Warum Saarbrücken trotz zahlreicher Chancen nur Remis spielte

Im Kellerduell der Dritten Liga trennten sich am Wochenende der 1. FC Saarbrücken und Preußen Münster 2:2. Nach lebhaftem Beginn musste der FCS früh eine rote Karte hinnehmen. Nach dem verwandelten Elfmeter zur Führung für die Preußen kämpften sich die Gastgeber zurück ins Spiel, ehe Taylor erneut für Münster traf. Kurz vor Spielende kam Saarbrücken schließlich noch zum 2:2 und belohnte sich damit für die eigene Moral. Dennoch wäre gegen die Westfalen mehr drin gewesen. liga3-online.de zeigt an drei Punkten auf, in welchen Spielsituationen der wichtige Heimerfolg vergeben worden ist.

Mangelnde Chancenverwertung und Platzverweis

Bereits zu Spielbeginn hätten die Saarländer in Führung gehen müssen. Bei einer Großchance nach zehn Minuten vergaben gleich mehrere Blau-Schwarze das mögliche 1:0, da die gegnerischen Abwehrspieler die Schüsse auf der Linie klären konnten. Während dieser frühen Druckphase erspielte sich der FCS durch gefällige Kombinationen erste Möglichkeiten. Eine bessere Verwertung der Chancen hätte den in dieser Phase stark spielenden Saarbrückern Sicherheit verschafft. Zwar kam auch der SCP zu Torchancen, diese wurden jedoch vom sehr starken Timo Ochs vereitelt. Die Anfangsoffensive seiner Vorderleute wurde dann nach 25 Minuten durch einen Strafstoß und Platzverweis unterbrochen. Nach einem Pass in den Strafraum reichte bereits eine leichte Berührung des Saarbrückers Stegerer an seinem Gegenspieler aus, um diesen zu Fall zu bringen. Verständlicherweise spielte Münster Siegert in dieser Situation seine ganze Erfahrung aus und nutzte den Armeinsatz Stegerers um dem Schiedsrichter kaum eine andere Wahl zu lassen. Die rote Karte für den Verteidiger hatte zur Folge, dass Hoffmann aus dem Mittelfeld zurückgezogen werden musste, um die nun vakante Stelle des Linksverteidigers zu übernehmen.

Probleme auf der linken Abwehrseite

Da Saarbrücken auf dieser Position ohnehin seit Saisonbeginn auf der Suche nach einer geeigneten Besetzung ist, wäre es in Erwägung zu ziehen, dazu gezielt auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Denn trotz der bislang ausprobierten Varianten zeichnet sich noch keine dauerhafte Lösung ab. Im weiteren Spielverlauf musste war der FCS aufgrund der Unterzahl und der erforderlichen Neuordnung gezwungen, höheren Aufwand zu betreiben, um dennoch Akzente in der Offensive setzen zu können. Zunächst gelang Fischer kurz nach der Pause der Ausgleich für die Hausherren. Doch das hohe läuferische Pensum, das der FCS absolvierte, forderte im Laufe der zweiten Halbzeit seinen Tribut. So öffneten sich Münster des Öfteren Räume, die zu weiteren Torchancen führten. Eine davon schloss Taylor nach gewonnenem Kopfballduell zu erneuten Führung für die Gäste ab. Nach einer Flanke, die Siegert von der linken Saarbrücker Abwehrseite hereinbrachte, setzte sich der Amerikaner in der Mitte durch. Dem ansonsten starken Hoffmann gelang es in dieser Situation nicht, die Flanke zu unterbinden. Während er z. B. noch im Pokalspiel gegen Werder Bremen auf der Position des Linksverteidigers eine herausragende Leistung zeigte, war er gegen Siegert zu passiv. Mit mehr Aggressivität wäre das Gegentor auch in diesem Spiel vermeidbar gewesen. In der Folge lief der FCS gleich in mehrere Konter.

Milan Sasic: "Respekt vor den Jungs"

Dass Münster dabei die Vorentscheidung verpasste, lag am bärenstarken Timo Ochs im Saarbrücker Tor. An seinen Paraden alleine lag es, dass Saarbrücken trotz zum Teil schwimmender Defensive im Spiel blieb. Ohnehin bot der Schlussmann erneut eine herausragende Leistung. Nicht nur, indem er mehrere hochkarätige Chancen vereitelte, sondern auch durch die Interpretation seiner Rolle als Kapitän bewies er einmal mehr, wie wichtig er für jede Mannschaft ist. So schaltete er sich in wichtigen Situationen immer wieder auch verbal ein und zeigte dabei nicht nur das notwendige Fingerspitzengefühl dem Schiedsrichtergespann gegenüber. Vielmehr riss er durch seine enorme Präsenz auf dem Platz ebenso wie bereits im DFB-Pokal seine Vorderleute mit. Zum Ende des Spiels kamen die Saarländer dank der nicht erfolgten Vorentscheidung noch zum unverhofften Ausgleich. Da Kampf und Einsatz im Spielverlauf stimmten, konnten sich die Gastgeber schließlich noch für die eigene Moral belohnen. Wie schon in der Vorwoche beim Spiel in Halle sah sich der FCS erneut mit strittigen Schiedsrichterentscheidungen konfrontiert. Auf diesem Hintergrund betrachtete Trainer Milan Šašić den Punkt als Erfolg und honorierte die Leistung seiner Mannschaft trotz der angesprochenen Schwachpunkte: „Respekt vor den Jungs. Das macht mich sehr optimistisch, dass wir diesen schwierigen Weg so beenden können, wie wir es uns vorgenommen haben.“

FOTOS: Dieter Schmoll

   

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