Wollitz nach Last-Minute-Remis: "Verstehe vieles nicht"
Bei Energie Cottbus will Trainer Claus-Dieter Wollitz trotz des glücklichen Last-Minute-Remis im Abstiegsduell beim VfR Aalen (3:3) nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Zwar verhinderte sein Team durch den späten Ausgleich von Dimitar Rangelov in der dritten Minute der Nachspielzeit wenigstens noch den Absturz auf einen Abstiegsplatz, doch mit dem Auftritt der Lausitzer vor allem nach der Pause war der Coach überhaupt nicht einverstanden.
"Normalerweise kannst Du keinen Punkt mitnehmen"
"Ich verstehe vieles nicht", ärgerte sich Wollitz nach der schmeichelhaften Punkteteilung im "Telekom"-Interview über zahlreiche Nachlässigkeiten im Spiel seiner Mannschaft: "Wir kommen aus der Halbzeit und machen so viele Fehler. Da kannst Du normalerweise keinen Punkt mitnehmen. Wir dürfen nicht so viele Gegentore zu lassen."
Der 53-Jährige haderte mit den ungenutzt gelassenen Möglichkeiten des Aufsteigers zu einem positiveren Spielverlauf und womöglich auch schon zur Entscheidung im ersten Durchgang. "Nach dem 0:1 haben wir das Spiel total kontrolliert und sicherlich glücklich das 1:1 gemacht. Ich hatte das Gefühl, dass für uns was möglich wäre. Das machte mir Hoffnung.“
Wollitz mahnt
Doch diese Hoffnung erfüllte sich eben nur teilweise. Immerhin aber blieb Cottbus durch die beiden Treffer von Streli Mamba (24. / 65.) sowie Rangelovs Treffer die dritte Niederlage in Serie erspart. Gleichwohl befindet sich Energie nach nunmehr lediglich zwei Punkten aus den vergangenen vier Spielen weiterhin im Abwärtssog. Das Polster auf die Abstiegsplätze beträgt nur noch einen Zähler, nachdem Energie November durch seinen bislang letzten Erfolg (2:0 in Kaiserslautern) noch einen Vorsprung von vier Punkten auf die Gefahrenzone hatte.
Wollitz ließ sich von dem Unentschieden beim Tabellenvorletzten, durch das Cottbus zumindest vorerst über dem Strich blieb, auch überhaupt nicht blenden. Man könne sich ausrechnen, "wie glücklich wir über das späte 3:3 sind. Es ist ein glücklicher Punkt, den nehmen wir auch. Aber wir müssen die Fehlerquote abstellen – das fängst Du sonst nicht mehr auf", sagte der 53-Jährige mahnend. Ganz ohne Lob wollte Wollitz seine Spieler jedoch nicht auf die Heimreise gehen lassen. "Ich freue mich über die Moral", betonte der Energie-Trainer den Kampfgeist seines Teams ausdrücklich.
Mit "breiter Brust" gegen Braunschweig
In seiner Mannschaft richteten die Spieler währenddessen den Blick schon nach vorne. Mamba, der durch seinen zweiten Doppelpack in der laufenden Spielzeit sein Konto auf sechs Saisontore erhöhte, mochte sich denn auch gar nicht allzu lange mit den Mängeln bei den Brandenburgern aufhalten und dachte schon an das nächste Kellerduell am Samstag gegen das abgeschlagenen Schlusslicht Eintracht Braunschweig. "Wir sind dreimal glücklich zurückgekommen. Aalen hat nicht so dominiert und ist durch Standardsituationen zu zwei Toren gekommen. Das Unentschieden ist gerecht. Wir müssen jetzt mit voller Konzentration ins das Spiel gegen Braunschweig gehen und punkten", sagte er der "Lausitzer Rundschau".
Torhüter Avdo Spahic sparte zwar wenigstens nicht mit Selbstkritik ("Ich habe kein gutes Spiel gemacht"), sieht aber sogar das Momentum aufseiten der Cottbuser: "Dank des späten Ausgleichs gehen wir mit breiter Brust in das Spiel gegen Braunschweig."