Ziegner im Interview: "Uns geht keineswegs die Puste aus"

Im Interview mit liga3-online.de spricht HFC-Trainer Torsten Ziegner über die Sieglos-Serie seiner Mannschaft, die Personallage vor dem anstehenden Spiel gegen die Würzburger Kickers und das Ziel für den Saison-Endspurt.

[box type="info"]"Alles was jetzt noch kommt ist Zugabe"[/box]

liga3-online.de: Trotz langer Unterzahl holte Ihr Team zuletzt ein 0:0 bei der SpVgg Unterhaching. Ihr Fazit zum Spiel, Herr Ziegner?

Torsten Ziegner: Nach der frühen roten Karte gegen Toni Lindenhahn galt es, gegen spielstarke Hachinger mit hohem Laufaufwand die Räume zu schließen. Das haben die Jungs mit großem Einsatz getan. Mehr als dieser eine Punkt war unter diesen Umständen für uns nicht drin.

Seit vier Spielen wartet der HFC nun auf einen Sieg. Geht Ihrer Mannschaft im Endspurt die Puste aus oder was sind die Gründe für die Sieglos-Serie?

Uns geht keineswegs die Puste aus. Es gibt auch keinen konkreten Grund für den ausbleibenden Dreier, vielmehr liegt es an einer Vielzahl verschiedener Komponenten: Individuelle Fehler, vergebene Torchancen, fehlende Präzision und Entschlossenheit vor dem Tor, ein Quäntchen Glück auf der Gegenseite und richtig gute und abgezockte Kontrahenten – wie beispielsweise bei unserer 1:4-Niederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden.

2019 erzielte Halle nur in zwei von elf Partien zwei oder mehr Tore, mit 35 Saisontreffern stellt der HFC den schwächsten Angriff der Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Wieso läuft es vorne zu selten rund?

Diese negative Betrachtung teilen wir nicht. Die Offensivstatistik mit nackten Zahlen zu betrachten, ohne unsere Defensive als zweitbeste der Liga zu erwähnen, tut der Mannschaft Unrecht. Korrekt ist, dass wir uns für unseren enormen Aufwand mit zumeist mehreren herausgespielten Torchancen zu selten belohnen. Das ist ein Problem der Effizienz, nicht der Zaghaftigkeit.

Der Rückstand auf Platz zwei und drei beträgt nun fünf Zähler. Wie bewerten Sie sieben Spieltage vor Saisonende die Tabellensituation?

Wir beschäftigen uns nicht mit der Tabelle, haben ohnehin keinen Einfluss darauf. Unsere Aufgabe besteht einzig und allein darin, möglichst Woche für Woche unsere Leistung auf den Platz zu bringen und im Idealfall erfolgreich zu sein. Wir haben nach 31 Spieltagen 50 Punkte auf dem Konto, das hat der HFC noch nie geschafft. Alles was jetzt noch kommt ist Zugabe.

Wie lautet das Ziel für die restlichen Saisonwochen in der 3. Liga?

Unsere Mannschaft ist jung und steckt seit Saisonbeginn in einem Entwicklungsprozess. Es gilt, weiter hart zu arbeiten, uns in einzelnen Segmenten zu verbessern und aus Fehlern die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das ist Ziel genug für die verbleibenden sieben Spieltage. Da wir im Halbfinale des Landespokals von Sachsen-Anhalt stehen, wollen wir in diesem Wettbewerb natürlich ins Endspiel einziehen und uns über diesen Weg für den DFB-Pokal qualifizieren.

 

[box type="info"]"Wir denken nicht in Problemen"[/box]

Am Samstag hat Halle die Würzburger Kickers zu Gast. Wie stark schätzen Sie Würzburg derzeit ein?

Die Kickers haben aus den letzten zehn Liga-Spielen 17 von 30 möglichen Punkten geholt, unter anderem in Wiesbaden und gegen den TSV 1860 München gewonnen. Das gelingt nicht aus Versehen. Würzburg hat einen Top-Kader beisammen, konnte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten fangen und ist nun in der Spur.

Personell könnte es bei Ihnen sicher besser aussehen, Toni Lindenhahn fehlt rotgesperrt und Mathias Fetsch fällt verletzt mit einem Muskelfaserriss aus. Gibt es Neuigkeiten bei Pascal Sohm, der sich in Unterhaching am Knie verletzt hat?

Bei Pascal Sohm schauen wir von Tag zu Tag, wie sich die Verletzung beziehungsweise die Genesung entwickelt. Fest steht: Nur wer zu einhundert Prozent einsatzfähig ist und Vollgas geben kann, hilft der Mannschaft beim Kampf um jeden Zentimeter.

Wie schwer wiegen die Ausfälle?

Es ist nie schön, wenn Spieler ausfallen. Aber wir blieben über weite Strecken der Saison davon verschont und werden jetzt nicht anfangen, zu lamentieren. Wir denken nicht in Problemen, sondern in Lösungen. Unser Kader ist qualitativ breit genug aufgestellt, um die Lücken zu schließen.

   
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