Sicherheitsbedenken: Dynamo gegen Türkgücü verlegt

Das für Samstag (15. Mai) angesetzte Heimspiel von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München ist auf Sonntag (16. Mai, 14 Uhr, live bei MagentaSport) verlegt worden – das gab der DFB am Mittwoch bekannt. Grund dafür sind Sicherheitsbedenken der Polizei.

"Querdenker" kündigen sich an

Weil Dynamo mit einem Sieg gegen Türkgücü den Aufstieg perfekt machen könnte, wollten sich tausende Fans am Samstag vor dem Stadion versammeln – mit Abstand und Maske. Ebenfalls für Samstag haben in den sozialen Netzwerken jedoch auch "Querdenker" dazu aufgerufen, nach Dresden zu fahren. Drei angemeldete Demos mit jeweils 1.000 Teilnehmern hat die Stadt "zum Schutz vor Infektionsgefahren" bereits verboten. Die Vergangenheit hat allerdings gezeigt, dass das Verbot oftmals wirkungslos war. Die Dresdner Polizeidirektion geht davon aus, dass "die 'Querdenker-Bewegung' die potentielle Fanansammlung im Umfeld des Rudolf-Harbig-Stadions als Anknüpfungspunkt für eigene demonstrative Aktionen nutzen wird".

Tausende Dynamo-Fans am Stadion und "Querdenker" in der Stadt, die sich möglicherweise unter die Anhänger mischen – das ist ein Sicherheitsrisiko, das von der Polizei wohl nicht mehr kontrollierbar wäre. Zumal die "Querdenker" es mit den Corona-Regeln meistens nicht so genau nehmen. Aufgrund dieser Sicherheitsbedenken wird das Dynamo-Heimspiel daher von Samstag auf Sonntag verlegt – und damit parallel zum Heimspiel von 1860 gegen Bayern II. Der Ausgang der Partie könnte entscheidend für den Aufstieg der SGD werden, falls Dynamo nicht gewinnen sollte. "Die Verlegung durch die spielleitende Stelle des DFB folgt einer aktuellen und verbindlichen Vorgabe der zuständigen Sicherheitsbehörden", teilte der DFB mit.

"Einzige geeignete Maßnahme"

Aus Sicht der Polizei sei die Spielverlegung auf Sonntag die "einzige geeignete, erforderliche und verhältnismäßige Maßnahme", um die Infektionsgefahr zwischen der Dynamo-Fanszene und den sich unter die Fans mischenden Anhängern der Querdenken-Bewegung zu unterbinden. "Ein milderes Mittel zur Erreichung des Zieles steht der Polizei nicht zur Verfügung", heißt es in einer Pressemitteilung. Somit finden am Samstag lediglich fünf Partien statt, während am Sonntag drei Partien ausgetragen werden.

Derweil appelliert Stadtsprecher Kai Schulz in der "Sächsischen Zeitung" an die Dynamo-Fans, den Sekt im Falle des Aufstiegs "lieber auf dem Balkon oder im eigenen Garten zu trinken. Selbst ein solch freudiger Anlass rechtfertigt es nicht, die Corona-Schutzverordnung und die Bundesnotbremse auszuhebeln". Die Politik müsse seit Monaten Grundrechte einschränken. "Da würde es auf wenig Verständnis stoßen, wenn wir nun eine Ausnahme machen." Beim Abstieg von Dynamo im Juni 2020 hatten sich rund 2.000 Fans vor dem Stadion versammelt und die Corona-Regeln teilweise nicht eingehalten. Die Polizei hatte daraufhin mehrere Verfahren eingeleitet.

   

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