SVWW zieht an Karlsruhe vorbei – CFC verliert Kellerkrimi

Der SV Wehen Wiesbaden grüßt vorerst vom zweiten Tabellenplatz, nachdem sich die Hessen am Samsatg mit 3:1 in Meppen durchsetzten. Während Karlsruhe mit einem 0:0 in Würzburg zufrieden sein muss, unterlag Köln mit 1:2 in Erfurt und hat sich damit wohl aus dem Aufstiegsrennen verschiedet. Im Keller gewann Lotte das "Endspiel" gegen den Chemnitzer FC mit 3:1, nachdem die Partie aufgrund eines versuchten Platzsturms der CFC-Fans zwischenzeitlich für zwölf Minuten unterbrochen werden musste. Die weiteren Ergebnisse: Rostock-Jena (0:0), Großaspach-Halle (0:3) und Münster-Unterhaching (2:0).

Lotte 3:1 Chemnitz: CFC verliert hitziges Sechs-Punkte-Spiel

Im "Endspiel" beim Kampf gegen den Abstieg erwischten die Hausherren einen Traumstart und gingen bereits nach sieben Minuten durch den freistehenden Moritz Heyer in Führung. Das 1:0 im Rücken gab Lotte sichtlich Auftrieb, schon nach 17 Minuten fiel das 2:0. Nachdem Tittel einen Kopfball von Heyer zunächst noch abwehren könnte, brachte Marcus Młynikowski das Leder unglücklich im eigenen Kasten bitter. Die Himmelblauen waren nun sichtlich verunsichert, Reinhardt wäre nach 20 Minuten beinahe das nächste Eigentor unterlaufen. Erst in Minute 25 kam Chemnitz zum ersten Abschluss, Grotes Ball landete auf dem Tornetz. Die Gäste kamen nun besser in die Partie, Slavov hatte weitere Chancen (35. / 40.). Drei Minuten vor der Pause hatte der CFC dann aber Glück, dass Reinhardt einen Kopfball von Wegner gerade noch vor der Linie klären konnte – sonst wäre die Partie mit dem 0:3 aus CFC-Sicht bereits entschieden gewesen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde Chemnitz besser und forderte nach 54 Minuten einen Elfmeter, nachdem Baumgart zu Fall gebracht worden war. Schiedsrichter Benedikt Kempkes entschied jedoch auf Stürmerfoul und schickte CFC-Trainer David Bergner aufgrund dessen lautstarker Proteste auf die Tribüne. Auch Daniel Frahn regte sich im Anschluss lautstark über den nicht gegebenen Elfmeter auf, sah von Kempkes innerhalb weniger Sekunden zwei Mal Gelb und musste das Spielfeld anschließend verlassen. Jetzt kochte die Stimmung im CFC-Block endgültig über, mehrere Fans drückten einen Zaun auf und versuchten das Spielfeld zu stürmen – Ordner verhinderten dies. Kempkes unterbrach die Partie und ging in die Kabine. Die Spieler blieben auf dem Platz und versuchten, die eigenen Anhänger zu beruhigen. Nach zwölfminütiger Unterbrechung konnte die Partie anschließend fortgesetzt werden, der Spielfluss war zunächst jedoch verloren gegangen. Vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit kam Chemnitz durch Myroslav Slavov dann aber zurück – 1:2! In Unterzahl drängten die Himmelblauen nun mit aller Macht auf den Ausgleich, kassierten in der fünften Minute der insgesamt 15-minütigen Nachspielzeit jedoch den Knock-Out: Joshua Putze machte mit dem 3:1 alles klar – es war die zehnte Auswärtsniederlage des CFC in Folge. In der Tabelle liegen nun wieder sieben Punkte zwischen beiden Mannschaften, wobei Chemnitz am kommenden Dienstag gegen Wiesbaden noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat.

Meppen 1:3 Wiesbaden: SVWW rückt auf Platz zwei vor

Auf holprigem Geläuf fand Wiesbaden zunächst besser ins Spiel und hätte nach acht Minuten einen Elfmeter bekommen können, nachdem Brandstetter von Girth gehalten wurde. Vier Zeigerumdrehungen später wurde es auf der anderen Seite gefährlich, als Girth einen Kopfball nur knapp neben den Pfosten setzte. Danach wurden Chancen Mangelware, erst ab der 30. Minute zog Wiesbaden das Tempo wieder an, scheiterte zunächst zweimal (34. / 35.), ging nach 40 Minuten aber durchaus verdient durch Moritz Kuhn in Führung. Der SVM reagierte mit wütenden Angriffen, Kleinsorge verpasste den Ausgleich unmittelbar vor der Pause nur knapp (44.). Die letzte Chance im ersten Durchgang gehörte den Gästen, als Andrist einen Kopfball über den Kasten setzte (45.).

Nach Wiederanpfiff machte Wiesbaden kurzen Prozess und erhöhte bereits nach 48 Minuten auf 2:0: Simon Brandstetter tauchte nach einem langen Ball von Funk frei vor Domaschke auf und ließ dem SVM-Keeper keine Chance. Wenig später war die Partie mit dem 3:0 durch Stephan Andrist bereits entschieden. Nach 66 Minuten hätte Schäffler sogar beinahe das 4:0 erzielt, zog aus spitzem Winkel aber knapp vorbei. Meppen hielt unterdessen tapfer dagegen, war dem SVWW spielerisch aber unterlegen. So ging die Partie gemächlich dem Ende entgegen, drei Minuten vor Abpfiff erzielte Benjamin Girth den 1:3-Ehrentreffer, der gleichbedeutend mit dem Endstand war. In der Tabelle ziehen die Hessen an Karlsruhe und Magdeburg vorbei und grüßen zumindest vorübergehend vom zweiten Tabellenplatz. Meppen ist Zwölfter.

Würzburg 0:0 Karlsruhe: KSC kann mit 0:0 leben

Vor 2.000 mitgereisten Fans tat sich der KSC zunächst schwer, die Anfangsphase gehörte den Gästen. Erst nach 21 Minuten meldeten sich die Gäste in der Offensive an und hatten durch Pisot direkt die Riesenchance: Seinen Schuss aus acht Metern musste Sebastian Neumann in höchster Not mit dem Kopf auf der Linie klären. Die Partie nahm nun an Fahrt auf, in Minute 24 verpasste Neumann die Würzburger Führung, als er einen Schuss zu hoch ansetzte. Kurz danach wurde es auf der anderen Seite noch einmal gefährlich, Wanitzek zog aus über 20 Metern lediglich um Zentimeter vorbei (34.). Karlsruhe kam jetzt, Çamoğlu legte sich das Spielgerät in Minute 38 aber zu weit vor. Folglich ging es ohne Tore in die Pause.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit gaben die Kickers zunächst den Ton an und hatten nach einigen unglücklichen Situationen in Minute 62 die Riesengelegenheit: Nikolaou scheiterte nach einer Ecke an Uphoff, der sensationell parierte. Kurz danach war der KSC-Keeper erneut gefragt, dieses Mal musste er gegen Ademi retten (64.). Würzburg kam der Führung nun immer näher, Baumann verpasste diese nach 68 Minuten erneut. Am Ende blieb es beim 0:0, mit dem der Karlsruher SC wohl besser leben kann und nun seit 20 Spielen ungeschlagen ist – Vereinsrekord in der 3. Liga. In der Tabelle bleibt der KSC Dritter, Würzburg belegt Rang neun.

Erfurt 2:1 Köln: RWE gewinnt in Unterzahl und verlässt Platz 20

Die Partie zwischen dem Letzten und dem Fünften begann mit einem Paukenschlag: Bereits nach acht Minuten sah Bernard Kyere-Mensah für eine Notbremse an Huth glatt Rot, sodass die Fortuna 82 Minuten in Unterzahl agieren musste. Mit einem Mann mehr auf dem Platz versuchte Erfurt fortan, die Partie zu bestimmen. Biankadi hatte nach 16 Minuten die Führung auf dem Fuß, fand in Keeper Tim Boss aber seinen Meister. Auch in der Folge gab RWE den Ton an, wirklich zwingend waren die Chancen der Emmerling-Elf aber nicht. Da Köln nicht zu viel riskieren wollte, plätscherte die Partie vor sich hin, erst kurz vor der Pause ging wieder ein Raunen durch das Steigerwaldstadion, als Boss einen Distanzschuss von Biankadi erst im Nachfassen hatte (43.). Zur Halbzeit blieb es beim 0:0.

Der zweite Abschnitt startete mit einem erneuten Distanzschuss von Biankadi, den Boss nach 52 Minuten entschärfen musste. Erfurt blieb dran und wurde nach 63 Minuten mit dem verdienten 1:0 durch Tugay Uzan belohnt. Die Führung gab den Thüringern sichtlich Auftrieb, nur vier Zeigerumdrehungen später erhöhte Nermin Crnkić aus neun Metern auf 2:0. Fortuna-Trainer Uwe Koschinat reagierte prompt und wechselte doppelt, doch auf dem Platz gab Erfurt weiter den Ton an. Erst in der 90. Minute kamen die Südstädter durch Amir Falahen zum Anschlusstreffer, wachten letztlich aber zu spät auf und gingen so zum zweiten Mal in Folge als Verlierer vom Platz. Während Erfurt die rote Laterne vorerst an Werder Bremen abgibt, liegt Köln nun fünf Punkte hinter Platz drei und hat sich damit wohl aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet.

Rostock 0:0 Jena: Müde Nullnummer im Ostseestadion

Hansa gab zunächst den Ton an und forderte nach drei Minuten einen Elfmeter, nachdem Scherff zu Boden gedrückt worden war – die Partie lief jedoch weiter. Doch so stark die Kogge begonnen hatte, so stark ließ sie nach zehn Minuten wieder nach. Es entwickelte sich ein schwaches Spiel, auf die erste Torchance mussten die 15.000 Zuschauer bis zur 30. Minute warten. Günther-Schmidt hielt aus 30 Metern einfach mal drauf und zwang Blaswich im Hansa-Kasten zu einer sehenswerten Parade. Jena hatte nun eine kleine Drangphase, die Rostock aber schnell unterbinden konnte und kurz vor der Pause das 1:0 verpasste: Benyamina traf eine Rankovic-Flanke nicht richtig und setzte sie knapp vorbei – so ging es torlos in die Kabinen.

Auch nach Wiederanpfiff fehlte es auf beiden Seiten am Tempo, Torchancen kam so nicht zustande. Hansa war zwar etwas besser im Spiel und auch die dominante Mannschaft, doch der letzte Pass kam nicht an. Erst in der 73. Minute wurde es wieder gefährlich, als Väyrynen einen Kopfball nur knapp am Gehäuse vorbeisetzte. In der Nachspielzeit hatte Alibaz dann plötzlich die große Chance auf das 1:0, scheiterte jedoch an Coppens im FCC-Tor. So endete ein Spiel ohne große Höhepunkte folgerichtig torlos. Während Hansa damit nun seit sechs Spielen sieglos ist, wartet Jena weiterhin auf den ersten Auswärtssieg seit August.

Großaspach 0:3 Halle: HFC gelingt Wiedergutmachung

Nach der Pleite im Landespokal-Derby gegen Magdeburg war der HFC um Wiedergutmachung bemüht und zeigte von Beginn an eine engagierte Leistung. Bereits nach vier Minuten hatte Manu die Führung auf dem Fuß, durch Bohl (11.), Landgraf (15.) und Lindenhahn (24.) boten sich den Saalestädtern weitere Chancen. Von der SG Sonnenhof war bis auf einen Kopfball von Fountas (10.) und einen Pfostenschuss von Baku (18.) nicht viel zu sehen, sodass die Führung des Halleschen FC nach 27 Minuten hochverdient war: Lindenhahn netzte nach einem Manu-Pass unten links ein. Nur vier Zeigerumdrehungen später hätte der Torschütze nachlegen können, zögerte dieses Mal aber zu lange. Kurz vor der Pause scheiterte Fetsch nochmal an Broll, anschließend ging es mit dem 1:0 für den HFC in die Pause.

Während die SG in der Halbzeit gleich doppelt wechselte, machte Halle da weiter, wo es in der ersten Halbzeit aufgehört hatte. So fiel nach 52 Minuten das überfällige 2:0 durch Daniel Bohl. Die Saalestädter spielten sich anschließend in einen Rausch und machten vier Zeigerumdrehungen später mit 3:0 alles klar. Erneut war Toni Lindenhahn nach Vorlage von Braydon Manu zur Stelle. In der Folge schaltete Halle einen Gang runter und ließ die Hausherren kommen. Da die SG jedoch keine Ideen mehr hatte, tat sich in der Schlussphase nicht mehr viel, sodass Halle am Ende einen ungefährdeten Auswärtssieg feierte. In der Tabelle rückt Halle auf Platz zehn vor und liegt nun komfortable 13 Punkte vor den Abstiegsplätzen.

Münster 2:0 Unterhaching: Adlerträger feiern souveränen Heimsieg

Die Preußen setzten Unterhaching von der ersten Minute an unter Druck, bereits nach zwei Minuten meldete sich Grimaldi mit einem Kopfball an. Erst nach und nach fanden die Gäste besser ins Spiel, die Führung des SC Preußen nach 35 Minuten durch Ole Kittner, der einen Eckball von Kobylanski verwertete, war aber verdient. Haching war danach bemüht, konnte sich bis zur Pause aber keine Chance mehr erarbeiten.

In der zweiten Halbzeit war es erneut eine Ecke von Kobylanski, die nach 66 Minuten zum 2:0 führte: Grimaldi gewann zunächst das Kopfballduell, anschließend legte Braun den Ball zu Scherder ab, der aus fünf Metern nur noch einnicken musste. Zwei Minuten danach verpasste Schimmer den 1:2-Anschlusstreffer, anschließend plätscherte die Partie ohne weitere Ereignisse dem Ende entgegen. In der Tabelle rückt Münster auf Platz elf vor, Haching bleibt Achter.

   

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