Wiesbaden hat Aufstieg nicht mehr in eigener Hand

Dem SV Wiesbaden droht zum zweiten Mal nacheinander in einem Drittliga-Aufstiegsrennen eine Nullnummer. Durch die 1:3-Pleite beim formstarken Abstiegskandidaten Carl Zeiss Jena verloren die Hessen den direkten Kontakt zum Karlsruher SC sowie zudem auch den Relegationsplatz drei an den Halleschen FC. Im Saisonendspurt kann das Team von Trainer Rüdiger Rehm die Rückkehr in die zweite Liga nicht mehr aus eigener Kraft schaffen und muss auf Patzer der Rivalen hoffen.

Mangelnde Entschlossenheit

"Das ist ganz bitter", kommentierte Abwehrspieler Moritz Kuhn im "Wiesbadener Kurier" die Niederlage bei den zum dritten Mal in Serie erfolgreichen Thüringern einerseits und zugleich die Auswirkungen des unerwarteten Rückschlags auf die neue Tabellenkonstellation. Der 27-Jährige zog außerdem eine angesichts von Wiesbadens Aufstiegsambitionen erstaunliche Analyse: "Jena war einfach bissiger." Mangelnde Entschlossenheit monierte auch Rehm als Hauptgrund für die Pleite. "Wir hatten viele Chancen, haben aber den Ball nicht ins Tor bekommen“, klagte der Coach über schlechte Verwertung der tatsächlich zahlreichen Möglichkeiten der Gäste: "Das war schon in der ersten Halbzeit entscheidend, und Jena macht aus gefühlt zwei Chancen zwei Tore."

Über das Manko im Angriff ärgerte sich auch Kuhns Abwehrkollege Sascha Mockenhaupt: "So viele Torchancen vergibt keine andere Topmannschaft, unsere Quote ist nicht gut." Der Innenverteidiger gestand allerdings auch Fehler im Abwehrverhalten ein: "Man kann auch einfach einmal die Null halten. Wir müssen uns insgesamt den Vorwurf machen, dass wir konsequenter sein müssen."

Die Fahrlässigkeiten in ihrer Summe haben den SVWW nunmehr vorerst vom Kurs gebracht. Der Dämpfer in Thüringen war schon die zweite Niederlage in den vergangenen drei Spielen, nachdem Rehms Mannschaft sich in den vorangegangen Wochen durch fünf Erfolge in sechs Spielen eine gute Ausgangslage für den Kampf um den Aufstiegsplatz und zumindest die Pole Position für das Rennen um den Relegationsrang verschafft hatte.

Verschlechterte Ausgangslage für Saisonendspurt

Nun aber hat Wiesbaden den KSC bei vier Punkten Rückstand nicht mehr in unmittelbarer Schlagdistanz und läuft auch einem Punkt Rückstand auf Halle hinterher. "Das setzt allem die Krone auf", meinte Mockenhaupt zur neuen Situation.

Der Abwehrspieler mahnte für die letzten vier Saisonspiele die Mobilisierung aller körperlichen und mentalen Kräfte für ein Happy-End an. "Wir müssen die maximale Punktzahl holen“, sagte Mockenhaupt. Schon im nächsten Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Montag in einer Woche erwartet der 27-Jährige eine Reaktion auf die Enttäuschung in Jena: "Wir müssen das aus den Knochen kriegen."

   

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