Waldhof-Fluch endet nach neun Monaten: "Ja, geil. Endlich"
Der Fluch ist gebrochen! Durch den 3:1-Erfolg beim MSV Duisburg feierte Waldhof Mannheim am Montagabend den ersten Auswärtssieg seit genau neun Monaten. Die Freude bei den Kurpfälzern war groß, zumal noch eine weitere lange Serie zu Ende ging.
Tore zum "richtigen Zeitpunkt" gemacht
Bislang war es für Trainer Christian Neidhart stets kein Vergnügen, nach einem Auswärtsspiel vor die Kameras zu treten. Schließlich verbuchten die Mannheimer in neun Partien gerade mal zwei Punkte und waren damit das schwächste Auswärtsteam der 3. Liga. Am Montagabend kam der 54-Jährige nun erstmals in seiner Amtszeit mit guter Laune nach einer Partie in der Fremde zum "MagentaSport"-Interview. "Ja, geil. Endlich", machte Neidhart aus seiner Freude über den ersten Sieg auf des Gegners Platzes keinen Hehl. "Ich habe es ja gesagt: es ist gar nicht so wichtig, dass man vorher immer drüber redet. Es ist wichtig, diese Spielstärke auf den Platz zu bekommen, und das haben wir geschafft." Dominik Martinovic brachte den SVW nach 24 Minuten in Front, ehe Duisburg kurz vor der Pause über Sebastian Mai ausgleichen konnte (43.). Doch unmittelbar nach Wiederanpfiff stellte Adrien Lebeau (47.) die Führung wieder hervor, bevor Thomas Pledl wenig später alles klar machte (55.). "Wir haben im richtigen Moment die Tore gemacht", befand Neidhart.
Zudem profitierte der Waldhof von einer umstrittenen gelb-roten Karte gegen Duisburgs Joshua Bitter in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit und war im kompletten zweiten Durchgang in Überzahl. Während der Ärger beim MSV über den Platzverweis riesig war, konnte Neidhart die Entscheidung durchaus verstehen: "Das ist einfach die Regel. Wir wissen, wenn du dich aufregst, dass er Gelb gibt. Und wenn ich Gelb habe, dann darf ich es auch nicht machen. Auch wenn die Emotionen natürlich drin sind." Gleichwohl konnte er aus Duisburger Sicht nachvollziehen, "dass es ärgerlich ist".
Pledl trifft erstmals nach 737 Tagen
Dass der Waldhof erstmals seit April 2022 (2:1 beim VfL Osnabrück) wieder auswärts jubeln durfte, lag auch an Neuzugang Thomas Pledl, der bei seinem Comeback nach langer Verletzungspause das 1:0 vorbereite und den dritten Treffer selbst erzielte. Für den 28-Jährigen war es das erste Tor nach langen 737 Tagen. Somit endeten aus Waldhof-Sicht am Montagabend gleich zwei Serien. "Das hat einfach riesig Spaß gemacht, wieder auf dem Platz zu stehen und das in so einem Stadion am Montagabend", sagte der 28-Jährige, der zuletzt im Mai auf dem Rasen stand. "Besser hätte ich es mir für mein Comeback nicht wünschen können."
Neidhart war trotz des Erfolgs derweil nicht vollends zufrieden: "Ich hätte mir schon gewünscht, dass wir in der Schlussphase mit breiter Brust auf dem Gaspedal bleiben und auf das vierte Tor gehen. Dann wäre es perfekt gewesen." Doch das war am Ende nur Makulatur, zumal der Waldhof durch den Auswärtssieg nun auf 32 Punkte kommt und damit die beste Hinrunde seiner Drittliga-Historie gespielt hat. Die Folge: Als Sechster liegen die Buwe nur noch vier Punkte hinter Rang 3. Den Rückstand weiter verkürzen kann die Neidhart-Elf am kommenden Sonntag in Köln. "Da müssen wir nachlegen und nochmal einen Schritt mehr machen", gab Pledl die Richtung vor.