Wiesbaden gewinnt Spitzenspiel, Remis im Wildpark

Der SV Wehen Wiesbaden hat das Topspiel beim Halleschen FC am Samstag deutlich mit 4:1 gewonnen. Während Karlsruhe und Rostock 1:1 spielten, endete das Krisenduell zwischen Jena und Uerdingen torlos. 1860 München (1:0 gegen Meppen), Münster (3:0 gegen Unterhaching) und Großaspach (2:1 gegen Würzburg) feierten unterdessen Heimsiege.

Karlsruhe 1:1 Rostock: Zwei Ecken, zwei Tore

Trotz einer mehr als ansprechenden Kulisse war das Spiel im Karlsruher Wildpark zu Beginn eher eine müde Veranstaltung. Beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld und ließen so gut wie keine gefährlichen Aktionen zu. Etwas aus dem Nichts ging der KSC aber in der 22. Minute in Führung. Eine Ecke von der linken Seite konnte Pisot am ersten Pfosten völlig frei ins lange Eck verlängern. Rostock wirkte geschockt und fing sich sechs Minuten später beinahe das 0:2. Fink schickte Pourie in die Gasse, der allerdings alleine vor Gelios am Rostocker Schlussmann scheiterte. Während Karlsruhe weiter auf das 2:0 drückte, wirkte Rostock zunehmend schläfriger und retteten den knappen Rückstand mit in die Kabine.

Die Pause tat den Rostockern sichtlich gut. Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff köpfte Hüsing im gegnerischen Strafraum zu Biankadi, der aus wenigen Metern an Uphoff scheiterte. Im Gegenzug hatte Hansa allerdings Glück, dass Keeper Gelios nach einem Foul außerhalb des eigenen Strafraums nicht die rote Karte sah. Die beiden Szenen motivierten die Kogge weiter. Nach einer Stunde brachte Bischoff eine Ecke von links an den Fünfer, wo Scherff die Verlängerung von Öztürk aus zwei Metern zum 1:1 eindrücken durfte (61.). Weiterhin blieb Hansa am Drücker, vor allem über den agilen Öztürk, der 20 Minuten vor dem Ende Uphoff zu einer Parade seines Distanzschusses zwang (70.). Während beide Teams bis zum Ende auf den Sieg setzten, sollte es einen Gewinner am Ende nicht mehr geben und es blieb beim gerechten 1:1 im Wildpark. Karlsruhe bleibt Tabellenzweiter, verliert aber zwei Zähler auf Wiesbaden – Hansa verbessert sich auf Rang sechs.

Halle 1:4 Wiesbaden: SVWW gewinnt fulminant

Das Spitzenspiel in Halle ließ sich von Beginn an gut anschauen. Schon nach fünf Minuten standen insgesamt vier Ecke auf dem Statistik-Zettel. Zwei Minuten später klingelte es dann zum ersten Mal. Moritz Kuhn setzte einen Freistoß aus gut 25 Metern links versetzt in den linken Torwinkel zur frühen Führung. Halle probierte im Gegenzug zu antworten, eine Hereingabe von der linken Seite verpassten allerdings gleich drei Hallenser (8.). Wehen dagegen legte einer Viertelstunde später nach. Mrowca spielte einen traumhaften Ball aus dem Mittelfeld über 60 Meter in den Lauf von Shipnoski, der das Leder herunternahm und aus 17 Metern links unten ins lange Eck vollendete (23). Der HFC brauchte ein paar Minuten, um sich vom erneuten Schock zu erholen. Sieben Minuten nach dem 0:2 brachte Bahn das Leder per Hacke auf den kurzen Pfosten, wo Kolke aber problemlos aufnehmen konnte. Der SVWW hätte auch vor der Pause noch auf 3:0 erhöhen können. Schäffler flankte von der Grundlinie zurück auf Schwadorf, der aus zehn Metern den Winkel anvisierte. Eisele flog aber ebenfalls in diese Ecke und konnte zur neunten Ecke (!) für Wiesbaden nach 35 Minuten klären. Die beste Chance zum Anschluss für Halle ergab sich in der 39. Minute, als eine Hereingabe von Bahn nur um Millimeter von Sohm verpasst wurde, sodass es beim 0:2 zur Pause blieb.

Auch nach dieser blieb das Spiel höchst unterhaltsam. Eigentlich schien die Partie in der 52. Minute entschieden. Shipnoski legte per Kopf im Fünfer quer zu Schäffler, der nur einschieben musste. Doch Halle antwortete sofort. Eine Ecke konnte Mai am Fünfer nur auf Heyer verlängern, der diesen aus der Nahdistanz über die Linie drücken konnte (53.). Fünf Minuten später wäre um ein Haar auch das 2:3 gefallen. Eine Flanke aus dem Halbfeld wuchtete Mai per Kopf an den Pfosten, wobei Kolke ohne Chance gewesen wäre. Halle gab sich nicht auf und kämpfte um den Anschluss. Sohms Schuss eine Viertelstunde vor dem Ende schlug aber nur knapp neben dem Pfosten ins Außennetz ein. Die beste Chance zum Anschluss vergab kurz vor dem Ende Tiffert, der seine hunderprozentige Möglichkeit aber nicht verwerten konnte. Halle konnte sich dadurch trotz einer starken Leistung nicht mehr mit einem Tor belohnen, sodass der SVWW in der letzten Minute der Nachspielzeit mit dem 4:1 durch Schäffler den Sieg perfekt machen konnte. Damit verteidigt Wiesbaden den dritten Platz vor Halle und liegt nur noch drei Zähler hinter dem KSC.

Jena 0:0 Uerdingen: Krisenduell ohne Sieger

Im Duell der beiden Krisenteams hätten die Gäste beinahe in der ersten Minute den perfekten Start erwischt. Ein zu kurz geratener Rückpass von Kühne auf Coppens geriet in den Lauf von Grimaldi, doch der Schlussmann des FCC konnte gerade noch klären. Jena selbst antwortete in der 13. Minute. Eine Flanke von Bock wuchtete Schau gekonnt mit links aufs Tor, doch Robin Benz konnte den sogar noch abgefälschten Schuss glänzend parieren. Der FCC setzte sich im Anschluss in der Hälfte des KFC fest. Starkes Flanke in der 19. Minute konnte Benz nicht festhalten, sodass Großkreutz in höchster Not retten musste. Im Gegenzug musste Coppens im 1-gegen-1 gegen Beister klären, der von Rodriguez in Szene gesetzt worden war. Die letzte Chance der ersten Hälfte ging wieder an Jena, doch Bocks Abschluss flog in der 44. Minute recht weit über das Tor.

Obwohl der KFC aus der Pause zuerst mit deutlich mehr Schwung kam, verbuchte die Heimelf in der 54. Minute die große Chance zur Führung. Grösch legte einen Freistoß wunderbar ab zu Tietz, der aus zehn Metern aber über die Latte zog. Näher dran am Tor blieben auch in der Folge die Thüringer, obwohl Uerdingen die Kontrolle über das Spiel behielt. Ein Freistoß von Starke landete bei Matthias Kühne, der nach Brustvorlage per Spann abzog. Das Leder landete allerdings direkt in den Armen von Benz (72.). Die vermeintlich letzte Möglichkeit ergab sich letztlich noch einmal für Uerdingen. Gerlach prüfte nach einer Hereingabe unglücklich seinen eigenen Keeper, der auf dem Posten war und den Rückstand verhinderte (83.). In der Nachspielzeit hatte Jena nach einer Ecke die Riesenchance auf die Führung, doch ein Grösch-Kopfball sprang erst an den Pfosten und dann an die Latte – was für eine irre Szene. Es blieb beim 0:0. Beide Teams warten nun seit elf Spielen auf einen Sieg, Jena liegt bereits sieben Punkte hinter dem rettenden Ufer.

1860 1:0 Meppen: Elfmeter entscheidet die Partie

Keine fünf Minuten waren im Grünwalder Stadion auf der Uhr, da hatten die Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Mölders nahm sich aus 20 Metern volley ein Herz und traf den linken Innenpfosten. Von dort – bzw. vom Rücken von Erik Domaschke – prallte der Ball ins Aus. Die Gäste aus dem Emsland meldeten sich nach einer Viertelstunde im Spiel an. Vrzogic versuchte es aus der Distanz, doch Hiller konnte sicher parieren. Eine halbe Stunde war auf der Uhr, da fiel er dann der erste Treffer. Lex wurde im Zweikampf im Strafraum zu Fall gebracht und den fälligen Elfmeter verwandelte Steinhart links oben ins Tor zum 1:0 für 1860. Der SVM legte zwar in der Folge ein wenig zu, konnte aber vor dem Pausentee keine Chancen mehr erspielen.

Nach dem Wechsel drückte Meppen eine Viertelstunde lang mächtig auf den Ausgleich, doch Proschwitz (47.), Guter (53.) und nochmal Proschwitz (59.) kamen nicht zum Torerfolg. Die Löwen lauerten auf das entscheidende zweite Tor und bekamen ihre Möglichkeiten. Kindsvater fasste sich in der 72. Minute ein Herz und drang von links in die Box ein. Dort kam er allerdings frei ins Straucheln und verpasste somit die Entscheidung. Meppens letzte Chance zum Ausgleich ergab sich vier Minuten vor dem Ende. Kleinsorges Flanke fand am zweiten Pfosten Kremer, der aber aus zwei Metern volley das Tor verfehlten (86.). In der Tabelle belegt 1860 nun Rang fünf, Meppen rutscht nach der zweiten Pleite in Folge auf den zwölften Platz ab.

Münster 3:0 Unterhaching: Münster feiert verdienten Heimsieg

Gegen die kriselnden Gäste aus Unterhaching erwischte Preußen einen Start nach Maß. In der siebten Minuten flankte Rodrigues Pires eine Ecke zentral an die Strafraumgrenze. Von dort leitete Menig auf Klingenburg weiter, der aus der Drehung mit rechts halblinks in die Ecke versenkte. Das Spiel schlief in der Folge ein wenig ein, ehe Bigalke die Zuschauer in der 31. Minute wieder aufweckte. Ein Schlenzer des Mittelfeldspielers von der linken Strafraumkante musste von Schulze Niehues mit einer Glanztat über die Latte gelenkt werden. Den immer stärker werdenden Hachingern gelang aber auch in der Folge kaum noch eine gute Gelegenheit, sodass es mit einem Rückstand in die Kabine ging.

Aus der kam Haching mit deutlich mehr Druck. Dombrowka prüfte schon nach drei Minuten Schulze Niehues mit einem Rechtsschuss, doch der Keeper konnte mit den Fäusten klären. Zehn Minuten später hätte es zwingend 1:1 stehen müssen. Kiomourtzoglou kam sieben Meter vor dem Tor frei zum Abschluss, zögerte aber zu lang, sodass Kittner sich noch in den Schuss werfen konnte. Im Chancen auslassen wollten die Preußen indes den Gästen nicht nachstehen. 25 Minuten waren noch auf der Uhr, da vollbrachten es die Westfalen eine Dreifachchance über Klingenburg, Braun und Müller nicht zu verwerten, sondern alle drei an Königshofer zu scheitern (65.). Zumindest agierten die Westfalen nun wieder deutlich offensiver. Eine Flanke von Heidemann fand Rühle in der Mitte, dessen Kopfball aber bei Königshofer landete (71.). Dem stärker werdenden Druck hielten die Gäste schließlich nicht mehr stand, sodass Philipp Hoffmann in der 82. Minute mit dem 2:0 aus 13 Metern die Entscheidung erzielen konnte. Zwei Minuten vor dem Abpfiff erhöhte Scherder im weiteren Verlauf einer Ecke aus zehn Metern sogar noch das 3:0 für die Preußen. Damit bremst Münster die Talfahrt und ist nun Achter, Haching rutscht nach der siebten Niederlage in diesem Jahr auf Rang elf ab.

Großaspach 2:1 Würzburg: Irres Ende in Großaspach

Die erste Chance des Spiels erarbeitete sich die Heimelf in der 7. Minute. Eine halbhohe Flanke versuchte Röttger aus der Drehung ins Tor zu bugsieren, zog aber knapp links vorbei. Auch die Gäste zeigten aber ihre Fähigkeiten in der Offensive. Eine Flanke von Kurzweg köpfte Breitkreuz wuchtig ans Lattenkreuz (15.). Das blieb allerdings für 20 Minuten der letzte Aufreger der Partie. Erst ein Kopfball von Burger nach einer guten halben Stunde brachte wieder etwas Torgefahr, ging aber über das Tor der Kickers. Die letzte Chance vor der Pause ergab sich indes für die Gäste. Göbel nahm eine Flanke von links direkt und zog auf die rechte Ecke, wo Broll aber zupacken konnte.

Auch im zweiten Abschnitt machte Würzburg den spielerisch reiferen Eindruck. Gleich zweimal musste Broll gegen Breitkreuz (50.) und Elva (55.) eingreifen, konnte aber mit Hilfe des eigenen Torpfostens die Führung der Kickers jeweils stark verhindern. Die Chancen der Kickers blieben in der Folge aber wieder lange Zeit ohne Nachfolger und die Partie verflachte. Aspach wirkte mit dem Remis zufrieden, während die Kickers nicht ins Risiko gehen wollten. Völlig aus dem Nichts überschlugen sich ab der 80. Minute die Ereignisse. Ein gechipter Freistoß von Janjic segelte im Strafraum an allen vorbei, prallte an den Innenpfosten und vom Rücken von Bätge zum 1:0 in die Maschen (83.). Nur vier Minuten später kam Würzburg zurück und glich durch Janik Bachmann wieder aus. Die SGS ließ sich nicht beirren. Zuerst konnte Bätge einen Freistoß von Janjic stark zur Ecke lenken, doch die anschließende Ecke schloss Hoffmann in der 90. Minuten am zweiten Pfosten zum 2:1 für die SGS ab, die mit dem Sieg vorerst die Abstiegsränge verlässt.

   

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