Waldhof erhält viel Lob für einen packenden Pokalfight

Was für ein Spiel, was für ein Fight! Im Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt bot der SV Waldhof Mannheim am Sonntagnachmittag eine beeindruckende Leistung. Zwar reichte es trotz zweifacher Führung nicht für die nächste Runde (3:5), doch nach Spielende erhielt der Aufsteiger von allen Seiten Lob.

Hütters "Riesenkompliment"

16 Jahre lang hatte der SV Waldhof auf die Rückkehr in den DFB-Pokal gewartet. Und diese lange Abstinenz entlud sich gegen den Europa-League-Teilnehmer aus Frankfurt in einem Spektakel. Bereits nach drei Minuten wurde das mit 24.302 Zuschauern restlos ausverkaufte Carl-Benz-Stadion nach dem Mannheimer Führungstreffer durch Valmir Sulejmani erstmals in seinen Grundfesten erschüttert. Und als Sulejmani nur sieben Zeigerumdrehungen später das 2:0 nachlegte, verwandelte sich das Stadion endgültig in ein Tollhaus. Zwar kam der Bundesligist noch vor der Pause zum Ausgleich (21. / 45.+1), doch in der 73. Minute ging der Aufsteiger durch Jan-Hendrik Marx erneut in Führung – was für ein Wahnsinn! Am Ende war es Ante Rebic, der die Partie mit einem Hattrick innerhalb von zwölf Minuten zugunsten der Eintracht entschied.

Auch wenn das Ergebnis von 3:5 letztlich (zu) deutlich ausfiel: Die Wucht und die Leidenschaft, mit der Mannheim gegen den Bundesligisten agierte, war beeindruckend. Auch deshalb sprach Eintracht-Coach Adi Hütter dem Waldhof ein "Riesenkompliment" aus und befand: "Sie haben uns mehr als gefordert." Als Mannheim in der 73. Minute zum 3:2 traf, "ist mir der Atem kurz gestockt", musste Hütter zugeben. Sportdirektor Bruno Hübner stimmte in das Loblied mit ein: "Es gab heute keinen Verlierer. Mannheim hat das hervorragend gemacht." Auch Martin Hinteregger bescheinigte dem Waldhof einen "sehr charakterstarken" Auftritt und lobte: "Sie haben mit viel Herz agiert." Die Erleichterung über den Sieg war dem Bundesligisten deutlich anzumerken – das spricht für eine starke Vorstellung des Aufsteigers.

Auch in den sozialen Netzwerken flogen dem SVW die Komplimente nur so entgegen: "Ihr seid schon eine echt geile Truppe. Könnt absolut stolz auf eure Leistung sein", schrieb ein Eintracht-Fan auf der Facebook-Seite der Buwe. Ein anderer kommentierte: "Ab sofort bin ich auch ein Fan." Viele drückten "großen Respekt" und "Anerkennung" für die Vorstellung der Mannheimer aus, nicht wenige sprachen zudem von "Werbung für den Fußball."

Gemischte Gefühle bei Sulejmani

Während auch Waldhof-Trainer Bernhard Trares ein "Fußballfest" sah, offenbarte Doppeltorschütze Valmir Sulejmani im Gespräch mit dem Vereins-TV gemischte Gefühle. "Auf der einen Seite können wir natürlich stolz sein, auf der anderen Seite ist aber auch die Enttäuschung da." Marx führte diesen Gedanken im ARD-Interview noch etwas aus: "Wenn man 2:0 führt, ist es auch gegen einen Erstligisten ärgerlich, wenn man nicht als Gewinner vom Platz geht. Da kommt natürlich Enttäuschung durch."

Doch mit etwas Abstand wird der Stolz überwiegen. "Wir haben unsere Stärken gezeigt", wusste auch Marx unmittelbar nach dem Spiel schon, während Sulejmani den Fans ein Dankeschön aussprach: "Sie haben uns grandios unterstützt." Die Erkenntnis, einem Europa-League-Teilnehmer das Leben richtig schwer machen zu können, nimmt der SV Waldhof trotz der Niederlage in jedem Fall mit. Und das dürfte für die anstehenden Aufgaben in der Liga mehr als nur Mut machen. Am kommenden Samstag gastiert Mannheim beim punktlosen Schlusslicht aus Jena.

   

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