Wortwechsel mit Gegenspieler: Koschinats kuriose gelbe Karte

Beim 1:1 in Würzburg nahm der 1. FC Saarbrücken durch ein Tor in der zweiten Minute der Nachspielzeit spät noch einen Punkt mit. Es war ein hitziges Spiel mit sieben gelben und zwei gelb-roten Karten. Auch FCS-Trainer Uwe Koschinat wurde verwarnt – aus einem kuriosen Grund.

"Strohdiek war einfach zu viel Coach"

Nach 25 Minuten reichte es Schiedsrichter Patrick Schwengers: Erst lief er in Richtung der Würzburger Bank und zeigte Kickers-Trainer Torsten Ziegner wegen Meckerns die gelbe Karte, direkt danach ermahnte er auch Uwe Koschinat und bat um Ruhe. Doch weil der FCS-Coach dem nicht nachkam, sah er von Schwengers kurz darauf ebenfalls Gelb. Doch worüber hatte er sich überhaupt aufgeregt? Im Interview mit "MagentaSport" klärte der 49-Jährige nach Spielende auf: "Mein guter Kumpel Christian Strohdiek (Kapitän der Würzburger Kickers, d. Red.) war einfach zu viel Coach. Der war in jeder Situation an der Linie und hat die Dinge kommentiert. Dann habe ich ihm die Frage gestellt, ob er hier eigentlich fürs Fußballspielen bezahlt wird oder fürs Coachen. Dann hat er mir süffisant gesagt: 'Mittlerweile für beides.'"

Schwengers bekam den Wortwechsel offenbar mit: "Der Schiri meinte, dass wäre dann ein bisschen viel gewesen." Etwas Böses habe Koschinat in Richtung des Unparteiischen aber nicht gesagt, vielmehr war es wohl die allgemeine Hektik an der Seitenlinie, die Schwengers nicht gefiel. Über den Wortwechsel mit Strohdiek konnte Koschinat nachher schmunzeln: "Es ist alles gut, zwischen uns ist da überhaupt nichts."

Koschinats Mängelliste

Als der FCS-Coach dann aber auf das Spiel seiner Mannschaft zu sprechen kam, verfinsterte sich die Miene trotz des späten Punktgewinns durch einen Last-Minute-Treffer von Minos Gouras allerdings: "Was man wiederholt bemängeln muss ist, dass wir überhaupt keine Durchschlagskraft Richtung Strafraum entwickeln", schimpfte Koschinat. "Da ist keine Präzision, keine Genauigkeit und auch keine Gier. Damit waren wir über einen langen Zeitraum ein sehr dankbarer Gegner." Selbst in Überzahl, nachdem Würzburgs Niklas Hoffmann in Minute 63 die gelb-rote Karte gesehen hatte, "hätten wir bei zwei ganz üblen Kontern das 0:2 fressen können". Entsprechend wertete der FCS-Coach das Remis nach einem "so schlechten Spiel" als "glücklichen Punktgewinn".

Gleichzeitig warnte er: "Wir haben uns das zweite Mal in Folge auswärts einen Punkt ermogelt. Das wird auf Dauer nicht gut gehen, wenn man Erfolg haben will." Auch Gouras sprach von einem "dankbaren Punkt" und meinte: "Wir wollten eigentlich einen Dreier mitnehmen, aber wir waren einfach nicht griffig genug und haben die Zweikämpfe nicht richtig angenommen." Dennoch ist der FCS nun seit vier Spielen ungeschlagen und steht mit elf Punkten auf Rang sechs – und damit unmittelbar hinter den Aufstiegsplätzen. Am Freitag kommt es nun zum Spitzenspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden – dann sollen wieder drei Punkte her. Auf eine erneute gelbe Karte wird Koschinat dann sicherlich verzichten wollen.

 

   

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