Was wird aus Capretti? FCI im Abstiegskampf angekommen

Er setzt sich durch die 0:2-Niederlage beim FSV Zwickau weiter fort, der beispiellose Absturz des FC Ingolstadt. Zur Winterpause noch Vierter, sind die Schanzer nach der zehnten (!) Niederlage in diesem Jahr auf den 13. Platz abgerutscht – und damit endgültig im Abstiegskampf angekommen. Ob Trainer Guerino Capretti im Amt bleibt, ist ungewiss.

"Sind jetzt definitiv im Abstiegskampf"

Unmittelbar nach der Partie wollte sich beim FC Ingolstadt gegenüber "MagentaSport" zunächst niemand stellen – offenbar herrschte in der Kabine großer Redebedarf. Erst einige Zeit nach Spielende kam Guerino Capretti dann doch zum Interview und stellte unmissverständlich klar: "Wir sind jetzt definitiv im Abstiegskampf." Durch die fünfte Pleite in Folge liegen die Schanzer nur noch sieben Punkte vor der roten Zone. "Jetzt müssen wir gucken, wer den Kampf annimmt und mental dazu bereit ist."

Dass es den Schanzern an der nötigen Einstellung fehlt, konnte man ihnen in den letzten Wochen nicht vorwerfen. Doch entweder erlaubte sich der Zweitliga-Absteiger haarsträubende Defensivpatzer oder ließ – wie am Sonntag in Zwickau – allerbeste Chancen aus. "Du musst hier einfach ein Tor schießen", hielt Capretti auf der Pressekonferenz fest. "Wenn das nicht klappt, musst du zusehen, dass du die Null hältst. Weder das eine, noch das andere ist uns gelungen", hielt er niedergeschlagen fest. Es sei "extrem enttäuschend" nun erneut mit leeren Händen dazustehen.

Muss Capretti gehen?

Klare Worte, die auch Caprettis bisherige Amtszeit beim FC Ingolstadt gut zusammenfassen. Von neun Partien unter der Leitung des 41-Jährigen konnte der FCI nur eine gewinnen, auf der anderen Seite setzte es gleich sieben Niederlagen – bei 23 (!) Gegentoren. Eine Horrorbilanz, die fraglich erscheinen lässt, ob Capretti am Montag in einer Woche, wenn es zum Krisenduell gegen 1860 München kommt, noch auf der Bank sitzen wird. Geäußert haben sich die Verantwortlichen um Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer bislang nicht. Vor einer Woche hatte der 59-Jährige dem erst Anfang Februar verpflichten Trainer noch die volle Rückendeckung ausgesprochen, doch ob diese auch nach der neuerlichen Niederlage noch gilt?

Überraschend wäre es jedenfalls nicht, sollten die Schanzer angesichts der drohenden Abstiegsgefahr zum zweiten Mal in diesem Jahr die Reißleine ziehen. Und sollte es tatsächlich zum Absturz in die Regionalliga kommen, würde das den FCI auf Jahre zurückwerfen. Ob der für die schnelle Rückkehr in die 2. Bundesliga zusammengestellte Kader auch Abstiegskampf kann, wird sich in den verbleibenden neun Partien zeigen. Dass David Kopacz (Schulter) und Calvin Brackelmann (Oberschenkel) am Sonntag verletzt vom Platz mussten und Rico Preißinger in der Nachspielzeit die gelbe-rote Karte sah, erschwert die Situation. Dennoch machte Kapitän Tobias Schröck eine klare Ansage: "Jetzt müssen wir endlich anfangen, wieder Spiele zu gewinnen. Die kommende Partie gegen den TSV 1860 München wird wahnsinnig wichtig werden. Spätestens jetzt müsste jedem klar sein, in welch schwieriger Lage wir uns aktuell befinden und dass wir jeden Punkt brauchen, um nicht gegen den Abstieg spielen zu müssen."

   

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