"Wird eine krasse Umstellung": Kölns Risse beendet Karriere
176 Mal lief Marcel Risse in der Bundesliga auf, hinzukommen 64 Zweitliga-Spiele und 87 Partien in der 3. Liga. Nun steht fest: zum Saisonende ist Schluss. Nach 16 Jahren als Profi beendet der 33-Jährige seine Karriere.
"Bin froh, diesen täglichen Druck nicht mehr zu haben"
Als Risse im Sommer 2020 vom 1. FC Köln auf die andere Rheinseite zur Viktoria wechselte, war das ein echter Coup für die Höhenberger. Schließlich blickt der gebürtige Kölner auf eine lange Bundesliga-Karriere zurück. Nachdem er beim FC nicht mehr gefragt war, hatte er beim Klub von der Schäl Sick nochmal eine Herausforderung angenommen. 87 Mal stand er für die Viktoria in der 3. Liga auf dem Platz und war dabei an 25 Treffern direkt beteiligt. Doch nun ist der Zeitpunkt gekommen, um die Schuhe an den Nagel zu hängen.
"Ich hatte viele tolle Momente in meiner Karriere, aber auch einige Tiefpunkte", blickt Risse im "Kölner Stadt-Anzeiger" zurück. "Beides gehört zusammen, diese Augenblicke haben mich sehr geprägt." Natürlich falle es ihm schwer, "jetzt meine Karriere zu beenden, weil es für mich einfach dazu gehört hat zu trainieren und auf dem Platz zu stehen". Es werde "definitiv eine krasse Umstellung für mich, und ich bin gespannt, wie ich damit umgehen werde". Dennoch wird auch eine Last abfallen: "Ich bin froh, diesen täglichen Druck nicht mehr zu haben", sagt er, schätzt sich aber "alles in allem sehr glücklich, wie es gelaufen ist".
Weitere Zukunft noch offen
Gegen den VfL Osnabrück steht für Risse am Samstag nun der letzte Auftritt vor heimischer Kulisse an. Vieles spricht dafür, dass er zum Einsatz kommen wird. "Cello hat immer den Anspruch zu spielen und wird bestimmt auch Spielzeit bekommen", kündigt Trainer Olaf Janßen an und spricht in den höchsten Tönen vom 33-Jährigen: "Ohne ihn wäre die Mannschaft nicht die, die sie nun ist. Er hat uns unheimlich viel gegeben und ist einfach ein Mensch, den man mögen muss. Vor allem ist er bodenständig und ohne jegliche Star-Allüren.“
Wie und wo es für Risse künftig weitergeht, ist noch offen. "Ob ich im Amateur-Fußball noch etwas kicken werde, entscheide ich spontan", hat der Viktoria-Kapitän noch keine konkreten Pläne. "Je nachdem, was mein Körper und mein Bauchgefühl mir sagen." Entscheidend sei für ihn erstmal möglichst viel Zeit mit seinen Kindern zu verbringen und ein guter Vater zu sein: "Zum Glück habe ich eine tolle Frau und zwei Kinder, die sich jetzt freuen, dass ich am Wochenende mehr Zeit für sie habe." Alles Weitere will er auf sich zukommen lassen. "Bei den nächsten Schritten mache ich mir keinen Druck. Jetzt genieße ich erst einmal die freie Zeit."