Wehen Wiesbaden gewinnt, überzeugte aber noch nicht

Mit dem ersten Spiel der neuen Drittliga-Saison holt der SV Wehen Wiesbaden die optimale Punkteausbeute, aber machte bei Weitem kein optimales Spiel. Erst in der zweiten Hälfte deutete die Elf von Marc Kienle an, zu was sie in der Lage ist. Durch die Tore von Tobias Jänicke (50.) und Alexander Riemann (67.) drehten die Hessen den Halbzeitrückstand, den Stuttgarts Royal-Dominique Fennell mit einem Traumtor in der 8. Minute bescherte. Für den ambitionierten SV Wehen Wiesbaden ist der 2:1 (0:1) Heimerfolg dennoch eine gute Ausgangssituation für die kommenden Spiele.

Früher Gegentreffer bringt Gastgeber aus dem Spiel

In der Frühphase des Spiels versuchte der SV Wehen Wiesbaden das Spiel zu machen. Doch mit dem Gegentor geriet der SVWW-Motor gewaltig ins Stocken. Der sollte erst wieder in der zweiten Halbzeit etwas runder laufen. In der Zwischenzeit machten die Gäste aus Stuttgart das Spiel. Sie eroberten die Bälle schon früh im Mittelfeld und wurden gefährlich vor dem Kasten von Keeper Markus Kolke. Der 23-Jährige, der aus dem Zweikampf um das Wiesbadener Tor den Vorzug vor Florian Fromlowitz erhielt, zeigte schwankende Leistungen. Beim Gegentor von Fennell war er jedoch machtlos. Eine Ecke segelte unerreichbar über den Fünfmeterraum hinweg und Pierre José Vunguidica lief unter dem Ball durch, ehe Fennell alles auf eine Karte setzte und mit einer knallharten Direktabnahme die Kugel an den Innenpfosten und von dort aus ins Tor verfrachtete. Kurz nach der Pause wäre schon fast das 2:0 fällig gewesen. Sandrino Braun schob den Ball nach einer flachen Hereingabe am fast leeren Kasten vorbei. Und das aus gerade einmal sechs Metern. Generell sah Kolke bei manchen Flanken nicht besonders glücklich aus. So auch bei einer ganz umstrittenen Szene, zu der Kickers-Trainer Horst Steffen nach dem Spiel im You-Tube Kanal des SVWW nur sagte: "Dann kommt die Situation, wo ich das Gefühl habe es war das 2:2, der Schiedsrichter hatte es nicht.“ Kolke kam nach einer Flanke aus dem Halbfeld aus seinem Fünfer heraus und flog unter der Hereingabe durch. Die landete im Tor. Der Schiedsrichter gab jedoch Freistoß für Kolke, da er eine Berührung von Elia Soriano gesehen hatte.

Die Routiniers bringen den SVWW auf Kurs

Für das 1:1 sorgten die beiden erfahrene Wiesbadener, Tobias Jänicke und Pierre José Vunguidica. Welcher von ihnen letztendlich das Leder über die Linie brachte, wissen sie wohl selbst nicht so ganz genau. Jänicke sagte jedoch mit einem Schmunzeln auf den Lippen: "Der war ganz klar schon hinter der Linie“ ehe Vunguidica den Ball noch ins Netz drückte. Eigentlich sollte Vunguidica gar nicht spielen. Doch weil der Neuzugang Soufian Benyamina wegen eines Magen-Darm-Infekts nicht spielen konnte, ersetzte ihn Vunguidica. Dafür liefen allerdings drei andere Wiesbadener Neuzugänge von Anfang an auf. Neben Sebastian Mrowca, Jonatan Kotzke und Thomas Geyer gehörte auch Siegtorschütze Alexander Riemann dazu. Für Riemann war es dadurch natürlich ein perfekter Einstand. In der 67. Minute schlenzte Riemann einen Freistoß aus fast 25 Metern ins Tormanneck. Der Stuttgarter Keeper Korbinian Müller spekulierte auf die andere Ecke. Riemann sagte dazu bescheiden: "Es freut mich natürlich umso mehr, dass es auch der Siegtreffer war.“

Kienle: Stuttgart nicht nur ordentlich sonders sehr gut

Der SV Wehen Wiesbaden hat für einen Aufstiegsaspiranten nicht richtig überzeugt. Das möchte er aber auch gar nicht unbedingt sein: "Ich glaube wir haben eine sehr gute Mannschaft, aber auch eine sehr junge Mannschaft, die auch Zeit benötigt. Das hat man heute auch gesehen. Wir werden immer wieder Rückschläge bekommen.“ Dennoch sind sie mit dem ersten Dreier punktetechnisch gut gestartet und können sich auf Kurs für eine erfolgreiche Saison bringen. Durch das Zusammenspiel der neuen mit den bereits profilierten Spielern konnte die Mannschaft auch etwas glücklich den ersten Dreier einfahren. Die Kickers lobte Kienle: „Die erste Halbzeit war von Euch nicht nur ordentlich, sonders sehr gut. Insgesamt war es der erwartet schwere Gegner. Er hat uns alles abverlangt.“

FOTO: Hübner/Klein

   

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