Zu viel Schnee! Saison wird sofort abgebrochen und verschoben

Der Winter hat Deutschland weiterhin voll im Griff. Seit Wochen sind viele Plätze in den Drittliga-Stadien nahezu unbespielbar und müssen oft mit großem Aufwand frei geräumt werden. Doch damit ist nun vorerst Schluss. Nach Informationen von liga3-online.de hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf Drängen vieler Vereine am späten Sonntagabend beschlossen, die aktuelle Saison mit sofortiger Wirkung abzubrechen und einige Wochen nach hinten zu verschieben. "Der aktuelle Zustand der ständigen Spielabsagen ist für eine Profiliga, wie die 3. Liga eine ist, absolut unbefriedigend", machte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock deutlich.

Spielabsagen sorgen für finanzielle Engpässe

"Daher haben wir uns dazu entschieden, die Saison abzubrechen und später fortzusetzen". Zuletzt hatten einige Vereine immer wieder darauf gedrängt, die Saison zu verschieben, da die vielen Nachholspiele unter der Woche weniger Zuschauer anlocken würden. "Finanziell bewegen wir uns aktuell am Limit. Nach den vielen Absagen werden wir unsere Heimspiele ja fast ausschließlich unter der Woche austragen müssen. Das kostet uns im Schnitt 2.000 bis 3.000 Fans – pro Partie", so Rolf Rombach, Präsident von Rot-Weiß Erfurt, die zuletzt überdurchschnittlich stark von Spielabsagen betroffen waren und bereits vier Partien im Rückstand sind.

Saison wird am 25. Mai fortgesetzt – Letzter Spieltag am 6. Juli

In Rücksprache mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD), der bis Mitte Mai winterliche Witterungen voraussagt, sollen die Spieltage 32 bis 38 inklusive der noch ausstehenden Nachholspiele am Samstag, den 25. Mai fortgesetzt werden. "Bis dahin wird der komplette Spielbetrieb ruhen", so Sandrock. Das Saisonfinale wird somit am 6. Juli steigen. Nach einer kurzen Sommerpause von zwei Wochen startet dann bereits am 19. Juli die Saison 2013/2014. Beim SV Babelsberg, die zuletzt immer wieder Spiele absagen musste, freut man sich über die Entscheidung des DFB: "Es macht viel Sinn, die Saison aufgrund des lang anhaltenden Winters abzubrechen und zu verschieben. Gerade bei uns mussten ja viele Begegnungen abgesagt werden, da wir einfach nicht die richtige Ausrüstung hatten, um unseren Rasen jeden Tag freizuräumen".

Fehlende Planungssicherheit

Die Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes wird allerdings auch einige Probleme mit sich bringen. Durch die stark verkürzte Sommerpause werden die Vereine nun sehr wenig Zeit haben, sich bereits zum Saisonstart der kommenden Spielzeit mit neuen Spielern zu verstärken. Oftmals entscheidet sich ein Auf- oder Abstieg erst am letzten Spieltag der 3. Liga, was eine Planungssicherheit unmöglich macht. So werden die zwei oder drei Aufsteiger nur etwas mehr als eine Woche Zeit haben, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden, da die Zweitliga-Saison ebenfalls am 19. Juli starten wird. "Ein Witz", nannte die Arminia die Entscheidung des DFB. Beim DSC wolle man nun prüfen, ob man Einspruch gegen das Vorhaben des Verbandes einlegen könne. "Schließlich handelt es sich um eine Wettbewerbsverzerrung."

Nachteil für den Drittligisten bei der Relegation

Benachteiligt wird die 3. Liga auch im Hinblick auf die Relegationsspiele gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga. Da die zweite Spielklasse die Saison bereits am 19. Mai beendet wird, hat der Klub, der in der Relegation gegen den dritten der 3. Liga antreten wird, knapp sieben Wochen Zeit, um sich für das wichtigste Spiel der Saison vorzubereiten. Dem Drittligist bleiben hingegen nur wenige Tage. Vor allem Claus-Dieter Wollitz, der mit dem VfL Osnabrück derzeit auf dem besagten dritten Tabellenplatz steht, bringt die Verschiebung der Saison auf die Palme. "Es ist ja mal wieder klar, dass die Drittligisten benachteiligt werden. Ich weiß nicht, was dieser Unsinn soll. Ich muss mir nun echt Gedanken machen, ob ich die Spannung bis zur Fortsetzung überhaupt hoch halten kann …" So darf man gespannt sein, wie die Vereine die freie Zeit bis zum Wiederbeginn am 25. Mai nutzen werden.

1. April 2013 – FOTO: Flohre Fotografie

 

 

 

   

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