"Wieder verkackt": FCS hat Aufstieg nicht mehr in eigener Hand

Verspielt der 1. FC Saarbrücken wieder einmal wie so oft in den vergangenen Jahren auf den letzten Metern den Aufstieg? Nach der 2:4-Pleite in Aachen haben es die Saarländer vor dem finalen Spieltag nicht mehr in eigener Hand. Die Enttäuschung war riesig – genau wie die Mängelliste von Trainer Alois Schwartz.

"Bekommen es nicht geschissen"

Sie mussten sich einiges anhören, die Spieler des 1. FC Saarbrücken, als sie nach Spielende zu den über 3.000 mitgereisten Fans gingen. Ein Anhänger war dabei über einen Zaun in den Innenraum geklettert und redete dort auf die Mannschaft ein. Um was es dabei ging? Kapitän Manuel Zeitz klärte bei "MagentaSport" auf: "Dass wir es zum wiederholten Mal in der eigenen Hand haben über die letzten Jahre und es wieder nicht geschissen bekommen, dann so ein Spiel hier zu gewinnen", berichtete der 34-Jährige.

Kurzum: "Wir haben es wieder verkackt." Zeitz sprach von einer "verdammt beschissenen Leistung" und befand, dass der FCS "ab der ersten Minute unterlegen" gewesen sei. "Wir sind einfach nicht in die Zweikämpfe gekommen. Das ging das ganze Spiel über auf jeder Position."

Schwartz mit langer Mängelliste

Auch Trainer Alois Schwartz bemängelte, dass sein Team "zu keiner Zeit" ins Spiel gekommen sei. "Wir haben es dem Gegner einfach gemacht", meinte der 58-Jährige und zählte eine lange Mängelliste auf: "Wir haben Bälle zu schnell hergegeben, haben nur rückwärts gespielt, nicht mutig gespielt, waren im Kopf viel zu langsam, wollten zu viel, haben überhaupt keine Zweikämpfe gewonnen, keine Balleroberungen gehabt und haben dem Gegner die Bälle teilweise in die Füße gespielt."

Als Beispiel für letzteren Aspekt diente der Elfmeter zum 3:0. "Das sind elementare Fehler", schimpfte Schwartz – und vermutete ein Kopfproblem: "Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass vielleicht zu viel Druck da war." Dabei empfand der FCS-Coach diesen Druck eigentlich als positiv, weil es um den Aufstieg geht. "Wenn du gegen den Abstieg spielst, ist es ein ganz anderer Druck." Zudem habe die Mannschaft nach dem 1:3 "kopflos" agiert: "Ich sage noch, jedes Tor zählt, bleibt hinten, aber wir rennen wieder nach vorne und kassieren das vierte." Zeitz wollte von einem Kopfproblem dagegen nichts wissen: "Wir haben so viele neue Spieler in der Mannschaft und eigentlich auch genug Erfahrene."

"Resthoffnung" ist noch da

Fakt ist: Durch die Niederlage ist der FCS auf Platz 4 abgerutscht und hat den Aufstieg nicht mehr in eigener Hand – auch, wenn "nur" drei Treffer (Tordifferenz und Anzahl geschossener Tore) zu Platz 3 fehlen. "Heute und wahrscheinlich auch morgen kann man auch mal kurz den Kopf in den Sand stecken. Nichtsdestotrotz ist ja noch eine Resthoffnung da." Unter der Woche gelte es nun, so zu arbeiten, "dass wir gegen Dortmund gewinnen. Und dann schauen wir, was noch passiert".

Der FCS muss darauf hoffen, dass Cottbus gegen Ingolstadt patzt – oder zumindest nicht hoch gewinnt. Denn sollte Energie gewinnen, bräuchte Saarbrücken einen um drei Treffer höheren Sieg als der FC Energie. Verliert Cottbus, könnte auch ein Remis reichen, sollte Hansa nicht mit mindestens drei Treffern Differenz in Hannover gewinnen. Doch auf derlei Rechenspiele will sich Schwartz nicht verlassen: "Wir müssen aktiver sein und dürfen keinen Angstfußball spielen."

   

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