Zuck im Interview: "Mit Herzblut und Leidenschaft zerreißen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht FCK-Kapitän Hendrick Zuck über die drei verbliebenen "Heimspiele", das Fernduell mit seinem Ex-Klub Eintracht Braunschweig um den Aufstieg, die Rückkehr des etatmäßigen Spielführers Jean Zimmer und darüber, was er im Vergleich zu seiner Zeit in Braunschweig nun mit dem FCK besser machen will.

"Es ist ein unbeschreibliches Gefühl"

liga3-online.de: Freitagabend, Flutlicht, volles Haus: In der Begegnung beim SV Wehen Wiesbaden steht der der FCK vor einem weiteren Heimspiel. Rund 7.000 Fans werden anreisen. Wie groß ist die Vorfreude, Herr Zuck?

Hendrick Zuck: Wir freuen uns riesig auf die Partie. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, in der Fremde vor so vielen eigenen Fans zu spielen. Wenn man dann noch in so einer Situation steckt und die Chance hat, die Saison erfolgreich abzuschließen, dann macht es noch viel mehr Spaß, auf dem Platz zu stehen.

Die Saison geht in die entscheidende Phase. Die Roten Teufel sind in einer guten Ausgangslage im Rennen um den zweiten direkten Aufstiegsplatz. Mit einem Sieg in Wiesbaden würde der Vorsprung auf Rang drei fünf Zähler betragen. Ein beruhigendes Polster?

Ich bin kein Freund davon, mich mit irgendwelchen Polstern zu befassen. Fakt ist, dass wir es aktuell in der eigenen Hand haben. In Wiesbaden wollen wir mit einem Sieg einen weiteren Schritt in die richtige Richtung machen. Aber selbst dann ist im Rennen um den Aufstieg noch gar nichts entschieden.

Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft, um den nächsten Dreier einzufahren und damit auch die gute Ausgangslage weiter zu verbessern?

Es ist wichtig, dass wir auch das Spiel in Wiesbaden mit der gleichen Ernsthaftigkeit angehen, wie die Partien zuvor. In der heißen Phase geht es nicht mehr ganz so viel um taktische Sachen. Jetzt gilt es, sich mit Herzblut und Leidenschaft für das gemeinschaftliche Ziel zu zerreißen. Wichtig ist, dass wir wie in den Spielen zuvor, sowohl vorne als auch hinten gut verteidigen. In den letzten drei Spielen erwartet uns ein positiver Druck, mit dem wir aber gut umgehen können. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass wir den Spaß während des Trainings und auch im Spiel aufrecht halten. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.

Neben der letzten Partie auf dem Betzenberg gegen die U23 von Borussia Dortmund sorgen die FCK-Fans für zwei weitere "Heimspiele" in Wiesbaden und bei Viktoria Köln. Wie wichtig ist die Unterstützung der eigenen Anhänger im Endspurt?

Unsere Fans sind ein enorm wichtiger Faktor in der laufenden Spielzeit. Es ist deutlich einfacher, wenn man über 40.000 eigene Zuschauer im Rücken hat. Wir sind froh, dass wir die Unterstützung von unserem zwölften Mann erhalten. Wie entscheidend die Fans sein können, hat man in der Partie gegen den 1. FC Saarbrücken gesehen. Obwohl wir lange in Unterzahl gespielt haben, konnten wir dank der Unterstützung unserer Fans den Sieg über die Bühne bringen. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es ohne Zuschauer ausgesehen hätte.

Ihr Verfolger Eintracht Braunschweig muss an diesem Wochenende pausieren, der FCK am letzten Spieltag. Wie geht man mit so einer Situation um?

Das ist sicherlich eine sehr schwierige Situation – nicht nur für uns Spieler. Zum einen hätten wir im letzten Heimspiel noch die Unterstützung unsere Fans sicher. Auf der anderen Seite fehlen dem Verein auch die Ticketeinnahmen. Nun ist es aber so gekommen, und wir müssen bis dahin das Beste daraus machen.

 

"Kaum noch Kontakt zur Eintracht"

Mittlerweile haben wohl nur noch Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig die Ambitionen auf den zweiten Aufstiegsrang. Ist es für Sie noch eine besondere Situation, dass es ein Fernduell mit Ihrem Ex-Klub ist?

Ich habe kaum noch Kontakt zur Eintracht. Im Verein ist so gut wie keiner mehr da, mit dem ich damals noch zusammengespielt habe.

Sie haben wegen des längeren Ausfalls von Jean Zimmer in dieser Saison die Rolle des Spielführers übernommen. Ein besonderes Gefühl, die Mannschaft als Kapitän zum Aufstieg zu führen?

Es ist eine besondere Aufgabe – keine Frage. Allerdings habe ich mich mit der Binde auf dem Platz nicht großartig verändert. Ich bin der Meinung, dass ein Kapitän auf dem Platz Ruhe ausstrahlen sollte. Von daher ist es mir wichtig, besonders mit den jungen Spielern viel zu kommunizieren. Ich bin aber auch froh, wenn Jean Zimmer wieder da ist.

Der etatmäßige Spielführer stand am vergangenen Wochenende erstmals in diesem Jahr wieder im Kader. Wie wichtig ist die Rückkehr von Jean Zimmer für den Endspurt?

Wir sind froh, dass er wieder dabei ist. Nicht nur als Spieler, sondern auch als Persönlichkeit könnte er im Endspurt eine wichtige Rolle einnehmen. Da ich keiner bin, der sich um eine Kapitänsbinde schlägt, überlasse ich ihm gerne auch das Amt, wenn er uns dabei hilft, den Aufstieg zu realisieren (lacht).

Wie wichtig sind auch ihre bereits gesammelten Erfahrungen in der 1. und 2. Bundesliga in dieser Situation?

Es sind nicht nur meine Erfahrungen, sondern auch die von Mike Wunderlich und eben auch Jean Zimmer, die in den letzten Spielen entscheidend sein könnten. In der heißen Phase geht es darum die Nerven zu bewahren. Da müssen wir als erfahrene Akteure voran gehen.

Ein Aufstieg blieb Ihnen in Ihrer bisherigen Laufbahn bislang verwehrt. Es wird Zeit, dies zu ändern, oder?

Das stimmt. Mit Eintracht Braunschweig sind wir in der 2. Bundesliga zweimal knapp gescheitert. Einmal sogar erst in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg. Von daher hätte ich nichts dagegen, es jetzt mit meinem Herzensverein besser zu machen. Aber wir schauen immer nur auf das nächste Spiel, damit sind wir bisher gut gefahren.

 

   

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