Wollitz: Training vor dem 19. April "moralisch fragwürdig"
Während Hansa Rostock bereits am kommenden Mittwoch wieder ins Training einsteigen will, ist das für den 1. FC Magdeburg keine Option. Trainer Claus-Dieter Wollitz findet klare Worte.
"Passt einfach nicht in die Zeit"
Wann geht es weiter? Eine Frage, die derzeit niemand beantworten kann. Klar ist nur: Bis zum 19. April gilt ein bundesweites Kontaktverbot von mehr als zwei Personen. Von Plänen, schon vorher wieder in ein reduziertes Training mit Kleingruppen einzusteigen, wie es bei Hansa Rostock geplant ist und bereits von einigen Bundesligisten praktiziert wird, hält FCM-Coach Wollitz nichts: "Ich halte es moralisch für fragwürdig", betont er in der "Bild"-Zeitung. "Das passt einfach nicht in die Zeit, wo alle über Solidarität sprechen."
Erst ab dem 19. April soll entscheiden werden, "wann und in welcher Form wir wieder ins Training einsteigen können", so Wollitz. Derzeit halten sich die Spieler individuell fit, die Kaderplanung ruht: "Wir haben die Jungs informiert, dass wir im Moment keine Entscheidungen treffen können. Sie haben dafür Verständnis."
Wollitz hofft auf reguläres Saisonende
Wollitz hofft, dass die Krise möglichst bald zu Ende ist. Denn für den 54-Jährigen steht fest: "Egal wie, am 30. Juni muss diese Saison beendet sein. Alles andere wäre sportlich schwer vorstellbar." Ob sich Wollitz' Forderung erfüllt, ist offen. Mehrere Virologen hatten zuletzt Zweifel an einer schnellen Fortsetzung der Saison geäußert. Selbst Geisterspiele, die von den meisten Drittliga-Klubs abgelehnt werden, könnten nach der Einschätzung von Alexander Kekulé, Leiter der Virologie und Mikrobiologie der Uniklinik Halle, erst wieder ab September machbar sein.