Wehen Wiesbaden: Co-Trainer und Fans verhindern Wechselfehler

Mit dem 2:1 gegen den TSV Havelse hat der SV Wehen Wiesbaden auch das zweite Spiel in Folge in letzter Sekunde gewonnen. Dass die drei Punkte in Wiesbaden bleiben, daran haben auch die Co-Trainer sowie die Fans keinen geringen Anteil, verhinderten sie in der Schlussphase doch einen Wechselfehler.

Beinahe sechs Wechsel

Knapp 80 Minuten waren gespielt, als sich an der Wiesbadener Auswechselbank mit Sebastian Mrowca und Jozo Stanic zwei frische Akteure bereit machten, um ins Spiel zu kommen. Doch weil Trainer Rüdiger Rehm zuvor bereits Benedict Hollerbach, Dennis Kempe, Kevin Lankford und Mehmet Kurt in Partie gebracht hatte, wären das die Wechsel fünf und sechs gewesen – und damit einer zu viel. Beinahe hätte Rehm damit den Mark van Bommel gemacht, der vor zwei Wochen als Trainer des VfL Wolfsburg beim Pokalspiel in Münster sechsmal gewechselt hatte. Die Folge: Das DFB-Sportgerichtet wertete die Partie am grünen Tisch mit 2:0 für Münster, was den VfL die zweite Pokalrunde kostete.

Auch dem SVWW wären bei einem Wechselfehler sehr wahrscheinlich die drei Punkte abgezogen worden, doch Rehms Co-Trainer verhinderten das: "Meine Co-Trainer haben mich darauf hingewiesen und auch aus dem Publikum kam der eine oder andere Zuruf. Aber genau so muss das auch sein", bedankte sich der SVWW-Coach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel für die entsprechenden Hinweise. "Ich bin froh, dass mir der Fehler nicht passiert ist. Zum Glück stehe ich nicht alleine an der Linie." So brachte Rehm lediglich Mrowca neu in die Partie und darf sich nun über den zweiten Last-Minute-Sieg in Folge freuen, nachdem vor einer Woche bereits der VfL Osnabrück in letzter Sekunde besiegt worden war.

"War phänomenal"

Dass es dazu kommen sollte, deutete sich zwischenzeitlich jedoch nicht an. Nach einer ersten Halbzeit, in der Rehm "keine Zielstrebigkeit, keine Aktivität und keine Bewegung" bei seiner Mannschaft sah, waren die Hessen ab der 51. Minute in Unterzahl, nachdem Ahmet Gürleyen für eine Notbremse glatt Rot gesehen hatte. Dennoch war der SVWW anschließend besser im Spiel: "Durch die rote Karte ist die Mannschaft enger zusammengerückt und hat Mentalität gezeigt", lobte Rehm. Der Führungstreffer durch Gustaf Nilsson nach 66 Minuten fiel somit folgerichtig.

Als Havelse acht Minuten vor dem Ende jedoch zum überraschenden Ausgleich kam und Wiesbaden das erste Gegentor in dieser Saison einschenkte, rückte der Sieg plötzlich wieder in weite Ferne. Doch in der dritten Minute der Nachspielzeit gab es nach einem Foul an Florian Carstens einen Elfmeter, den Nilsson zum umjubelten Siegtreffer im Tor unterbrachte. "Wie die Mannschaft nochmal zurückgeschlagen hat, war phänomenal", befand Wiesbadens Coach. "Das war ganz, ganz wichtig für uns." Mit gerade mal drei Toren in vier Spielen steht der SVWW nun bei acht Punkten, was Tabellenplatz vier bedeutet. Im Auswärtsspiel in Duisburg (Mittwoch, 19 Uhr) soll nun nachgelegt werden. Dann wird Rehm bei den Auswechslungen wohl genauer nachzählen.

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