"Wollen eine mutige Mannschaft": Schernings klare Spielidee

Mit Daniel Scherning hat der VfL Osnabrück am Montag seinen neuen Cheftrainer verpflichtet und ihn im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt. Dabei gab der 37-Jährige einen Einblick in seine Art als Trainer – und seine Spielidee.

"Bin einer emotionaler Typ"

Über vier Jahre lang hat Scherning unter Steffen Baumgart beim SC Paderborn als Co-Trainer gearbeitet und dabei unter anderem den direkten Durchmarsch von der 3. Liga bis in die Bundesliga hautnah miterlebt. Eine intensive Zeit, die mit Ablauf der Saison zu Ende ging. Dass er Baumgart nicht zum 1. FC Köln begleitet, hat vor allem einen Grund: "Ich hatte den Drang, eine neue Herausforderungen anzunehmen", erzählte der gebürtige Paderborner. Und da er zuletzt seinen Fußballlehrer gemacht hat, ist der Zeitpunkt für die erste Trainerstation im Profibereich nun gekommen.

Entsprechend habe er nicht lange überlegen müssen, als ihn der VfL noch vor dem Rückspiel der Relegation kontaktiert hatte: "Ich war sofort begeistert, sodass wir uns relativ zügig geeinigt haben." Dass es so schnell ging, dürfte auch an der Spielidee gelegen haben, die Scherning, der sich als "emotionalen Typen" bezeichnete, beim VfL umsetzen will: "Ich will Überzeugung, Intensität, Gier und Tempo von meiner Mannschaft stehen." Also genau die Attribute, die Osnabrück beim Relegations-Rückspiel auf dem Platz gezeigt hatte. "Das Spiel hat mich total begeistert. Genau so eine Mannschaft muss künftig auf dem Platz stehen. Wir wollen eine mutige Mannschaft haben, die Vollgas gibt – das werden wir bei der Kaderplanung berücksichtigen."

Kaderplanung als Chance

Ohnehin sei die Kaderplanung ein "sehr spannendes" Thema, wie Scherning betonte. "Übermäßig gefüllt ist das Aufgebot noch nicht – doch das stellt auch eine Chance dar." Nämlich, das Team so zusammenzustellen, dass es den anvisierten Tempo- und Offensivfußball in die Tat umsetzen kann. Aktuell stehen mit Maurice Trapp (bis 2024), Timo Beermann (bis 2023), Sebastian Klaas, Ulrich Bapoh, Etienne Amenyido, Sebastian Kerk, Christian Santos, Sven Köhler (war ausgeliehen an den SC Verl), Hakim Traoré (war an den Regionalligisten VfB Oldenburg verliehen/alle bis 2022) und den Youngsters Laurenz Beckemeyer und Tim Möller, Luis Sprekelmeyer und Tom Bertelsmann 13 Spieler unter Vertrag.

Bei 15 Akteuren laufen die Arbeitspapiere aus, zudem enden die Leihen von Moritz Nicolas (Borussia Mönchengladbach), Niklas Schmidt (Werder Bremen), Ludovit Reis (FC Barcelona), Luc Ihorst (Werder Bremen) und Sebastian Müller (Arminia Bielefeld). Angesichts der Personalfragen blickt der neue VfL-Coach "intensiven Tagen" entgegen, bevor er am 21. Juni zum Trainingauftakt bittet. Zu einzelnen Personalien oder einem konkreten Saisonziel wollte sich Scherning nicht äußern, Bashkim Ajdini und Christian Santos kennt er aber noch aus Bielefeld. Zwischen Trainings- und Saisonstart liegen anschließend rund vier Wochen. Nicht viel Zeit, um einer neuen Mannschaft seine Spielidee beizubringen. Doch es dürfte genau die Herausforderung sein, die Scherning sich gewünscht hat.

   

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