Zehn Punkte Vorsprung: Wer soll Elversberg noch aufhalten?
Er ist eigentlich nur noch Formsache, der Aufstieg der SV Elversberg in die 2. Bundesliga. Nach dem 3:2-Erfolg gegen Viktoria Köln am Montagabend liegen die Saarländer bereits zehn Punkte vor dem Relegationsrang – und das bei sogar einem Spiel weniger. Wer soll die SVE noch stoppen?
12 Punkte aus 8 Spielen würden sicher reichen
"Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey". Nicht zum ersten Mal in dieser Saison feierten die Fans der SV Elversberg auch am Montagabend zusammen mit ihrer Mannschaft die Tabellenführung. 6.121 Anhänger hatten sich an der Kaiserlinde eingefunden – so viele kamen, abgesehen von den Partien gegen Dresden, 1860 und Saarbrücken – noch nie in dieser Saison. Es entsteht etwas in Elversberg. Bereits seit Anfang Oktober grüßt der Aufsteiger vom ersten Tabellenrang – und wird den Platz an der Sonne sehr wahrscheinlich auch nicht mehr hergeben. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Wiesbaden, während Dynamo Dresden als Vierter schon zehn Punkte hinter der SVE liegt (Freiburg II als Dritter darf nicht aufsteigen). Bis zum saarländischen Nachbarn aus Saarbrücken sind es sogar schon 13 Zähler.
Dass der Aufsteiger noch abgefangen wird und sich den Meistertitel noch entgehen lässt, ist kaum noch realistisch. Selbst wenn Dynamo Dresden die restlichen sieben Spiele allesamt gewinnen sollte und damit auf 77 Punkte käme, würden der SVE aus den verbleibenden acht Partien (das Nachholspiel in Duisburg steht noch aus) schon zwölf Zähler reichen, um sicher aufzusteigen. Zur Einordnung: Das wäre ein Schnitt von 1,5 Zählern pro Partie, der deutlich unter dem bisherigen Wert von 2,2 Punkten/Spiel liegen würde.
"Wieder einen guten Schritt gemacht"
Doch auch wenn der Aufstieg nur noch eine Frage der Zeit ist: darüber sprechen will Trainer Horst Steffen weiterhin nicht. "Erst, wenn es soweit ist", sagte er am Montagabend nach der Partie gegen Köln im Interview mit "MagentaSport". Lieber legte er den Fokus auf die vorherigen 90 Minuten: "Wir haben wieder einen guten Schritt gemacht. Das war ein wichtiges Ergebnis heute." Die kleine Ergebnisdelle von zwischenzeitlich fünf sieglosen Spielen in Folge scheint überwunden, nachdem Elversberg nun bei zwei Siegen hintereinander steht. Dabei kam die SVE denkbar ungünstig in die Partie und geriet nach nicht mal zwei Minuten in Rückstand. "Es fing nicht gut an, doch die Jungs haben einfach weitergespielt und gut reagiert." Noch vor der Pause drehte der Tabellenführer das Spiel über Rochelt (12.) und Woltemade (45.), ehe Correia nach 55 Minuten für die Entscheidung sorgte.
"Kämpferisch und läuferisch haben die Jungs das gut gemacht", lobte Steffen. "Wir haben gezeigt, dass wir auch unter Drucksituationen bestehen." Dass Top-Torjäger Luca Schnellbacher aufgrund einer Rot-Sperre fehlte, machte sich nicht bemerkbar – weil andere Spieler in die Bresche sprangen. "Das ist außergewöhnlich und habe ich in der Form so auch noch nicht erlebt", hob der SVE-Coach die Ausgeglichenheit des Kaders hervor. Die homogen zusammengestellte Mannschaft ist einer der großen Erfolgsfaktoren der Elversberger, die geradewegs auf den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte zusteuern. Den nächsten Schritt in Richtung direkter Durchmarsch kann die SVE am kommenden Samstag in Osnabrück gehen.