Ziegner nach HFC-Sieg realistisch: "Glücklich gewonnen"

Es war eine der schwächsten Saisonleistungen des Halleschen FC, dennoch konnte sich das Team nach nur einem Punkt aus zuletzt zwei Partien beim 1:0 gegen Aalen wieder über drei Punkte freuen. Trainer Torsten Ziegner stellte gegen Aalen wie vermutet das System um und wusste um das glückliche Zustandekommen des Erfolgs.

"Den Jungs auch mal schlechteres Spiel zugestehen"

Die Erleichterung beim HFC nach dem Abpfiff war groß. Im Dauerregen und unter Fluchtlicht schmissen sich die im Auswärtstrikot aufgelaufenen Hallenser in jeden Ball, wollten den knappen 1:0-Vorsprung über die Zeit retten – am Ende mit Erfolg.

"Wir haben es in der zweiten Halbzeit nicht mehr geschafft, die Ruhe ins Spiel zu bringen, saubere Pässe zu spielen und Aalen nicht vor unser Tor kommen zu lassen. In vielen Situationen hatten wir einfach Glück, das muss man auch sagen", ordnete HFC-Trainer Torsten Ziegner den Erfolg realistisch ein und fügte an: "Wir hatten Spiele, in denen wir besser waren, aber keine drei Punkte geholt haben. Man sollte den Jungs auch mal zugestehen, dass ein Spiel dabei ist, das nicht so euphorisch ist. Somit haben haben wir heute auch mal unverdient gewonnen."

Dass es am Ende für drei Punkte reichte, lag an der starken Anfangsphase seines Teams. Bereits nach zwei Minuten durfte der Großteil der 7.012 Zuschauer jubeln, als Marvin Ajani einen Fehler der Aalener Hintermannschaft ausnutzte und über den herausstürmenden VfR-Keeper Bernhardt köpfte: "Das 1:0 war sehr glücklich. Fetsch sagte, ich solle durchlaufen. Dann habe ich darauf spekuliert und er köpft ihn dann zu kurz", sagte er am "Telekom"-Mikrofon.

HFC im neuen System

Seinen ersten Saisontreffer erzielte Ajani auf der linken Offensivseite. Denn Ziegner hatte das System wie erwartet umgestellt, ließ Fetsch als einzige Spitze auflaufen. Dahinter agierten Baxter Bahn und Björn Jopek als offensive Mittelfeldspieler, Pascal Sohm beackerte die rechte Seite. Moritz Heyer stabilisierte neben Jan Washausen das defensive Mittelfeld, Sebastian Mai rückte in die zentrale Position der defensiven Dreierkette.

Zu Beginn lief es auch mit der neuen Formation, doch nach guten 15 Minuten ließ der HFC auf einmal nach und Aalen fand in die Partie, ohne jedoch gefährlich zu werden. "Es ist oft so, dass man automatisch unterbewusst sagt, dass man sich auf das Verteidigen beschränken muss. Und dann lässt du dich automatisch tiefer fallen. Es ist klar, dass der Gegner versucht, mehr Druck aufzubauen und alles nach vorne zu schieben", suchte Washausen nach Erklärungen.

"Haben nicht mehr die Dominanz ausgestrahlt"

Erst nach dem Wiederanpfiff wurde die Gäste zwingender, Halle hatte jedoch oft im entscheidenden Moment einen Fuß dazwischen und auch das angesprochene Glück, als Bälle am Pfosten landeten oder knapp vorbeigingen. Zieger stellte nach 68 Minuten sogar auf eine defensive Viererkette um, zog Heyer nach hinten, Jopek spielte wieder neben Washausen im defensiven Mittelfeld.

"Wir können uns ankreiden lassen, dass wir in der ersten Halbzeit über unsere Standard-Chancen früher das 2:0 machen können. Und dass wir in der zweiten Halbzeit in Passivität verfallen sind und nicht mehr so die Dominanz ausgestrahlt haben. So mussten wir dann am Ende zittern." Dann sagte Kapitän Washausen, was alle dachten: "Wenn man dann auf die Tabelle schaut, interessiert es auch kein Schwein, wie der Sieg zustande kam." Am Samstag steht das brisante Ost-Duell gegen Hansa an. Da bedarf es einer Steigerung. Denn noch einmal wird das Glück dem Team wohl nicht so zur Seite stehen.

   

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