Wer steigt auf? Die Kandidaten im Check

Nur noch wenige Tage und der Ball rollt endlich wieder in der 3. Liga. Nach den ersten Spielen werden wir dann auch wissen, wohin der Weg der jeweiligen Mannschaften in der Saison führt. Nicht wenige Teams peilen natürlich den Aufstieg in die 2. Bundesliga an. Im Folgenden wird liga3-online.de die Aufstiegskandidaten ein Mal genauer anschauen und ihre jeweiligen Chancen auf den Aufstieg in die 2. Liga ausloten.

Mit einer neuen Mannschaft zum Aufstieg?

Beginnen wollen wir dabei mit dem Zweitligaabsteiger VfL Osnabrück. Die Niedersachsen, die bereits nach nur einem Jahr in Liga2 wieder in die Drittklassigkeit mussten, stehen wieder ein Mal vor einem völligen Neuaufbau. Fast der komplette Kader – inklusive Trainer – haben dem VfL nach dem verlorenen Relegationsrückspiel gegen Dynamo Dresden verlassen. Für den neuen Mann an der Seitenlinie – Uwe Fuchs – blieb da nur sehr wenig Zeit, eine neue Mannschaft auf den Platz zu stellen. Nachdem man sich zunächst noch etwas bedeckt bezüglich der Neuzugänge gab, füllt sich der Kader nun immer mehr.

Dabei setzen die Verantwortlichen weder auf Spieler mit großen Namen noch auf Leute mit einer rumreichen Vergangenheit, sondern eher auf den Punkt Talent. Viele junge Leute hat der VfL Osnabrück bisher geholt. Ob die Qualität des Kaders zum Aufstieg ausreicht, lässt sich jetzt noch nicht beurteilen. Findet sich die Mannschaft aber schnell, wäre der Aufstieg durchaus machbar.

Lücke von Patrick Mayer schließen

Deutlich weniger Einfindungszeit benötigt dagegen der 1. FC Heidenheim. Das Team von Trainer Frank Schmitt ist eingespielt – verlor allerdings seinen Topscorer der letzten Saison, Patrick Mayer, an den Bundesligaaufsteiger FC Augsburg. Mit gleich fünf offensiven Neuzugängen scheint man auf dem Papier diese Lücke geschlossen zu haben. Neben Andreas Spann, der sich bereits in den letzen beiden Drittligajahren des FCH durch gute Leistungen hervorbringen konnte, wird einer der Neuzugänge wohl einen Stammplatz im Sturm bekommen. Schaffen es die Heidenheimer, die Lücke von Mayer zu schließen und gelingt es, die Anzahl der Gegentore (58 in der letzten Saison) deutlich zu senken, wäre eine Platzierung unter den ersten drei nicht unwahrscheinlich.

Aufstieg im vierten Anlauf?

Unter die ersten drei will im mittlerweile vierten Anlauf auch Kickers Offenbach. Die Hessen, die in den letzten Jahren immer oben mitgespielt haben, es aber dennoch nie zum Aufstieg in das Bundesliga-Oberhaus geschafft haben, mussten sich auch dieses Mal wieder einem Umbruch unterziehen. Stammspieler aus der letzten Spielserie, wie Oliver Occean, Steffen Haas oder auch Dennis Berger, haben den Verein in Richtung zweite Bundesliga bereits verlassen. Damit der OFC dort endlich auch mal wieder spielen kann, verstärkten sich die Offenbacher bisher ausschließlich mit jungen Spielern, wie zum Beispiel Pascal Testroet von Bremen II.

Der 20-jährige Stürmer deutete seine Torgefährlichkeit in den Testspielen bisher mehrmals an. Markiert er auch in den Ligaspielen viele Buden und schaffen es die Kickers, endlich mal konstant über 38 Spieltage zu spielen, kann der Aufstieg gelingen.

Aufstieg in die 2. Bundesliga Pflicht!

Zurück in das Bundesliga-Unterhaus will aber auch der SV Wehen Wiesbaden. Die Mannschaft von Trainer Gino Lettieri hat sich bisher exzellent verstärkt. So sicherten sich die Hessen unter anderem die Dienste von Thorsten Burkhardt, Nico Herzig (beide Alemannia Aachen), Pascal Bieler (1. FC Nürnberg) oder aber auch Marco Christ (Fortuna Düsseldorf). In der Vorbereitung gelang den neuen Akteuren prompt der Einstieg in die Mannschaft und so besiegte man den Zweitligisten 1. FC Ingolstadt mit gleich 6:1. Auch wenn man solche Testspiele auf keinen Fall überwerten sollte: vom Papier her stellen die Wiesbadener die stärkste Mannschaft der 3. Liga. Angesichts der prominenten Neuzugänge ist der SVWW Topfavorit auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Kurz um: alles andere als eine Platzierung unter den ersten drei wäre eine absolute Blamage.

Bielefeld und Saarbrücken mit Chancen

Deutlich weniger Druck haben die weiteren Kandidatensie gehören zum erweiterten Kreis der möglichen Aufsteiger. Arminia Bielefeld steht nach einem völligen Katastrophenjahr erst Mal vor der Aufgabe, die finanzielle Lage mit rund 29 Millionen Euro Schulden in den Griff zu bekommen. Der Aufstieg spielt – trotz einiger namenhafter Neuzugänge – zunächst nicht die oberste Rolle. Mit ein bisschen Glück wäre der Aufstieg aber machbar.

Gleiches gilt auch für den 1. FC Saarbrücken. Bei den Saarländern muss man allerdings abwarten, wie sie mit den Abgängen der Leistungsträger Nico Zimmermann, Manuel Zeitz und Marcus Mann zu Recht kommen. Schlägt zum Beispiel Neuzugang Marcel Ziemer, der immerhin schon 64 Spiele in der 2. Bundesliga absolvierte, voll ein, könnte am Ende der Saison durchaus der dritte Tabellenplatz zu Buche stehen. Doch Vorsicht! Selber unter Druck setzen sollten sie sich auf keinen Fall, denn die neun Siege in Folge am Ende der letzten Saison lassen sich sicher nicht so einfach wiederholen.

Fazit: Der SV Wehen Wiesbaden dürfte aufgrund namenhafter Verstärkungen auf Platz 1 gesetzt sein. Dahinter ist alles völlig offen. Osnabrück, Heidenheim, Offenbach, Bielefeld, Saarbrücken sowie eine mögliche Überraschungsmannschaft dürften in etwa die gleichen Chancen auf die Plätze zwei bis drei haben.

FOTO: Flohre Fotografie

 

 

 

 

 

 

 

   
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