Wiesbaden-Testspiel unter Manipulationsverdacht
Das Testspiel des SV Wehen Wiesbaden gegen die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach II (3:1) steht offenbar unter Manipulationsverdacht. Wie der "SID" vermeldet, soll der SVWW von der Sportsradar AG, die im Auftrag des DFB und der DFL Spiele auf Manipulationen überwacht, auf Unregelmäßigkeiten bei der Partie im türkischen Side aufmerksam gemacht worden sein. Es geht um zwei strittige Elfmeter-Entscheidungen.
"Schiri-Geschenk" und "Slapstick-Elfmeter".
Aus Asien "soll auf eine bestimmte Anzahl von Toren gewettet worden sein", sagte Borussia-Sprecher Markus Aretz dem "SID". Der Verdacht scheint nicht aus der Luft gegriffen: In der 40. Minute zeigte der Schiedsrichter nach einem vermeindlichen Handspiel auf den Punkt und gab Strafstoß für den SV Wehen Wiesbaden – Schindler verwandelte. "Ein Geschenk vom Schiri", musste selbst Trainer Sven Demnadt nach Abpfiff zugeben. Neben der Szene aus der 40. Minute steht auch die zweite Elfmeter-Entscheidung im Fokus: In Minute 48 gab der offenbar nicht wirklich Unparteiische erneut Strafstoß für die Hessen. Borussia-Coach Arie van Lent sprach von einem "Slapstick-Elfmeter". Dass Marc Lorenz noch im weiteren Spielverlauf auf 3:1 erhöhen konnte, erscheint bei dem aufgekommenen Manipulationsverdacht nur noch nebensächlich.
Hock: "Wir sind ganz entspannt"
Der umstrittene Schiedsrichter wurde von der türkischen Agentur "Bluebird", die Trainingslager und Freundschaftspiele für Fußballvereine organisiert, gestellt. Zu den Kunden von "Bluebird" gehören laut deren Homepage auch die Bundesligisten VfL Wolfsburg, Schalke 04, Werder Bremen, VfB Stuttgart und der Hamburger SV. Sowohl der SV Wehen Wiesbaden als auch Borussia Mönchengladbach kündigten an, "mit allen zur Verfügung stehenden Informationen und Mitteln zur Aufklärung der Sachlage beitragen“ zu wollen. "Wir haben das Spiel ordnungsgemäß beim DFB angemeldet. (…) Wir wurden nach dem Spiel vom DFB informiert. Wir selbst müssen da jetzt nichts machen, wir sind ganz entspannt", erklärt SVWW-Sportdirektor Christian Hock