Wollitz: "Energie Cottbus hat niemanden zu unterschätzen"

Energie Cottbus bietet sich am Samstag gegen Schlusslicht Eintracht Braunschweig auf dem Papier eine große Chance zur Beendigung seiner Durststrecke. Nach vier Spielen der Lausitzer in Serie ohne Sieg allerdings erwartet Trainer Claus-Dieter Wollitz allerdings trotz des schon großen Rückstands der Löwen für seine Mannschaft keinen Selbstläufer.

Wollitz warnt

"Braunschweigs Mannschaft ist meiner Meinung nach nicht auf Platz 20 anzusiedeln. Die Qualität ist für einen guten Mittelfeldplatz vorhanden", warnte Wollitz vor den schon seit elf Spielen sieglosen Niedersachsen und forderte seine Spieler ungeachtet der verkehrten Welten im Vergleich der beiden Teams zu Seriosität auf: "Wir haben als Energie Cottbus niemanden zu unterschätzen."

Doch auch der Coach wittert im letzten Heimspiel des Jahres eindeutig die Chance für eine zumindest einigermaßen ruhige Winterpause: "Wenn wir gewinnen, stehen wir bei 23 Punkten. Ein Sieg gibt uns also alle Möglichkeiten, unsere Ziele zu erreichen. Deswegen ist wichtig, dass wir gegen Braunschweig alles rausholen. Wenn wir unsere Leistung bringen, unsere Identität zeigen und jeder verantwortungsbewusst handelt, können wir gegen jede Mannschaft gewinnen."

Eine Lanze brach Wollitz für seine in den vergangenen Wochen zunehmend und nach dem 3:3 am vergangenen Wochenende beim Tabellenvorletzten VfR Aalen besonders ins Kreuzfeuer geratene Abwehr: "Kritik und Enttäuschung waren berechtigt. Wir sollten aber nicht alles auf die Abwehr schieben. Die Hauptsache ist doch, dass das Spiel, wenn man Tore verhindern will, schon woanders anfängt. Da machen wir es dem Gegner oft zu einfach."

Kritik an Zweitliga-Solidaritätsprämie für Absteiger

Der frühere Bundesliga-Profi verlangte von seinen Spielern eine vorausschauendere Spielweise. "Gut zu verteidigen", schrieb der 53-Jährige seiner Elf ins Stammbuch, "beginnt bereits durch gute Organisation bei Ballbesitz, sodass man bei Ballverlusten schon vorbereitet ist."

Trotz "nicht 100-prozentiger Zufriedenheit mit manchen Ergebnissen und der Art und Weise, wie sie zustande gekommen sind", zog Wollitz etwas vorzeitig eine vor dem letzten Auftritt seines Teams vor den eigenen Fans im ausklingenden Jahr eine positive Zwischenbilanz: "Im Vergleich zu früheren Aufsteigern ist sehr ordentlich."

Das Gastspiel des Zweitliga-Absteigers in Brandenburg nutzte Wollitz aber einmal mehr außerdem zu Kritik an den Strukturen und der Zwei-Klassen-Gesellschaft in der 3. Liga: "Man sollte einmal darüber nachdenken, ob es richtig ist, dass Braunschweig für seinen Abstieg nochmal 600.000 Euro bekommt und wir als Aufsteiger aus der Regionalliga nichts."

 

   

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