Wehen Wiesbaden: Fans und Verein nähern sich wieder an

Mit dem Anpfiff der Partie zwischen Wehen Wiesbaden und 1. FC Heidenheim kam es im Fanblock der Wiesbadener zu tumultartigen Szenen: Etwa dutzend Ordner lieferten sich eine Schlägerei mit einigen Fans. Bei der Auseinandersetzung ging es um eine Fahne, die zuvor offenbar vom Verein verboten worden war. liga3-online.de berichtete. Nun meldete sich der SV Wehen-Wiesbaden und zog zu den Vorkommnissen vom 31.03.2012 Stellung.

"Straftaten hielten trotz Gespräche an"

Der Verein betont darin anfangs, dass das Verhältnis zwischen Verein und den Fangruppierungen "Supremus Dilectio" und "Allianz" in den letzten Jahren als positiv zu bezeichnen ist. Aufgrund des guten Miteinanders lockerte der Verein die Auslegung der Stadionordnung (u.a. verminderte Eingangs- und Zugangskontrollen, Genehmigungen für zusätzliche Banner und Fahnen und die Reduzierung der Ordner innerhalb der Stehplatzbereiche). Weiterhin heißt es jedoch: "In dieser Saison 2011/12 und insbesondere in den letzten Wochen stellten wir jedoch eine zunehmende Häufung von Verstößen gegen die Stadionordnung und insbesondere von versuchten und tatsächlich vollendeten Straftaten seitens der o.g. Gruppierungen fest. Trotz diverser Gespräche hielten die Straftaten an und es wurde im Laufe der letzten Wochen auch eine zunehmende Gewaltbereitschaft festgestellt."

 

Dazu führen die Hessen explizite Beispiele aus der nahen Vergangenheit an:

  • Tätlicher Angriff auf einen Ordner beim Heimspiel gegen Osnabrück am 06.08.2011. Nach einer Entschuldigung der beiden Täter wurde von der Stellung einer Strafanzeige vom Ordner verzichtet.
  • Tätlicher Angriff auf einen im Block befindlichen Volunteer des SVWW beim Heimspiel gegen Offenbacher Kickers am 21.10.2011. Der Volunteer brach sich hierbei das Bein. Die Polizei ermittelte einen Beschuldigten und eröffnete wegen Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ein Ermittlungsverfahren.
  • Beim Heimspiel gegen VfR Aalen am 28.01.2012 versuchten nach dem Spiel Mitglieder der o.g. Gruppierung außerhalb des Stadions unter Umgehung von Polizeiabsperrungen auf abreisende Gästefans zu treffen. Nur durch starke Polizeikräfte konnte ein Aufeinandertreffen beider Gruppen verhindert werde und damit eine Schlägerei vermieden werden.
  • Beim Auswärtsspiel am 04.02.2012 bei Darmstadt 98 kam es in unserem Block zum Abbrennen von Pyrotechnik. Nach Ermittlung der Täter wurden vom Heimverein Darmstadt 98 entsprechende bundesweite Stadionverbote erteilt.
  • Nach dem Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg am 25.02.2012 kam es am Zaun zum Spielfeld im Stadion zu einem tätlichen Angriff und verbalen Beleidigungen gegen einen unserer Spieler.
  • Eine weitere Auflistung von Sachbeschädigungen bei Heim- oder Auswärtsspielen, Einschmuggeln von unerlaubten Plakaten und Bannern, etc. sparen wir uns.

Die erste Einigung

Dem Verein lagen konkrete Hinweise vor, dass die oben aufgeführten Gruppen geplant hatten, während des Spiels Pyrotechnik zu zünden. Daher habe man das Aufgebot der Ordnungskräfte vorsorglich erhöht. "Über die konkreten Ereignisse beim Heimspiel gegen Heidenheim, die sich daraus ergebende Eskalation wird der Verein erst nach Einsicht der Akten und unter Rücksichtnahme auf die Ergebnisse der eingesetzten Kommission und unter Rücksichtnahme auf die laufenden Verfahren eine Stellungnahme abgeben", heißt es abschließend.

Als erstes Zwischenergebnis vereinbarten Verein und Fans fünf Sofortmaßnahmen, die zunächst bis zum Ende der Saison gelten.

FOTO: Flohre Fotografie

 

 

   

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