Wie Giannikis den TSV 1860 wieder in die Spur bringen will

Fünf Wochen lang war der TSV 1860 München nach der Trennung von Maurizio Jacobacci auf der Suche nach einem neuen Trainer, seit Mittwoch ist dieser in Argirios Giannikis gefunden. Bevor der Grieche am Donnerstag erstmals das Training leiten wird, erklärte er bei einer Pressekonferenz, wie er die Löwen wieder in die Spur führen will.

"Mannschaft hat viel mehr Potential"

Sechs der letzten sieben Spiele vor der Winterpause verloren, seit über sieben Stunden ohne Tor und in der Tabelle nur noch zwei Punkte vor den Abstiegsplätzen: die Talfahrt beim TSV 1860 ist  unverkennbar. Die Wende soll nun Argirios Giannikis einleiten, der zuletzt in Griechenland bei AEK Athen an der Seitenlinie stand und die 3. Liga vom VfR Aalen kennt. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch sprach der 43-Jährige von einer "herausfordernden Aufgabe", betonte aber: "Ich habe die totale Überzeugung, dass wir schnellstmöglich gute Ergebnisse erzielen können."

Ein erstes Bild von der Mannschaft habe er sich bereits beim Auswärtsspiel in Mannheim machen können, bei dem er zufällig vor Ort gewesen sei. Nach seinen Eindrücken habe die Mannschaft "viel mehr Potential als sie gezeigt hat". Um dieses künftig besser abzurufen, will Giannikis "aktiven Fußball mit hoher Intensität" spielen. "Wir brauchen eine Balance zwischen Defensive und Offensive, eine taktische Disziplin und müssen kontinuierlich punkten." Weitere Eindrücke will der gebürtige Nürnberger, der einen "Prozess der Stabilisierung" einleiten möchte, am Nachmittag beim Testspiel der Löwen gegen den österreichischen Bundesligisten WSG Tirol sammeln, das er aber noch als Zuschauer verfolgen wird.

Direkt danach will er sich aber schon der Mannschaft vorstellen, ehe der 43-Jährige am Donnerstag erstmals das Training leiten wird. Sein Debüt auf der Bank feiert Giannikis am Samstag im Testspiel gegen den österreichischen Zweitligisten Schwarz-Weiß Bregenz. Es ist zeitgleich die Generalprobe vor dem Liga-Auftakt gegen den MSV Duisburg am 20. Januar. Unterstützung erhält er vom bestehenden Trainerteam Harald Huber, Franz Hübl und Jörg Mikoleit, den er bereits aus Ingolstadt kennt. Frank Schmöller, der zuletzt als Interimscoach fungiert, kehrt indes auf seinen Posten bei der U21 zurück. Mit ihm will sich der neue Löwen-Cheftrainer noch austauschen.

Giannikis als "wahnsinnig gute Lösung"

Die Verpflichtung Giannikis' war die erste Amtshandlung von Sport-Geschäftsführer Christian Werner, der seit Freitag im Amt ist. "Ich brenne auf die Aufgabe und bin sehr dankbar dafür, dass man mir das Vertrauen gegeben hat", sagte Werner. Weil der 42-Jährige schon länger als auserkorener Kandidat für die Nachfolge von Günther Gorenzel galt, habe er in den letzten Wochen schon im Hintergrund an mehreren Themen arbeiten können.

In erster Linie ging es dabei um einen neuen Trainer: "Ich konnte mich mit vielen Trainern austauschen. Von der Longlist sind wir sehr schnell zur Shortlist gekommen. Ich habe dann die Entscheidung getroffen und die Unterstützung von allen Gremien eingeholt", berichtete Werner. Es sei wichtig gewesen, "eine schnelle Lösung zu finden", betonte der frühere Chefscout von Waldhof Mannheim und bezeichnete Giannikis als "wahnsinnig gute Lösung", mit dem der Klassenerhalt gelingen werde. In der Kategorie Feuerwehrmann habe man erst gar nicht gesucht. "Es ging um einen Trainer, der zu uns passt."

Ob dieser bis zum Transferschluss am 1. Februar noch personelle Verstärkung erhalten wird, ließ Werner offen. "Wir werden uns im Team überlegen, wo wir modifizieren können. Wir wollen auch Sachen verändern. Es kann passieren, noch sind aber keine Gespräche geführt worden." Auch weitere Abgänge nach Tarsis Bonga sind demnach denkbar. Derweil ließ Finanz-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer durchblicken, dass Joel Zwarts am Samstag aus seiner Reha in den Niederlanden zurückkehren wird. Wann der Stürmer wieder auf dem Platz stehen wird, ist aber noch offen. Zumindest kurzfristig wird Giannikis bei seiner Mission, die Löwen zum Klassenerhalt zu führen, nicht auf den Niederländer bauen können.

   

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