"Ziemlich daneben": FCE-Boss kritisiert Choreo der FCC-Fans
Das Ostduell zwischen Carl Zeiss Jena und Energie Cottbus (2:1) sorgte am Samstag nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz für Schlagzeilen. So zeigten die FCC-Fans in der Südkurve eine Choreo, die gegen die Gäste aus der Lausitz gerichtet war. Eine Aktion, die bei Energie-Präsident Werner Fahle gar nicht gut ankam.
Fahle vor Spiel beklaut
"Cottbus not welcome" stand auf einem großen Banner vor dem Block. Auf Schildern wurden Karikaturen eines Rechtsradikalen, einer Prostituierten, eines Schlägers und eines Alkoholikers hochgehalten – sie sollten die FCE-Fans darstellen. Zu sehen waren außerdem Anhänger des FC Carl Zeiss Jena, die die Cottbuser Fans symbolisch aus dem Stadion jagten. Gegenüber der "Lausitzer Rundschau" kritisiert Energie-Präsident Werner Fahle die Choreo: "Wir als Verein werden immer wieder öffentlich angegriffen von allen Seiten. Von daher empfand ich diese Choreo als ziemlich daneben."
Ohnehin kehrte Fahle mit einem Negativerlebnis nach Cottbus zurück: "Mir wurde vorm Stadion von Hooligans mein Energie-Schal weggenommen, mit den Worten: 'Wir hassen Dich'", berichtet er gegenüber der Zeitung. "Das waren solche Jungs, bei denen ich lieber nicht den Helden spielen wollte. Zumindest habe ich mich aber nicht einschüchtern lassen und bin weiter meinen Weg in Richtung Stadion gegangen."
Polizei ermittelt nach Angriff
Aber auch das Verhalten der eigenen Anhänger gefiel Fahle in zwei Situationen nicht: "Ich habe natürlich die Pyrotechnik in unserem Block gesehen. Und ich habe auch gesehen, dass dort Anhänger nach Spielende über den Zaun geklettert sind.“ Energie Cottbus muss nun mit einer neuerlichen Geldstrafe rechnen.
Derweil ermittelt die Polizei aufgrund der Vorfälle nach dem Spiel, als drei abreisende Fahrzeuge mit Energie-Fans von Anhängern des FCC angegriffen worden sind. "Wir haben zwei szenekundige Beamte, deren Aufgabe es ist, die Vorgänge und die Täter zu ermitteln", teilte die Landesinspektion Jena gegenüber der Zeitung mit. Fahle äußerte kein Verständnis für die Geschehnisse im Anschluss an das Spiel: "Ich kann das nicht verstehen. Man muss seinen fußballerischen Gegner sicher nicht lieben. Aber es steht doch auch fest: Würde der Gegner nicht anreisen, könnte kein Fußballspiel stattfinden." Der FCC war für eine Stellungnahme bisher nicht erreichbar.