Würzburg trennt sich von Schwarz – Santelli übernimmt bis Saisonende

Die Würzburger Kickers haben auf die anhaltende Talfahrt der letzten Wochen reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Danny Schwarz und Co-Trainer Benjamin Schwarz getrennt. Es ist der zweite Trainerwechsel in dieser Saison, nachdem im Oktober bereits Torsten Ziegner gehen musste. Neuer Chefcoach ist NLZ-Leiter Ralf Santelli, der vorerst bis zum Saisonende auf der Bank sitzen wird.

Seit elf Spielen sieglos

14 Spiele, sieben Niederlagen und nur elf Punkte: Die Bilanz von Danny Schwarz seit Amtsantritt im vergangenen Oktober liest sich desaströs. Gerade mal zwei Partien konnten die Unterfranken unter der Regie des 46-Jährigen für sich entscheiden – das war im vergangenen Oktober. Damit sind die Kickers nun bereits seit elf Spielen sieglos und in der Tabelle mittlerweile auf den letzten Platz abgerutscht. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt bei nur noch 13 ausstehenden Partien bereits sechs Punkte. Grund für die schwache Saison ist vor allem die harmlose Offensive: Mit erst 17 Treffen stellt Würzburg den schwächsten Angriff der Liga.

Entsprechend sahen sich die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen – und stellten Schwarz am Donnerstag nach "intensiven Gesprächen und Analysen vom Aufsichtsrat, Vorstand und der sportlichen Leitung" mit sofortiger Wirkung frei. Auch Co-Trainer Benjamin Schwarz muss gehen. "Wir bedanken uns sehr für das große Engagement, das Danny und Benny Schwarz für unseren Verein an den Tag gelegt haben", so Vorstandsvorsitzender Christan Jäger. "Leider ist es ihnen in der Zeit nicht gelungen, dem Team die nötige Stabilität für den Kampf um den Klassenerhalt zu geben."

Santelli übernimmt

Dafür soll nun NLZ-Leiter Ralf Santelli sorgen, der den Trainerposten vorerst bis zum Ende der laufenden Saison übernimmt. "Wir hoffen mit dieser Entscheidung, dem Team einen letzten Impuls zu geben, damit die 3. Liga mit aller Macht gehalten wird", sagt Sportdirektor Sebastian Neumann. "Der Verein hat oberste Priorität, und das professionelle Fußballgeschäft muss in Würzburg unbedingt erhalten bleiben."

Am Samstag steht mit dem Duell gegen den MSV Duisburg eine Art "Endspiel" an, dem Santelli hoffnungsvoll entgegen blickt: "Wir müssen gegen Duisburg den Turnaround schaffen. Ich werde zusammen mit meinem Trainerteam alles versuchen, dass wir die Mannschaft zurück in die Erfolgsspur bekommen und das Selbstvertrauen wieder herstellen", kündigt der 53-Jährige an. Es sei noch "alles machbar" in der Liga, betont Santelli und zeigt sich "sehr zuversichtlich, dass wir die Kickers im Profigeschäft halten werden". Sollte das nicht gelingen, wäre der FWK nach Rot-Weiss Ahlen (2011), Rot-Weiß Oberhausen (2012), Alemannia Aachen (2013) und dem FSV Frankfurt (2017) der fünfte Verein, der von der 2. Bundesliga direkt in die Regionalliga durchgereicht wird.

Viel Erfahrung

Bereits in der vergangenen Saison saß der gebürtige Waiblinger im Saisonendspurt für neun Partien auf der Bank, konnte den Abstieg aus der 2. Bundesliga angesichts von nur neun Punkten aus neun Spielen aber nicht verhindern. Vor seiner Zeit in Würzburg, die 2019 begonnen hatte, gehörte Schwarz unter anderem bei Arminia Bielefeld zum Trainerstab von Ewald Lienen und Christian Ziege sowie bei Hannover 96 von Ralf Rangnick und Mirko Slomka.

Neben verschiedenen Tätigkeiten in der Nachwuchsakademie von Red Bull Salzburg war der Diplom-Sportlehrer und Sportpädagoge auch als Scout beim VfB Stuttgart aktiv. Für Wacker Burghausen, Carl Zeiss Jena und Jahn Regensburg war Santelli zuvor ebenfalls tätig. Nach Torsten Ziegner und Schwarz ist der 53-Jährige nun bereits der dritte Trainer in dieser Saison – und der siebte seit dem Zweitliga-Aufstieg im Juni 2020.

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