Winterfazit Wiesbaden: SVWW bleibt hinter Erwartungen zurück

Während sich die Drittligisten derzeit auf die Rest-Rückrunde vorbereiten, nimmt liga3-online.de die bisherige Saison der 20 Drittligisten unter die Lupe. Heute: SV Wehen Wiesbaden. In den ersten 21 Begegnungen der laufenden Saison konnten die Hessen mit acht Siegen und sieben Unentschieden bisher 31 Punkte einfahren. Mit 26:26 Toren belegt das Team von der Berliner Straße den 7. Tabellenplatz. Betrachtet man die letzten fünf Spiele tritt der Aufstiegskandidat mit nur einem Sieg, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen auf der Stelle. Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die bisherige Spielzeit des SV Wehen Wiesbaden einmal genauer an.

Das lief gut: Auswärtsspiele und Moral nach Rückständen

Auf fremdem Platz zeigte der SVWW bis zur Winterpause eine ordentliche Leistung. Bei zehn Auswärtsspielen mussten die Hessen nur vier Niederlagen hinnehmen. Weiterhin konnte man auswärts vier Siege und zwei Unentschieden einfahren. Sowohl zuhause als auch in der Fremde zeigte das Team das ein oder andere Mal Moral und konnte Rückstände aufholen. So gelang es, dass man nach fünf Rückständen immerhin noch einen Punkt holte, zwei Mal ging man sogar als Sieger vom Platz.

Das lief nicht gut: Heimschwäche und Chancenverwertung

Ganz klar ist hier die Heimschwäche des SVWW zu nennen. Bei elf Heimspielen konnte man lediglich nur vier Siege und fünf Unentschieden verbuchen. Um für das Ziel Aufstieg (wieder) eine gesunde Basis herzustellen, muss der SV Wehen diese Schwäche abstellen und in der Rückrunde unbedingt seine Heimspiele gewinnen. Als einen weiteren Negativpunkt muss man die mangelhafte Chancenverwertung nennen. Bis zum Strafraum sieht das Spiel des SVWW oftmals ordentlich aus, jedoch versagen einigen Spielern zu oft die Nerven im Anschluss. Wenn in der Hinrunde „Joe“ Vunguidica fehlte, gab es vor dem Tor nur wenig Sehenswertes. Anstatt auch mal den Abschluss aus der berühmten „zweiten Reihe“ zu sehen, wird zu oft der Ball und die Verantwortung weitergeschoben.

Bewertung der Neuzugänge

Eine positive Entwicklung hat Tobias Jänicke genommen. Nach einer etwas holprigen Anfangsphase nach seinem Wechsel aus Dresden hat sich der 24-jährige zu einem sehr wertvollen Spieler auf der rechten Außenbahn gewandelt. Gemeinsam mit Vunguidica führt er die interne SVWW-Torjägerliste mit sechs Treffern und drei Assists an. Die Verletzungsmisere zu Anfang der Saison spielte den Neuzugängen Alexander Nandzik (von Fortuna Düsseldorf) und Maximilian Ahlschwede (von Kickers Offenbach) in die Karten. Beide haben ihre Chancen genutzt und sich mit jeweils 13 Einsätzen als Stammkräfte in der Abwehr empfohlen.

Bester Spieler der Hinrunde

Ein Vorbild an Einsatz und Willen war in der Hinrunde Kapitän Nico Herzig. Mit seinen soliden Abwehrleistungen verlieh er der Abwehr des SVWW Sicherheit. Seine Ausflüge in den gegnerischen Strafraum bei Standards blieben jedoch bisher ohne Torerfolg. An dieser Stelle sei aber auch Torhüter Michael Gurski erwähnt. Bis zum 13. Spieltag stand er als Stammspieler im Tor der Hessen und zeigte ein ums andere Mal eindrucksvolle Paraden. Trainer Kienle hat seit seinem Amtsantritt Keeper Markus Kolke das Vertrauen geschenkt. Anwärter auf diesen Titel in der Rückrunde sind neben Joe Vunguidica auch Nils-Ole Book und Michael Wiemann.

Schwächster Spieler der Hinrunde

Mit vielen Vorschusslorbeeren war Julian Wießmeier vom 1. FC Nürnberg in die hessische Landeshauptstadt gekommen. Leider bekam der 21-jährige beim SVWW kein Bein auf den Boden. Aktuell sieht es so aus, als ob das Ausleihgeschäft mit den Franken bereits in der Winterpause beendet werden soll. Weiterhin können sich Adam Straith, Sascha Wolfert und Jeff Gyasi einen neun Verein suchen.

Fazit

Auch wenn die Mannschaft das ein oder andere Mal ihren Willen gezeigt hat, bleibt der SV Wehen bisher hinter den Erwartungen zurück. Das Team besitzt das Potential für den Aufstieg in die 2. Bundesliga, um jedoch oben mitzuspielen, muss der SVWW unbedingt seine Heimschwäche ablegen. Durch die bisher zu geringe Chancenauswertung ließ man unnötigerweise hier zu viele Punkte liegen.

Ausblick

Zum Jahresabschluss gab es den ersten Heimsieg unter Marc Kienle. Dieser wichtige Sieg sorgt vorerst für eine versöhnliche Stimmung im Verein und im Umfeld. Nun gilt es den Trend nach oben weiter fortzuführen und die Anweisungen des Übungsleiters auf dem Platz umzusetzen. Auch wenn der SV Wehen aktuell im Mittelmaß feststeckt, wird Trainer Kienle in der Winterpause sicherlich hierfür die richtigen Worte finden. Prognose: Auch wenn es schwer werden wird, kann der SV Wehen Wiesbaden am Ende der Saison den Relegationsplatz zur 2. Bundesliga erreichen.

FOTO: GEPA Pictures

   
Back to top button