Wie es bei Eintracht Braunschweig nach dem Abstieg weitergeht
Nur ein Jahr nach dem Aufstieg ist Eintracht Braunschweig zurück in der 3. Liga. Wie geht es bei den Niedersachsen weiter? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Trainer & Kader
Bleibt Daniel Meyer Trainer?
Zwar läuft der Vertrag des 41-Jährigen noch bis 2022 und hat laut Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann auch für die 3. Liga Gültigkeit. Doch ob Meyer auch in der kommenden Saison auf der Bank sitzen wird, ist offen. Unmittelbar nach dem feststehenden Abstieg am Sonntag kündigte Vollmann an: "Wir werden in den nächsten Tagen die Zukunft ins Auge nehmen und gemeinsam mit ihm schauen, welche Maßnahmen für Eintracht Braunschweig die Besten sind." Demnach sei der 41-Jährige der erste Ansprechpartner. Denkbar aber auch, dass Meyer zurücktritt, um den Weg für einen Neuanfang freizumachen. Wie die "Braunschweiger Zeitung" aus dem engsten Kreis des Vereins erfahren haben will, soll der gebürtige Hallenser "unter Umständen" dazu bereit sein. Fakt ist: Bei den meisten Fans genießt er nach einer enttäuschenden Saison keinen Rückhalt mehr.
Welche Spieler stehen noch unter Vertrag?
Bei 18 der 29 Spieler im Kader enden die Verträge regulär am 30. Juni, wobei sich die auslaufenden Arbeitspapiere von Lasse Schlüter und Nick Proschwitz angesichts einer gewissen Anzahl von Spielen automatisch verlängert haben sollen, schreibt die "Braunschweiger Zeitung". Auf der anderen Seite gibt es Akteure, deren Verträge keine Gültigkeit für die 3. Liga besitzen. Das sind nach Angaben der Zeitung Oumar Diakhite, Dominik Wydra, Fabio Kaufmann und Felix Kroos. Somit stehen aus der aktuellen Mannschaft mit Schlüter, Proschwitz, Martin Kobylanski, Felix Dornebusch, Niko Kijewski, Iba May, Njegos Kupusovic, Brian Behrendt und Jannis Nikolaou derzeit nur neun Spieler unter Vertrag. Wobei Letzterer über eine Ausstiegsoption verfügen soll. Von Viktoria Köln kehren derweil die ausgeliehenen Yannik Bangsow (zwei Spiele) und Michael Schultz (14 Partien in der Rückrunde) zurück.
Wer geht?
Während Spieler wie Yassin Ben Balla und Danilo Wiebe wohl nicht zu halten sein dürften, sollen die Abgänge von Felix Burmeister sowie Leon Bürger laut der Zeitung schon länger feststehen. Auch Nico Klaß wird demnach nicht beim BTSV bleiben, gleiches gilt für die Leihspieler Suleiman Abdullahi (Union Berlin) und Dong-Won Ji (Mainz 05). Wie es für den vom SC Freiburg ausgeliehenen Patrick Kammerbauer weitergeht, ist noch offen. Insgesamt deutet sich aber ein Umbruch mit zahlreichen Abgängen an.
Wer bleibt?
Stammkeeper Jasmin Fejzic soll der "BZ" zufolge bereits einen neuen Vertrag unterschrieben haben, auch Niko Kijewski und Iba May bleiben wohl. U19-Keeper Lennart Schulze-Kökelsum soll mit einem Profivertrag ausgestattet werden.
Direkter Wiederaufstieg?
Wie ist der BTSV finanziell aufgestellt?
Der Verlust aus der vergangenen Saison ohne Zuschauer soll sich laut der "Braunschweiger Zeitung" auf eine mittlere sechsstellige Summe belaufen. Zum Vergleich: Die letzte Abstiegssaison hatte der BTSV noch mit einem beachtlichen Gewinn von 2,7 Millionen Euro abgeschlossen. Unter anderem deswegen, weil die Eintracht aufgrund des Abstiegs weniger Erfolgsprämien als ursprünglich kalkuliert an die Mannschaft ausgezahlt hatte. Die Lizenz für die 3. Liga hat der BTSV laut Wolfram Benz (Sprecher der Geschäftsführung) bereits erhalten.
Ist der direkte Wiederaufstieg realistisch?
Bislang haben sich die Verantwortlichen noch nicht zu einem Saisonziel geäußert, allerdings dürfte der BTSV mindestens oben mitspielen wollen. Als Warnung dient jedoch die Drittliga-Saison nach dem letzten Abstieg 2018, als die Eintracht kurz vor dem direkten Durchmarsch in die Regionalliga stand. Am Ende verhinderte ein einziges Tor den erneuten Abstieg. Ein Jahr später gelang dann die Rückkehr in die 2. Bundesliga, nun sind die Löwen wieder drittklassig.