebenfalls noch sieglosen Würzburger Kickers konnten sich Westsachsen am Sonntag nicht durchsetzen (0:1). Trainer Torsten Ziegner war bedient und kritisierte zeitgleich auch einige Fans.
Moral stimmte
An Chancen mangelte es dem FSV – gerade in der zweiten Halbzeit – nicht, doch zum vierten Mal in sechs Spielen landete der Ball nicht im Tor. "Wir tun uns schwer, Tore zu schießen", gab Mike Könnecke nach Abpfiff gegenüber dem "MDR" zu, Torhüter Johannes Brinkies sprach angesichts der zahlreich vergebenen Chancen von einer "sehr ärgerlichen Niederlage". Es war die erste Heimniederlage seit November 2016. Immerhin stimmte die Moral. "Ich in der Halbzeitpause gespürt, dass meine Jungs an sich glauben und das Spiel noch kippen wollen", äußerte sich Trainer Torsten Ziegner. Während der 39-Jährige mit dem Einsatz seiner Mannschaft durchaus zufrieden war, brachten ihn einige Fans auf die Palme.
"Für mich sind das keine Fans"
Der Hintergrund: In der ersten Halbzeit gab es nach Fehlpässen und verunglückten Aktionen von Anthony Barylla (20) und Fridolin Wagner (19) mehrmals Pfiffe von der Tribüne. "Das ist unmöglich", schimpfte Ziegner auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und wetterte: "Für mich sind das keine Fans – die haben uns nämlich wieder über 90 Minuten klasse unterstützt. Es sind Zuschauer, die ins Stadion kommen und vermutlich darauf hoffen, dass die Jungs Fehler machen." Deutliche Worte des 39-Jährigen, der sich trotz des Fehlstarts keine Sorgen um seinen Job machen muss. Sportdirektor David Wagner sprach Ziegner im MDR-Interview erneut das Vertrauen aus und betonte: "Aktionismus interessiert mich nicht". Klar ist aber auch: Der FSV Zwickau benötigt so schnell wie möglich ein Erfolgserlebnis. Aufgrund der Länderspielpause haben die Westsachsen nun zwei Wochen Zeit, um im Training an Dingen wie der Chancenverwertung zu arbeiten. Am 9. September reist Zwickau dann nach Münster, ehe es vor heimischer Kulisse gegen den 1. FC Magdeburg geht. Zwei weitere Niederlagen wären fatal – auch für Ziegner.