Wie Jeff Saibene den FCK in die Spur bringen will

Drei Tage nach dem Aus von Boris Schommers hat der 1. FC Kaiserslautern am Freitag mit Jeff Saibene seinen neuen Cheftrainer vorgestellt. Auf einer Pressekonferenz am Mittag gab der Luxemburger einen Einblick, wie er den FCK wieder in die Spur bringen will.

"Vertrauen und Freude vermitteln"

Auch wenn erst zwei Spieltage absolviert sind: Der letzte Tabellenplatz ist schon eine ziemliche Ernüchterung für den 1. FC Kaiserslautern, der nie zuvor in seiner Geschichte so tief platziert war. Unter Saibene soll es nun bergauf gehen. Doch wie kann das gelingen? Der Luxemburger hat bereits einen Plan: "Ich will den Jungs Vertrauen und Freude vermitteln. Außerdem will ich offensiven und mutigen Fußball mit viel Leidenschaft sehen."

Bei Arminia Bielefeld ging Saibenes Spielidee bereits voll auf: Als der 52-Jährige das Amt bei den Ostwestfalen im März 2017 angetreten hatte, belegte der heutige Bundesligist einen Abstiegsplatz. Doch unter dem Luxemburger holte der DSC aus den verbleibenden neun Spielen starke 14 Punkte, kassierte nur eine Niederlage und blieb am Ende in der Liga. Anschließend gelang es Saibene, aus einer Mannschaft, die vor dem Abstieg stand, einen Aufstiegskandidaten zu formen, der Vierter wurde. "Da war viel Freude, Mut, Selbstvertrauen und Leidenschaft auf dem Platz", erinnert sich der 52-Jährige. Und für Kampf soll auch der FCK stehen, zumal Saibene der Ansicht ist: "Über spielerische Ansätze wird man die 3. Liga nicht dominieren können."

Mythos Betzenberg

Seinen Spielern will der neue Chefcoach den "Mythos Betzenberg" einimpfen: "Die Mannschaft muss wissen, was es bedeutet, auf dem Betze zu spielen." Auch für jeden Trainer sei es ein Traum, im Fritz-Walter-Stadion zu spielen, so der Luxemburger, der einst als Fan in der Westkurve stand: "Es muss so ungefähr 43 Jahre her sein, dass ich hier mal mit meinem Vater hinter Ronnie Hellström (zwischen 1974 und 1984 beim FCK, d. Red.) auf dem Betzenberg stand", erinnert sich Saibene. "Ich hätte mir nicht träumen lassen, hier mal Trainer zu sein."

Zwar befinde sich der FCK derzeit in einer "schwierigen Situation", doch der Betzenberg sei "legendär", geriet der 52-Jährige ins Schwärmen. Bevor bei Saibenes Heimpremiere in einer Woche der SV Waldhof Mannheim zum Derby gastiert, tritt der FCK am Montagabend beim Auswärtsspiel in Wiesbaden an. Gut möglich, dass bis dahin noch weitere Neuzugänge den Weg auf den Betzenberg gefunden haben: "Wir haben die große Hoffnung, dass noch ein oder zwei Neuzugänge dazukommen", berichtet Saibene von laufenden Gesprächen. 

"Eine Mammutaufgabe"

Sportdirektor Boris Notzon blickte derweil auf eine "intensive Woche" und einen "langen Prozess" zurück. Die Tatsache, dass viele Bewerbungen eingegangen sein, bewertete Notzon als "Fingerzeig für die Stahlkraft des Vereins". Am Ende blieben fünf Kandidaten übrig, am späten Donnerstagabend sei dann aus "voller Überzeugung" die Entscheidung zugunsten Saibenes ausgefallen. "Er kennt die 3. Liga, hat eine starke Persönlichkeit und strahlt Ruhe sowie Souveränität aus", begründete Notzon die Wahl.

Der Sportdirektor weiß: "Es ist eine Mammutaufgabe für einen Trainer, das großes Schiff FCK wieder in die richtige Richtung zu lenken." Doch Notzon ist davon überzeugt, dass Saibene der Aufgabe gewachsen ist: "Ich glaube, dass Jeff mit seiner positiven Art und Pragmatismus an die Aufgabe herangehen wird. Er kennt die Stadien und weiß, was auf ihn zukommt."

   

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