Waldhof Mannheim vor Aufstieg in die 3. Liga

Der SV Waldhof Mannheim steht unmittelbar vor dem Aufstieg in die 3. Liga. Nach dem deutlichen 4:0-Sieg bei den Kickers Offenbach, begleitet von 4.000 mitgereisten Fans, liegt der SVW bei nur noch fünf ausstehenden Spielen deutliche 15 Punkte und 22 bzw. 31 Tore vor der Konkurrenz aus Saarbrücken und Homburg. Schon in der nächsten Woche könnte gefeiert werden.

Punktabzug vor Rücknahme

Dreimal in Folge scheiterte der SV Waldhof seit 2016 in den Aufstiegsspielen, nun ist der Weg in die 3. Liga frei. Nach den Ergebnissen am Samstag benötigen die Mannheimer aus den letzten fünf Partien nur noch einen Zähler, um erstmals seit 16 Jahren wieder im Profifußball vertreten zu sein. Durchaus möglich sogar, dass der SVW schon in den nächsten Tagen feiern kann. Denn momentan ist der durch den DFB verhängte Punktabzug noch mit eingerechnet. Da das Landesgericht Frankfurt diesen aber für unwirksam erklärt und der SVW eine Zwangsvollstreckung des Urteils beantragt hatte, können dem SV Waldhof die abgezogenen Punkte sofort zugesprochen werden. Hierfür müssen die Mannheimer lediglich eine Sicherheit in Höhe von 100.000 Euro für künftige Gerichtskosten hinterlegen. Sobald das Geld eingegangen ist, ist der Aufstieg des SV Waldhof Mannheim bei dann 18 Punkten Vorsprung beschlossene Sache. Rein sportlich kann der SVW am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen Wormatia Worms alles klar machen – Punktabzug hin oder her.

Dass der bevorstehende Aufstieg hochverdient ist, darüber gibt es keine Zweifel: Seit dem 7. Spieltag steht Mannheim ununterbrochen an der Tabellenspitze der Regionalliga Südwest und gewann 24 von 29 Spielen. Mit 80 Toren stellt der SVW die beste Offensive der Liga, auf der anderen Seite kassierte Mannheim lediglich 30 Gegentore. Die letzten elf Spiele hat die Mannschaft von Trainer Bernhard Trares allesamt gewonnen, überhaupt musste sich die "Buwe" nur zweimal geschlagen geben – darunter am 1. Spieltag.

Eine ausgewogene Mannschaft

Die 3. Liga verfolgt diese Geschehnisse aufmerksam, bei vielen Fans tut sich zudem Vorfreude auf. Klar: Ein Verein von der Größe des SVW wird die Attraktivität erhöhen – es wird zu heißen Südwest-Derbys mit dem 1. FC Kaiserslautern kommen, auch der Karlsruher SC ist im Falle des Nichtaufstiegs ein Gegner, auf den jeder Anhänger der Blau-Schwarzen hinfiebert. Schon in der aktuellen Spielklasse kommt Waldhof auf einen durchschnittlichen Besucherwert von fast 6.000, eine Verdopplung ist ab Sommer nicht unrealistisch. Mehr als 25.000 Plätze bietet das Carl-Benz-Stadion, das Bundesliga-Standards genügt – unter anderem trug die TSG Hoffenheim dort in der Zeit ihrer Erstliga-Premiere eine ganze Reihe Heimspiele aus.

Die Anhängerschaft ist laut und eindrucksvoll. Teile von ihnen sorgten im Mai 2018 für ein bundesweites Negativecho, als erstmals ein Aufstiegsspiel abgebrochen werden musste. Was kaum erwähnt wurde: Die Ultras kündigten Neustrukturierungen an, arbeiteten die Vorfälle auf und sammelten bis zum November fast 20.000 Euro für den Verein – die Hälfte der vom DFB ausgesprochenen Strafzahlung.

Sportlich wartet eine Mannschaft im besten Fußballeralter, deren Qualität in allen Mannschaftsteilen ausgeglichen ist – es gibt keine Altstars, auch keine blutjungen Talente. Vielmehr ist es ein Team, das sich mit punktuellen Top-Transfers wie Stürmer Valmir Sulejmani (17 Tore, zehn Vorlagen) und Mittelfeldstratege Timo Kern (14 Tore, neun Vorlagen) endlich auf Drittliga-Niveau gehievt hat. Und die in der kommenden Spielzeit das Zeug hat, sich in der 3. Liga zu etablieren.

 

   
Back to top button