"Zwei glasklare Elfmeter": Schiri-Ärger beim MSV nach Topspiel
Beim Topspiel in Cottbus erlebte der MSV Duisburg eine Achterbahnfahrt – jedoch ohne Happy End. Auch, weil es aus Sicht von Trainer Dietmar Hirsch "zwei glasklare Elfmeter" für sein Team hätte geben müssen. Der Ärger nach der Last-Minute-Pleite war entsprechend groß. Auch der Schiedsrichter äußerte sich.
Hirsch redet sich in Rage
Er machte aus seiner Enttäuschung über die Niederlage kein Geheimnis, MSV-Coach Dietmar Hirsch, als er nach Spielende zum Interview mit "MagentaSport" kam. "Wir sind niedergeschlagen", gab er offen zu, betonte gleichzeitig aber auch: "Es gibt auch Gründe für die Niederlage, die nicht komplett bei uns liegen." Damit spielte der 53-Jährige auf umstrittene Entscheidungen von Schiedsrichter Tom Bauer an, der in zwei Szenen – aus Sicht von Hirsch – zu Unrecht keinen Elfmeter für den MSV pfiff.
Eine Tatsache, die den Duisburger Trainer in Rage brachte: "Wenn ich klar verliere, muss ich es nicht sagen, aber heute muss ich es mal ansprechen: Wir haben in 17 Spielen nicht einen einzigen Strafstoß bekommen, obwohl es nachweislich drei, vier, fünf hätten sein müssen. Heute waren es zwei glasklare. Da brauche ich auch keinen Videobeweis, den ich befürworte."
"Er bekommt dann einen Tritt"
Die erste Szene ereignete sich kurz vor der Pause, als Viet im Strafraum gegen Michelbrink zu Fall gegangen war. "Viet spielt den Ball und bekommt dann einen Tritt", schimpfte Hirsch. Während die TV-Bilder einen Treffer am Fuß klar zeigten, war die Sicht von Schiedsrichter Bauer in dieser Situation versperrt, wie die Bilder der RefCam vermuten ließen und der 29-Jährige auch im Interview bestätigte: "Ich habe gar nichts gesehen. Und dann kann ich auch nichts ahnden, denn raten wollen wir nicht." Für Hirsch war das aber kein Grund: "In so einer spielentscheidenden Szene muss ich eine richtige Entscheidung treffen, denn das war nicht das erste Mal." Eine Einschätzung der Szene anhand der TV-Bilder nahm Bauer indes nicht vor, während FCE-Trainer Claus-Dieter Wollitz meinte: "Er macht schon sehr viel daraus."
Den zweiten Aufreger gab es nach 62 Minuten, dieses Mal ging es um ein mögliches Handspiel von Michelbrink. "Der geht an die linke Hand, oder? Und der Arm ist doch abgespreizt, oder nicht?", fragte Hirsch. Die TV-Bilder lassen allerdings eher darauf schließen, dass der Ball an die Brust beziehungsweise die Schulter ging. Hirsch blieb aber bei seiner Meinung: "Für mich ist das Hand." Bauer schätzte die Szene so ein: "Der Spieler hat den Arm draußen, zieht ihn dann aber weg. Da fällt es mir schwer, Absicht zu unterstellen. Zumal die Distanz sehr kurz war."
Schwache erste Halbzeit
Die Niederlage allein am Schiedsrichter festmachen wollte Duisburgs Coach aber nicht, dafür war die Leistung im ersten Durchgang schlicht nicht gut genug, wie auch Hirsch zugestehen musste: "Wir haben uns ein bisschen den Schneid abkaufen lassen, waren zu schludrig und haben die eine oder andere Chance zugelassen." So auch in der 11. Minute, als Duisburg den Ball in der eigenen Hälfte verlor, in einen Konter lief und dadurch das 0:1 kassierte.
Auch dem 0:2 (47.) ging ein individueller Fehler voraus. Durch ein Eigentor von Straudi (80.) und einen Treffer von Dittgen (89.) kamen die Zebras dann zwar noch zum Ausgleich, mussten in der fünften Minute der Nachspielzeit dann aber den Knock-out hinnehmen. "In den letzten Minuten wollten wir ein bisschen zu viel und stellen uns hinten nicht gut an", haderte Hirsch.
"Deftiger Schlag ins Gesicht"
Am Ende steht trotz einer "wesentlich besseren zweiten Halbzeit" mit einer "Vielzahl an Chancen" eine bittere Niederlage, die Duisburgs Trainer als "deftigen Schlag ins Gesicht" bezeichnete, "weil es einfach unnötig war. Speziell aufgrund der zweiten Halbzeit dürfen wir auf keinen Fall verlieren, müssen mindestens einen Punkt mitnehmen oder vielleicht sogar gewinnen". Durch die Pleite muss Duisburg den FCE in der Tabelle wieder vorbeiziehen lassen und rutscht auf Platz 2 ab.
"Wir stecken nie auf und geben bis zum Ende immer alles", richtete Kapitän Alexander Hahn die Blicke bereits auf das kommende Heimspiel gegen Erzgebirge Aue. "Das zeichnet uns aus und wird uns auch bis zum Ende immer auszeichnen." Auch Hirsch hob den Einsatz der Mannschaft im zweiten Durchgang hervor: "Da haben wir unser wahres Gesicht gezeigt und werden wieder aufstehen."
macht viel daraus