Winterfazit Chemnitzer FC: Starker Start, schwaches Ende

Der Chemnitzer FC beendet das Fußballjahr 2014 mit 28 Punkten und an 13. Position liegend. Nach einem sehr guten Start in die Drittligasaison 2014/15 zeigte die Formkurve der Himmelblauen zuletzt steil nach unten. Von den letzten sechs Spielen wurden fünf verloren, der letzte Sieg auf fremdem Platz datiert gar vom 17. September 2014. Dennoch steht unter dem Strich die beste Halbjahresbilanz seit Zugehörigkeit zur 3. Fußball-Liga. Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die Hinrunde des Chemnitzer FC genauer an.

Das lief gut

Der Chemnitzer FC hat die beste Hinrunde seit dem Aufstieg in die 3. Liga gespielt. Ein Erfolg, der insbesondere dem sehr guten Saisonstart zu verdanken ist. Trotz großen Kaderumbruchs und teils noch nicht vorhandener Drittligaerfahrung bei einem Großteil der Neuzugänge, gelang es Karsten Heine und seinem Trainerteam, eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen, die in den ersten elf Spielen 21 Punkte einfuhr und im gleichen Zeitraum neun Spieltage lang die Tabellenführung behauptete. Als Garant für den Erfolg stellte sich die starke Defensive um Kevin Conrad, Marc Endres, Nils Röseler und Dan-Patrick Poggenberg heraus. Erstaunlicherweise sind die drei letztgenannten allesamt Neuzugänge und mittlerweile aus der zweitbesten Defensive der 3. Liga nicht mehr wegzudenken.

Das lief nicht gut

Mitten in der ersten Halbserie fand der Höhenflug ein abruptes Ende. Der rote Faden schien komplett verloren und der Chemnitzer FC vermochte es nicht mehr, an die anfänglichen Erfolge anzuknüpfen. Prägte zu Beginn hohe Laufbereitschaft und schnelles sowie geradliniges Spiel den Stil der Himmelblauen, war davon zuletzt kaum noch etwas zu sehen. Die Kicker verloren sich oftmals in umständlichen Aktionen und starben in spielerischer Schönheit, anstatt den Weg zum gegnerischen Tor zu suchen. Entsprechend wurden kaum noch Chancen kreiert, ergo auch nur äußerst sporadisch Tore erzielt. Der letzte Auswärtstreffer liegt gar mehr als drei Monate zurück. Marco Kehl-Gómez erzielte ihn am 17. September beim 3:1 gegen Dortmund II, dem letzten von nur drei Siegen in der Fremde. Ein weiteres Manko stellt die Berechenbarkeit der Offensive dar. Außer Anton Fink konnte sich noch kein weiterer Stürmer als Torschütze auszeichnen. Ist Fink abgemeldet, wird es für die Himmelblauen schwer. Zudem konnte in dieser Saison bisher noch kein Ligaspiel gedreht werden. Geriet man in Rückstand, wurde stets verloren.

Bewertung der Neuzugänge

Das Tandem, bestehend aus Sportdirektor Stephan Beutel und Trainer Karsten Heine, bewies im Sommer ein gutes Gespür in Sachen Kaderplanung, vor allem was die Auswahl der Neuzugänge für die Defensive anbetraf. Endres, Röseler und Poggenberg etablierten sich auf Anhieb in der Mannschaft. Ein weiterer Lichtblick ist Außenbahnspieler Philip Türpitz, der mit 5 Toren nach Anton Fink vereinsintern zweitbester Offensivakteur ist. Auch der talentierte Torhüter Maximilian Reule schaffte es zuletzt, Platzhirsch Philipp Pentke den Rang abzulaufen, musste aber in den beiden letzten Partien vor der Winterpause trotz guter Leistungen ins zweite Glied zurückweichen. Problemzone bleibt indes die Offensive der Himmelblauen. Markus Ziereis und Sebastian Glasner warten weiter auf ihren ersten Saisontreffer, Sportdirektor Stephan Beutel indes sehnt verständlicherweise die ab 1. Januar 2015 beginnende zweite Transferperiode herbei.

Bester Spieler

Einmal mehr unterstrich Anton Fink seinen Status als Erfolgsgarant und Lebensversicherung des CFC. Von 20 Treffern gingen 9 auf das Konto des gebürtigen Dachauers. Als Mannschaftskapitän übernimmt der Rekordtorjäger der 3. Liga außerdem seit Sommer die Rolle des Anführers und Leitwolfs der jungen Mannschaft.

Schwächster Spieler

Groß waren die Hoffnungen, die in Sebastian Glasner gelegt wurden, als der zweitligaerfahrene Stürmer von Viktoria Köln nach Sachsen gelotst wurde. Der 29-Jährige, für  ein Jahr auf Leihbasis verpflichtet, erwies sich jedoch nicht als die erhoffte Verstärkung und Unterstützung für Offensiv-Alleinunterhalter Anton Fink.

Fazit

Auf der Pole Position gestartet, muss der CFC nach knapp über der Hälfte der absolvierten Strecke registrieren, dass die Trauben in der 3. Liga etwas höher hängen als gedacht. Dies trifft vor allem auf diejenigen im Lager der Himmelblauen zu, die die Mannschaft nach dem furiosen Saisonstart schon in anderen Sphären wähnten. Die sportliche Leitung hingegen versuchte fast in gebetsmühlenartiger Manier klarzumachen, dass das Erreichen der angestrebten 45 Punkte das vorrangige Ziel bliebe. Der Verlauf der letzten Wochen dürfte diese weise Voraussicht bestätigt haben.

Ausblick

In der Winterpause sind Sportdirektor Stephan Beutel und das Trainerteam um Karsten Heine erneut gefordert. Beutel als Detektiv, an dem es ist, einen probaten Stürmer für die Offensive ausfindig zu machen und zu verpflichten. Karsten Heine sowie dessen Assistenten hingegen sind gefordert, taktisch nachzujustieren und die Mannschaft nach den Rückschlägen der letzten Wochen wieder aufzubauen. Das Wintertrainingslager im türkischen Belek ist dafür bestens geeignet, befindet man sich schließlich fernab der Heimat und kann ohne störende Nebengeräusche die kommenden Aufgaben in den Fokus rücken.

   

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