Würzburgs erneuter Last-Minute-K.O: "Die Jungs sind völlig am Ende"

Die 90. Minute und die Würzburger Kickers – Freunde werden sie in dieser Saison wohl nicht mehr: Wie schon am letzten Sonntag gegen Verl verlor der Zweitliga-Absteiger auch gegen Waldhof Mannheim durch ein Last-Minute-Gegentor und war am Ende wieder mal fassungslos. Dennoch sieht Trainer Danny Schwarz sein Team auf dem richtigen Weg.

"Kann man nicht in Worte fassen"

Leer war er der Blick von Robert Herrmann, als er sich einige Minute nach Spielende dem Interview im Vereins-TV stellte. Eine Erklärung dafür, was da zuvor auf dem Platz passiert war, hatte er nicht. Ein Freistoß von Marc Schnatterer flog hoch in den Strafraum, wo Alexander Rossipal das Leder an die Latte köpfte. Torhüter Hendrik Bonmann bekam den Ball an den Rücken und damit nicht geklärt, sodass Fridolin Wagner aus kürzester einschieben konnte und fassungslose Würzburger zurückließ.

"Das kann man nicht in Worte fassen. Ich weiß nicht, ob das Pech ist, oder wir schon vorher abschalten. Wir müssen vorher das 2:1 machen, und dann fällt hinten wieder so einer rein. Unglaublich. Dazu kann man nichts mehr sagen. Für den Kopf ist es brutal", sagte Herrmann. Für die Kickers war es bereits das 13. Gegentor in der Schlussviertelstunde. Zwölf Punkte gingen den Unterfranken dadurch verloren. "Ich muss das mal googeln, ob es das schon mal gegeben hat", konnte es auch Trainer Danny Schwarz im Interview mit "MagentaSport" nicht glauben, wenngleich er kritisch anmerkte: "Das verteidigen wir auch nicht gut."

Würzburg nutzt Chancen nicht

Bitter war der erneute Last-Minute-Knockout auch deshalb, weil die Kickers – anders als noch in der Vorwoche gegen Verl – drauf und dran waren, das Spiel zu gewinnen. "Wir haben uns in der 2. Halbzeit super ins Spiel zurückgekämpft und machen verdient den Ausgleich", sagte Schwarz über den Treffer von Robert Herrmann (69.), nachdem Mannheim in Minute 41 zuvor in Führung gegangen war.

Allein Peter Kurzweg, Marvin Stefaniak und Maximilian Breunig hätten die Partie im zweiten Durchgang zugunsten der Kickers entscheiden können, ließen aber "drei tausendprozentige" Chancen liegen, wie es Schwarz formulierte. "Jeder hatte das Gefühl, dass wir das Ding drehen. Es war ein Spiel auf ein Tor", so der Würzburger Coach. "Dass wir dann in der 90. Minute wieder bestraft werden, da fehlen mir auch die Worte. Das müssen wir auch erst mal wieder sacken lassen. Die Jungs sind völlig am Ende." Die Worte von Breunig bestätigten das: "Jede Woche das Gleiche. Wir schaffen es einfach nicht, den Punkt über die Zeit zu retten. Dass wir uns nicht belohnen, ist nicht zu erklären. Wir hätten den Sieg verdient gehabt."

"Sind auf dem richtigen Weg"

Doch weil am Ende bereits zum elften Mal in dieser Saison null Punkte zu Buche standen und der Rückstand auf das rettende Ufer weiterhin fünf Punkte beträgt, blieb Schwarz nichts anderes übrig, als sich in Durchhalteparolen zu flüchten: "Wir werden uns wieder berappeln und weitermachen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir uns belohnen. Wir sind auf dem richtigen Weg." Die Leistung gegen den Waldhof sei eine "ganz andere Hausnummer" gewesen als noch gegen Verl. "Darauf können wir aufbauen. Wir müssen einfach dranbleiben." Viel zum Nachdenken haben die Kickers ohnehin nicht: Bereits am Dienstag steht das Auswärtsspiel in Osnabrück an. Ob Würzburg die 90. Minute dann mal schadlos übersteht?

   

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