Wie die HFC-Fans auf den Boykott von "Block U" reaigeren

Am Samstag ist es soweit: Das Derby zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC steht an. Echte Derby-Atmosphäre wird aber wohl nicht aufkommen, bleiben viele FCM-Fans der Partie aus Trauer um Hannes und den nicht aufgeklärten Umständen für seinen Sturz aus einem fahrenden Zug doch fern. Wie die HFC-Fans darauf reagieren.

"Block U" will Verantwortung übernehmen

Wie konnte Hannes aus einem fahrenden Zug stürzen? Auch drei Jahre nach dem tragischen Unglück im Oktober 2016 sind die Umstände weiterhin ungeklärt, die Ermittlungen wurden bereits im März 2018 eingestellt. Ebenso offen ist, welche Rolle die rund 80 HFC-Ultras gespielt haben, die sich zum Zeitpunkt des dramatischen Zwischenfalls ebenfalls im Zug befunden haben.

Diese unbeantworteten Fragen sind der Hauptgrund, warum die aktive Fanszene um "Block U" und zahlreiche Fanklubs den Heimspielen gegen den Halleschen FC künftig fernbleiben. Damit wollen die Anhänger Verantwortung übernehmen: "Verantwortung für den Verein. Verantwortung für unsere Fanszene. Und damit auch Verantwortung für Hannes Vermächtnis", heißt es in einer Stellungnahme. Man wolle verhindern, dass wieder Normalität einkehrt.

HFC-Fans wünschen sich Aufklärung

Viele Fans des Halleschen FC, das wird in zahlreichen Kommentaren in den sozialen Netzwerken deutlich, respektieren die Entscheidung. Zumal sie selbst an einer Aufklärung interessiert sind: "Ich hoffe, der Fall wird endlich geklärt. Dann müssen aber auch alle zusammen anpacken (Polizei, Halle, Magdeburg). Denn nur so bewegt sich mal etwas", schrieb ein Fan. Die über 40 ermittelten Zeugen wollen keine weitere Person bei Hannes gesehen haben, als dieser aus dem Zug stürzte. Doch dass es keine Stimmung mehr beim Derby gebe, "kann nicht langfristig die Lösung sein."

Ein anderer Anhänger findet es "zutiefst bedauerlich, dass keine unserer Strafverfolgungsbehörden in der Lage, ist diesen Fall aufzuklären." Rivalität hin oder her: "Es steht völlig außer Frage, dass was dort auch immer passiert ist, nicht passieren darf und zu weit gegangen ist. Selbst wenn er aus Panik gesprungen sein sollte, soweit darf es einfach nicht gehen", meinte ein weiterer HFC-Anhänger, der am Samstag "mit einem schlechten Gefühl" nach Magdeburg fahren werde, "weil noch nichts aufgeklärt ist." Trotzdem dürfe man nicht die komplette Fanszene verurteilen und sagen:  'Ihr seid doch alle Schuld.' 

"Wir sind keine Mörder"

Was in vielen Reaktionen herauszulesen ist: Die HFC-Fans fühlen sich zu Unrecht verunglimpft.. Zumal es auch von Anhängern des 1. FC Magdeburg in den vergangenen Jahren körperliche Angriffe gegeben habe, die tödlich hätten enden können, wie viele Fans zu Bedenken geben. "Wir sind keine Mörder", soll ein HFC-Anhänger nach "MDR"-Angaben bei der Eröffnung des Fanhauses am vergangenen Freitag gesagt haben. "Das hängt wie ein Schleier über uns." Klar ist: Stimmungsvoll wird das Derby am Samstag nicht. Ob sich das bei kommenden Duellen nochmal ändern wird, ist offen.

   

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