Westsachsen-Derby: Riesige FSV-Choreo und viel Pyrotechnik

Erstmals nach fast 23 Jahren empfing der FSV Zwickau den FC Erzgebirge Aue am Dienstagabend zu einem Ligaspiel im heimischen Stadion. Das nutzen die FSV-Fans, um eine riesige Choreo zu zeigen. Zudem wurde in beiden Blöcken reichlich Pyrotechnik abgebrannt, sodass nun hohe Geldstrafen drohen. Insgesamt blieb es aber friedlich.

Choreo über drei Tribünen

Den kompletten Heimbereich deckte sie ab, die Choreo der FSV-Fans vor Anpfiff der Partie. Während die Anhänger auf der Westtribüne Papptafeln in den Vereinsfarben rot und weiß in die Luft hielten, wurden auf der Nord- und Osttribüne jeweils riesige Blockfahnen nach oben gezogen.

Abgerundet wurde die Choreo dadurch, dass sämtliche Fans in rote Regenponchos gekleidet waren, sodass sich auf den Tribünen ein einheitliches Bild ergab. Das Motto dazu: "Bei Lila-Weiß sehen wir rot". Vier Minuten waren dann gespielt, als aus dem Zwickauer Fanblocke unzählige Feuerwerksraketen in die Abendhimmel geschossen wurden – eine etwa dreiminütige Spielunterbrechung war die Folge.

Hohe Geldstrafen drohen

Auch während der Partie zündeten die FSV-Fans wiederholt Pyrotechnik, die mehrfache Aufforderung des Stadionsprechers, dies zu unterlassen, blieb ungehört. Die Konsequenz daraus wird eine hohe Geldstrafe seitens des DFB sein. Geld, dass die Zwickauer eigentlich nicht haben. "Wir werden die Geschehnisse intern aufarbeiten. Es ist extrem bitter, dass das Geld unseres Vereins durch ein paar wenige Zuschauer auf so eine Weise sinnlos vernichtet wird. Langsam fehlt mir dafür das Verständnis", so Vorstandssprecher Frank Fischer in der "Bild". Schon aufgrund der gezündeten Pyrotechnik im Hinspiel mussten die Schwäne 23.700 Euro zahlen, insgesamt wurden in dieser Saison bereits 24.750 Euro fällig, was Platz 7 in der Strafentabelle bedeutet.

Erzgebirge Aue führt das unrühmliche Ranking mit 111.950 Euro sogar an und wird die Spitzenposition weiter ausbauen. Schließlich qualmte es auch im Gästeblock am Dienstagabend immer wieder, vor allem zu Beginn beider Halbzeiten. Vor Spielbeginn diente die Pyrotechnik zur Untermalung einer Choreo mit Glitzerfahnen, nach der Pause musste die Partie kurzzeitig unterbrochen werden, nachdem ein Bengalo auf den Platz geworfen wurde.

imago

Polizei zieht positives Fazit

Die befürchteten Ausschreitungen sind aber ausgeblieben, die Polizei zog ein positives Fazit. Zwar hatten nach Angaben der Einsatzkräfte bereits vor Beginn des Spiels Fans beider Vereine versucht, in Richtung des jeweils gegnerischen Fanbereichs zu gelangen, dies sei jedoch schnell unterbunden worden. "Unser Plan einer strikten Fantrennung ist aufgegangen. Trotz des brisanten Duells auf dem Platz, kam es im Umkreis des Stadions zu keinen Auseinandersetzungen. Sowohl vor als auch nach dem Spiel kam es nur zur geringfügigen, dem Anlass entsprechenden Einschränkungen des Straßenverkehrs", so Polizeidirektor Alexander Beitz.

Mit Stand von Dienstagabend wurden 13 Straftaten und 20 Ordnungswidrigkeiten polizeilich erfasst. Größtenteils handelte es sich dabei um Verstöße gegen das Vermummungsverbot und unerlaubtes Abbrennen von Feuerwerkskörpern. Insgesamt waren 658 Beamte im Einsatz. Die Polizeidirektion Zwickau und die Bundespolizei wurden durch Kräfte der Bereitschaftspolizei unterstützt. Dazu zählten auch Kräfte der Polizeireiterstaffel sowie ein Polizeihubschrauber. In unmittelbarer Umgebung des Stadions standen zudem zwei Wasserwerfer bereit, deren Einsatz jedoch nicht erforderlich war.

   

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