Wettanbieter Tipster für deutsche Spieler nicht mehr verfügbar

Tipster Wettanbieter: Razzien und Insolvenz – Deutsche Spieler betroffen

Die Kontrollen von illegalem Glücksspiel in Deutschland nehmen immer mehr zu. Eine vor kurzem in mehreren Büros des Sportwetten Anbieters Tipster durchgeführte Razzia führte zu sechs Verhaftungen von Mitarbeitern und der Sicherstellung von zahlreichen Beweismitteln. Der Grund für die Razzien war der Verdacht auf illegales Glücksspiel.

Der Grund für die Razzia

In Deutschland haben sich aufgrund des seit Juli 2021 in Kraft getretenen Glücksspielstaatsvertrags insgesamt 16 Bundesländer zusammengeschlossen und eine gemeinsame Behörde gebildet, um Online Glücksspiel zentral zu überwachen. Daher wurde die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) gegründet, die länderübergreifend den Glücksspielmarkt in Deutschland regulieren soll.

Im April 2023 fanden daher Razzien in mehr als 100 Objekten des Tipster Buchmachers in Köln, Bremen, Berlin, in Sachsen, Kroatien und Malta statt. Laut den Behörden wurden sechs Mitarbeiter festgenommen, denen neben der Bildung einer kriminellen Vereinigung auch illegales Glücksspiel vorgeworfen wird. Gegen die Tipster Mitarbeiter und den Sportwetten Anbieter hatte man zuvor seit zweieinhalb Jahren verdeckt ermittelt. Durchsucht wurden von rund 1.000 Beamten neben den Wettannahmestellen und den Geschäftsräumen auch Privatwohnungen.

Bei den Durchsuchungen wurden Wertsachen und Bargeld als Vermögensarrest sichergestellt, das vor allem Geschädigten des Sportwetten Anbieters dienen soll. .Die Vermögensarreste in zweistelliger Millionenhöhe sollen vor allem ermöglichen, Geschädigte direkt aus dem Vermögensbestand von Tipster zu entschädigen.

Tipster hat Insolvenz angemeldet

Nach den Razzien im April stellte der Sportwetten Anbieter Tipster Service GmbH im Mai dieses Jahres beim Amtsgericht Köln Antrag auf ein vorläufiges Insolvenzverfahren. Vorausgegangen war eine Großrazzia gegen den Wettanbieter, bei der sechs Mitarbeiter verhaftet wurden.

Dem Insolvenzverwalter zufolge hält der Wettanbieter den Geschäftsbetrieb vollumfänglich aufrecht, wobei auch die Bezahlung der Mitarbeiter gesichert ist. Der überwiegende Teil der Belegschaft will gemeinsam mit dem Verwalter den Schritt einer Sanierung des in Deutschland ansässigen Unternehmens gehen. Das maltesische Unternehmen Tipster Ltd. stellte keinen Antrag auf Insolvenz.

Die GGL (Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder), die am 1.1.2023 ihre Aufgabe zur Kontrolle von illegalem Glücksspiel übernommen hat, veröffentlichte diesbezüglich eine sogenannte Whitelist. In dieser amtlichen Liste werden Veranstalter von Online Casinos mit Glücksspielen aufgeführt, die eine Erlaubnis bzw. eine deutsche Lizenz gemäß dem Glücksspielstaatsvertrag vom 1. Juli 2021 erworben haben. In dieser Whitelist (Stand 30. Mai 2023) steht die Tipster Ltd. noch nicht.

Promoaktionen, um Kunden anzulocken, stehen in der Online-Casino-Branche unter starker Kontrolle

Die deutsche GGL unternimmt weiterhin verschärfte Kontrollen auch in deutschen Casinos mit Promoaktionen um Kunden anzulocken. Die Behörde strebt verstärkten Verbraucherschutz durch erfolgreiche Bekämpfung illegaler Glücksspielangebote an. Somit werden auch zukünftig alle Spiele Portfolios und Online Casino Bonus Angebote kontrolliert und reguliert.

Mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags 2021 sind Glücksspiele nur mit einer Lizenz der zuständigen Behörde gestattet. Es handelt sich um ein Glücksspiel immer dann, wenn vom Spieler Entgelt verlangt wird und der Ausgang über einen Gewinn vom Zufall abhängt. Daher wurden im Rahmen der GGL-Zuständigkeit Ende April auch bestimmte Varianten des Spielprinzips „Daily Fantasy Sport“ überprüft und als unerlaubtes Glücksspiel eingestuft. Daraufhin musste der Anbieter das Spielprinzip einstellen.

Ronald Benter, Vorstand der Glücksspielbehörde erklärte zur Einstellung des „Daily Fantasy Sport“, dass die Entscheidung der GGL vom Anbieter akzeptiert und zeitnah umgesetzt wurde. Dies würde die Verbraucher vor illegalen Angeboten schützen und zur Prävention von Wett- und Spielsucht beitragen. Sichere und legale Anbieter seien auf der amtlichen Whitelist veröffentlicht.

Beim aus den USA stammenden „Daily Fantasy Sport“ stellt jeder Teilnehmer gegen Entgelt ein virtuelles reales Spielerteam aus einer existierenden Sportliga zusammen. So konnte dann ein Ranking der konkurrierenden Spielteilnehmer entstehen, das im Resultat einen Gewinn oder einen Verlust ergab. Deshalb kam es zu einer Anhörung durch die GGL, woraufhin dieses unerlaubte Spielprinzip eingestellt wurde.

Fakt ist nun mal, dass nur lizenzierte Buchmacher Sportwetten in Deutschland anbieten dürfen und dadurch das Angebot offiziell legalisiert und reguliert ist. Großbritannien geht sogar noch einen Schritt weiter und verbietet nicht nur Sportwetten in der englischen Premier League, sondern auch Promoaktionen, um Kunden anzulocken. Diese Maßnahme soll in Zukunft auch als Vorbild für die Bundesliga dienen. Der Deutsche Sportwetten-Verband (DSWV) allerdings lehnt ein Werbeverbot ab, da es eher gegenteilige Auswirkungen haben könnte.

   

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