Wird Müller in Aue zur Dauerlösung? "Nehme mich nicht so wichtig"

Erst der Sieg im Landespokal, zuletzt der Erfolg gegen Meppen: Erzgebirge Aue befindet sich nach dem katastrophalen Saisonstart im Aufwind. Beim VfB Oldenburg peilen die Sachsen am Samstag den nächsten Sieg an. Erneut wird Carsten Müller als Interimscoach auf der Bank sitzen. Gut möglich, dass er anschließend zur Dauerlösung wird.

"Enorme Last abgefallen"

"Intensiv" sei sie gewesen, die Trainingswoche bei Erzgebirge Aue, berichtete Müller auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag. Kein Wunder, konnten die Veilchen am letzten Freitag im zehnten Anlauf doch den ersten Liga-Sieg feiern. "Es ist eine enorme Last von den Jungs abgefallen, das hat man vor allem in der Kabine gemerkt", sagte der 52-Jährige und machte bei seiner Mannschaft eine "gewisse Erleichterung" aus. "Die Jungs haben gemerkt, wozu sie in der Lage sind. Nämlich alles für das Team zu geben."

Neben vielen lobenden Worten habe Müller aber auch angesprochen, "was nicht so gut gelaufen ist". Unter anderem müsse das Team in gewissen Spielphasen noch ruhiger werden. "Die Verunsicherung ist noch relativ hoch." Eine Tatsache, die nach den vielen Negativerlebnissen der vergangenen Wochen nicht überraschen dürfte. Müller zeigte sich aber "guter Dinge, dass wir in dieser Trainingswoche wieder ein kleines Stückchen vorangekommen sind".

Müller hält sich bedeckt

Ein starker Auftritt wird wohl auch nötig sein, schließlich holte der VfB aus den letzten sechs Partien stolze 14 Punkte und ist damit das aktuell formstärkste Team der 3. Liga. Entsprechend geht der Interimscoach die Aufgabe durchaus mit Respekt an: "Uns erwartetet ein Team, das in der letzten Zeit sehr erfolgreich war. Zurecht haben sie sich Stück für Stück nach oben gearbeitet." Daher werde "eine ganze Menge Arbeit" nötig sein, um zu punkten. Stück für Stück nach oben, das wollen auch die Veilchen.

Ob Müller mit dieser Aufgabe betraut wird, ist noch offen. Diskutiert wird darüber auf jeden Fall: "Carsten ist eine Option", bestätigt Sportchef Matthias Heidrich bei "Tag24". Der 52-Jährige selbst, der zwei Siege aus zwei Spielen holte, gab sich auf seine Zukunft angesprochen zurückhaltend: "Ich verspüre immer Lust, meinen Job auszufüllen – sowohl im NLZ als auch bei den Profis. Die bisherige Zeit habe ich sehr genossen. Aber ich lege den Fokus voll auf die Mannschaft und nehme mich nicht so wichtig. Alles andere müssen wir in den nächsten Tagen sehen." Ein Sieg beim Aufsteiger dürfte Müllers Chancen auf eine Beförderung erhöhen. Während 300 bis 400 Fans mitreisen werden, bleiben Maximilian Thiel (Rot-Sperre) und Alexander Sorge zu Hause.

   
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