Wortwahl als "Stilmittel": Dynamo weist Vorwürfe zu Banner zurück

Nachdem ein Banner der Dynamo-Fans beim Spiel in Ingolstadt den DFB auf den Plan gerufen hatte, meldete sich nun auch die SGD zu Wort – und wies Vorwürfe einer Diskriminierung zurück.

"Ausdruck und Teil des Protests"

"Es gibt nur einen lächerlichen DFB … und zwei Geschlechter!", stand auf dem Banner, das die Dynamo-Fans am Sonntag bei der Partie in Ingolstadt gezeigt hatten. Die Aufregung war groß, von einer Diskriminierung war die Rede. Dynamo sieht das anders und teilte gegenüber der "dpa" mit: "Nach den uns bisher vorliegenden Informationen bewerten wir die Banneraktionen als Ausdruck und Teil des Protests unserer aktiven Fanszene gegen einen möglichen Investoreneinstieg bei der DFL mit kritischer Bezugnahme auf jene Strafe, die vor Kurzem Bayer 04 Leverkusen für ähnlich lautende Banner ihrer Anhängerschaft erhielt." Die polarisierende Wortwahl sei dabei vorrangig "ein Stilmittel, um Aufmerksamkeit zu generieren".

Dynamo sei "offen für jeden, der die Werte des Vereins anerkennt: Menschen aller Schichten, Hautfarben und Kulturen kommen in unseren Farben zusammen". Zudem verweist der Klub auf seine Fan-Charta. Dort heißt es unter Punkt 1.2: "Der Verein SG Dynamo Dresden und die Fans stehen aktiv gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung (aufgrund ethnischer Zugehörigkeit, religiöser und sexueller Orientierungen sowie körperlicher und geistiger Beeinträchtigung) innerhalb und außerhalb des Stadions ein."

Geldstrafe droht

Anders als Dynamo wird der DFB das Banner vermutlich jedoch als "diskriminierendes und unsportliches Verhalten" werten und auf das Geburtenregister verweisen, wo seit Januar 2019 neben "männlich" und "weiblich" auch die Option "divers" für intersexuelle Menschen möglich ist. Bereits in der vergangenen Woche hatte der DFB gegen Bayer Leverkusen wegen eines ähnlichen Banners ("Es gibt viele Musikrichtungen, aber nur zwei Geschlechter“) eine Geldstrafe in Höhe von 18.000 Euro ausgesprochen.

Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro hatte die Banner-Aktion zuvor als "geschmacklos" bezeichnet. "Sie ist falsch und hat nichts mit Werten wie Offenheit und Toleranz zu tun, für die Bayer 04 als Organisation steht." Auch Dynamo muss nun mit einer Geldstrafe rechnen – zumal während der Partie in Ingolstadt bengalische Fackeln gezündet und Gummibälle aus Protest gegen den Investorenentscheid der DFL auf den Rasen geworfen worden waren.

 

   

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