Zurück in der Spur: Osnabrück will nochmals angreifen
Ein Sieg aus den letzten acht Spielen, das hatte doch ordentlich am Selbstvertrauen von Spielern und Fans des VfL Osnabrück genagt. Jetzt, wo der Kampf um den dritten Rang fast schon verloren erscheint, rafften sich Joe Enochs und Co. allerdings noch einmal auf und siegten über Werder Bremen II verdient mit 3:1 (3:0). Zumindest die Pokalteilnahme ist damit weiterhin mehr als realistisch.
Partie bereits zur Pause entschieden
8891 Zuschauer waren offiziell an die Bremer Brücke gepilgert – ein stolzer Wert, auch über 500 Besucher von Werder Bremen II hatten die kurze Reise nach Osnabrück auf sich genommen, da ihr Bundesliga-Team erst am heutigen Montag auf den VfB Stuttgart trifft. Gemeinsam haben beide Mannschaften der Nordlichter die bedrohliche Lage im Abstiegskampf. Die Situation der Reserve konnte der VfL Osnabrück dabei am Samstagnachmittag nochmals deutlich verschärfen, es war in gewisser Art und Weise ein Tag wie gemalt für die Lila-Weißen. Der Grund? Fast alle Möglichkeiten fanden in der ersten Halbzeit den Weg ins Tor. So erzielte Marcos Alvarez mit einer sehenswerten Einzelaktion das erste Tor (18.), nur fünf Minuten später legte Massimo Ornatelli bereits nach (23.). Während die Bremer Reserve nur Aluminiumtreffer verzeichnete oder an Marvin Schwäbe scheiterte, war die Messe nach David Pisots Elfmetertreffer zum 3:0 schon vor der Pause gelesen (40.).
Enochs: "Haben immer noch Hoffnung auf den dritten Rang“
Da störte es kaum noch jemanden, dass Marcel Hilßner zehn Minuten vor dem Ende noch den schlussendlich wertlosen Anschlusstreffer erzielte – der VfL Osnabrück hatte den Gästen schon längst den Zahn gezogen und konnte für den Ligaendspurt sogar noch Kräfte sparen. Gegenüber "os1.t"v zeigte sich Enochs dementsprechend froh, mahnte aber: "Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass wir in der zweiten Halbzeit noch abgeklärter spielen, denn auch Bremen besitzt eine gute und spielstarke Mannschaft.“ Dennoch habe man gesehen, dass die Gastgeber auch Möglichkeiten herausspielen können. Bezogen auf die Tabelle bekannte der US-Amerikaner weiterhin: "Wir haben immer noch die Hoffnung, den dritten Platz zu erreichen.“ Einen herben Schlag in diesem Kampf versetzten den Osnabrückern dabei aber die Kickers aus Würzburg, die bei Energie Cottbus trotz eines frühen Rückstandes noch mit 2:1 gewannen und auf der Zielgeraden schlichtweg keine Punkte mehr abzugeben scheinen.
Würzburg muss erheblich patzen
Während der VfL sein abschließendes Heimspiel gegen Fortuna Köln bestreitet, führt die Reise am kommenden Wochenende zuerst zum zuletzt wiedererstarkten Chemnitzer FC, der mit sechs Siegen aus den vergangenen sieben Partien zu einer echten Hausnummer mutiert. Aber was bleibt dem VfL Osnabrück angesichts von vier Punkten Rückstand auf die Unterfranken anderes übrig, als die letzten beiden verbleibenden Partien zu gewinnen und auf ein Straucheln des Drittplatzierten zu hoffen? Würzburg hat seinerseits mit dem Heimspiel gegen Holstein Kiel sowie der Auswärtspartie beim 1. FC Magdeburg zumindest nominell ebenso schwere Gegner vor der Brust, auch wenn aktuell kaum etwas auf ein Schwächeln der Truppe um Coach Bernd Hollerbach hindeutet. Das Gute: Immerhin der vierte Rang und die damit verbundene Teilnahme am DFB-Pokal ist nach der Niederlage der SG Sonnenhof Großaspach wieder aus eigener Kraft zu erreichen.