Wiesbaden geht in Dresden unter – Hoffnung aber noch da
Nach dem überraschenden, aber keineswegs unverdienten 1:0-Heimerfolg gegen Erzgebirge Aue wollte der SV Wehen Wiesbaden auch den Tabellenführer Dynamo Dresden ärgern und Punkte aus der sächsischen Landeshauptstadt entführen. Und eine Halbzeit lang schien es auch so, als könnte das der Mannschaft von Trainer Torsten Fröhling tatsächlich gelingen. Am Ende gingen die Hessen dann aber unter.
Zweimal Aluminium für den SVWW
Gegenüber der Vorwoche war Fröhling zu einer Veränderung gezwungen: Thomas Geyer begann für Niklas Dams, der nach seiner Meniskusoperation auch den Rest der Saison verpassen wird. Die Hessen begannen sehr diszipliniert, ließen Dynamo keine Räume. Gleichzeitig störte der SVWW den ballführenden Gegenspieler immer wieder mit mehreren Spielern und zwang Dresden so immer wieder zu Fehlern im Mittelfeld. Daraus ergaben sich einige vielversprechende Gegenstöße. Die bis dahin größte Chance für die Hessen sollte es allerdings nach einer Ecke geben. Die Hereingabe von Patrick Funk fand David Blacha, dessen Kopfball von Andreas Lambertz an die Latte gelenkt wurde. Auf der Gegenseite fand der Tabellenführer lange Zeit kein Mittel, um die gut stehende Defensive der Gäste in wirkliche Bedrängnis zu bringen. Die einzige gute Möglichkeit für Dresden im ersten Durchgang gab es nach einem Schnitzer im Aufbauspiel des SVWW. Nach einem kurz ausgeführten Abstoß sprang der Ball David Blacha vom Fuß und Aias Aosman war allein vor SVWW-Keeper Markus Kolke. Den Schuss konnte Kolke allerdings parieren. Nach einem Ballgewinn der Gäste im Mittelfeld war David Blacha von der Defensive des Aufsteigers nicht zu halten. Sein Schuss klatschte allerdings gegen den rechten Pfosten. Somit ging es torlos in die Halbzeitpause.
Torsten Fröhling: "Da war fast jeder Schuss ein Treffer“
Der zweite Durchgang startete für die Hessen denkbar schlecht. Trotz einer Überzahlsituation gegenüber dem ballführenden Dresdner konnte der SVWW nicht klären und ließ gleichzeitig eine große Lücke auf dem Flügel offen, die der Aufsteiger gnadenlos nutzte. Niklas Kreuzer fand mit seiner Flanke den in der Mitte lauernden Stefan Kutschke. Der Gegentreffer nach nur 41 Sekunden nach Wiederanpfiff zeigte bei den Hessen Wirkung und sorgte für Verunsicherung. In der Folge kamen die Gäste nicht richtig in die Zweikämpfe, liefen den Gastgebern nur noch hinterher und auch defensiv stand der SVWW nicht mehr so sicher, wie noch im ersten Durchgang. "Aufgefallen ist, dass wir trotzdem noch ein- bis zweimal zurückgezogen haben, obwohl es bei uns um die Existenz geht“, analysierte SVWW-Trainer Torsten Fröhling auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Dann kam ja schon das 2:0, da war fast jeder Schuss ein Treffer.“ Die Chance zum Anschlusstreffer ergab sich dennoch für den SVWW. Nach einem missglückten Klärungsversuch von Dynamo-Torhüter Patrick Wiegers gelangte der Ball vor die Füße von Luca Schnellbacher. Sein Fernschuss aus 45 Metern ging aber knapp am leeren Tor vorbei. Das war es dann aber auch schon in der zweiten Halbzeit von den Hessen. Schon die Körpersprache der SVWW-Spieler ließ vermuten, dass das Spiel bereits entschieden war. Marvin Stefaniak und Tim Väyrynen schraubten das Ergebnis noch in die Höhe. "Ganz klar. Nach dem Verlauf der zweiten Halbzeit haben wir verdient verloren“, so Fröhling. "Die Spiele werden immer weniger, aber jetzt können wir froh sein, dass wir gleich am Freitag Wiedergutmachung machen können.“ Dann geht es in der heimischen Brita-Arena gegen Preußen Münster. Durch die Niederlage belegt der SV Wehen Wiesbaden zwar wieder einen Abstiegsplatz, dennoch konnten die Hessen nach den Spielen gegen die beiden Topteams der Liga aus Aue und Dresden den Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz von drei auf einen Punkt verringern.