FCS gegen Dynamo unter Druck: "Wird eine Herkulesaufgabe"

Platzt beim 1. FC Saarbrücken nach fünf sieglosen Spielen ausgerechnet gegen Tabellenführer Dynamo Dresden der Knoten? Der Druck vor dem Wiederholungsspiel am Sonntag (13:30 Uhr) ist jedenfalls groß.
"Kader kann definitiv mithalten"
Bange Blicke gehen beim FCS dieser Tag gen Himmel: Kann die Partie im zweiten Anlauf durchgeführt werden, nachdem es vor allem am Donnerstag wieder stark geregnet hatte? Bislang sieht es gut aus, zumal es bis Sonntag nur noch vereinzelt regnen soll. "Der Platz wird sicherlich nicht in einem optimalen Zustand sein, aber wir gehen davon aus, dass gespielt werden kann", sagte Trainer Rüdiger Ziehl bei der Pressekonferenz am Freitag, nachdem eine Platzkommission am Vormittag die grundsätzliche Bespielbarkeit des Rasens festgestellt hatte. Der erste Anlauf vor zweieinhalb Wochen glich einer Wasserschlacht, sodass die Partie zur Pause abgebrochen worden war.
Beim Wiedersehen rechnet Ziehl nun mit einem "kompletten anderen" Spiel, das mehr nach Fußball aussehen werde. Dass Dynamo angesichts der Tabellensituation und der aktuellen Form (vier Siege in Serie) als Favorit in die Partie gehen wird, daran gibt es keine Zweifel. "Uns ist bewusst, dass es eine Herkulesaufgabe wird. Wir haben aber bereits bewiesen, dass wir gegen gute Mannschaften Impulse setzen können." Als Beweis dient nicht zuletzt die Sensation im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München. Gelingt auch gegen Dresden ein Coup? "Unser Kader kann definitiv mithalten."
"Müssen Dynamo die Spielfreude nehmen"
Die SGD bezeichnete Ziehl derweil als die "aktuell beste Mannschaft" der 3. Liga. "Sie stehen völlig zu Recht da oben, spielen immer im selben System, haben gut funktionierende Abläufe und eine hohe individuelle Qualität." Um dennoch als Sieger vom Platz zu gehen, "müssen wir Dynamo die Spielfreude nehmen", forderte Saarbrückens Coach. "Zudem müssen wir uns als Einheit präsentieren und unsere Spielanteile besser in Tore ummünzen." Gleichzeitig gelte es, genauer zu verteidigen und eine gewisse Selbstverständlichkeit an den Tag zu legen – völlig unabhängig vom System. Ziehl sprach von "Kleinigkeiten", die seiner Mannschaft derzeit fehlen würden.
Trotz der aktuell "schwierigen Phase" habe er "totales Vertrauen" in die Qualitäten seines Teams. In der letzten Saison konnte Saarbrücken übrigens beide Spiele gegen Dynamo gewinnen. Auch jetzt würden drei Punkte dem FCS sehr gut zu Gesicht stehen, beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze doch nur zwei Zähler, während der Relegationsrang schon zwölf Punkte entfernt ist. Ausfallen werden neben den Langzeitverletzten Sebastian Jacob und Patrick Schmidt auch Dominik Becker (muskuläre Probleme) sowie Tim Civeja (U21 Albanien). Das Stadion ist mit rund 15.000 Zuschauern ausverkauft. Ob die FCS-Fans am Sonntag den ersten Sieg seit Ende September bejubeln dürfen?