"Wahnsinnige Frustration": Jenas Chancen schwinden

Viel hatte sich der FC Carl Zeiss Jena für die Partie gegen den KFC Uerdingen vorgenommen, am Ende sprang beim 0:0 jedoch lediglich ein Zähler heraus. Da Großaspach zeitgleich gewinnen konnte, beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer bei nur noch acht ausstehenden Spielen nun bereits sieben Punkte. Die Hoffnungen auf den Klassenerhalt schwinden.

Kwasniok per Spruchband beschimpft

Wenn eine Szene sinnbildlich für die aktuelle Situation beim FCC steht, dann die in der Nachspielzeit: Nach einer Ecke stieg Marius Grösch im Strafraum am höchsten, doch anstatt ins Tor, flog der Ball erst an den Pfosten und dann an die Latte. Mehr Pech geht wohl nicht. Entsprechend geknickt war Trainer Lukas Kwasniok, als er unmittelbar nach Spielende im Interview mit "Magenta Sport" ein erstes Statement abgeben sollte: "Ich spüre eine wahnsinnige Frustration in mir", gab sich der 37-Jährige sichtlich niedergeschlagen und fand für die Szene in der Nachspielzeit "keine Worte". Drei Punkte seien "mehr als nur ein Muss" gewesen, so Kwasniok.

Doch wie schon so oft in den vergangenen Wochen belohnten sich die Thüringer für einen couragierten und leidenschaftlichen Auftritt nicht. Daher fiel es Kwasniok schwer, "diesen Punkt zu akzeptieren." Auch für Kapitän René Eckardt war der Punkt "in unserer Situation zu wenig". Die Leistung sei aber in Ordnung gewesen, fand der 29-Jährige: "Jeder hat gesehen, dass wir uns nicht aufgeben und bis zur letzten Minute kämpfen."

Genau das hatten die Ultras in einer Ansprache an das Team beim Warmmachen gefordert, entsprechend wurde die Mannschaft nach Spielende mit Applaus in der Kurve empfangen. Kwasniok war die aufmunternde Reaktion aber wohl nicht gedacht. Auf einem Spruchband, das während des Spiels in der Südkurve hochgehalten wurde (Foto unten), stand: "Kwasniok, halt die Fresse. Oder wir entlassen Dich." Eine Reaktion auf die geäußerten Zweifel des 37-Jährigen am Klassenerhalt?

Zwei Endspiele

Fakt ist: Verbessert hat sich die Situation im Abstiegskampf durch die Nullnummer nicht – im Gegenteil. Zwar gab Jena die rote Laterne wieder an den VfR Aalen ab, doch weil die SG Sonnenhof Großaspach zeitgleich einen Last-Minute-Sieg gegen Würzburg feierte, verlor Jena zwei weitere Punkte auf das rettende Ufer. Satte sieben Zähler beträgt der Rückstand vor den letzten acht Saisonspielen. Der seit elf Spielen sieglose FCC braucht mittlerweile schon ein Wunder, um am Saisonende über dem Strich stehen zu können. "Wir geben uns natürlich nicht auf und werden bis zum Schluss fighten", übte sich Kwasniok in Durchhalteparolen.

Mit den anstehenden Duellen gegen Aalen und Cottbus warten auf die Thüringer nun zwei Endspiele. Nur mit zwei Siegen wird der FCC weiterhin vom Klassenerhalt träumen dürfen. Kwasniok, der von Geschäftsführer Chris Förster bereits in der Halbzeitpause und unabhängig vom Ergebnis abermals das Vertrauen ausgesprochen bekam, ist optimistisch: "Ich bin guter Dinge, dass wir gegen Cottbus und Aalen die Punkte holen werden." Andernfalls können die Lichtstädter endgültig mit der Planung für die Regionalliga beginnen.

© imago

   

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