"Wahnsinnig bitter": Dämpfer für den FCK, Sorge um Hainault

Gebrauchter Abend für den 1. FC Kaiserslautern: Trotz Führung mussten sich die Roten Teufel gegen Preußen Münster mit 1:2 geschlagen geben. Besonders bitter: Der Siegtreffer der Adlerträger fiel in der Nachspielzeit. Die Niederlage ist ein Dämpfer für die Aufstiegsambitionen des FCK, der sich zudem um Abwehrspieler André Hainault sorgt.

Frontzeck hadert: "Waren naiv"

Trainer Michael Frontzeck war der Frust über die Last-Minute-Niederlage unmittelbar nach Spielende deutlich anzumerken: "Das war ein ganz bitterer Abend für uns", analysierte der 54-Jährige im Interview mit "Telekom Sport". Bitter war vor allem, wie die Pleite zustande kam. Denn nach schwachem und nervösen Beginn kam der FCK nach 20 Minuten immer besser rein und belohnte sich kurz nach der Pause mit dem Führungstreffer durch Kevin Kraus (54.). "Danach hätten wir es klüger ausspielen und die Torchancen besser nutzen müssen", haderte Frontzeck mit dem Auftreten seiner Mannschaft nach dem 1:0 und fand klare Worte: "Wir sind naiv in einige Angriffe reingelaufen."

So wie in der 74. Minute, als Gino Fechner erst den Ball verlor und Tobias Rühle anschließend nur mit einem Foul stoppen konnte. Den anschließenden Freistoß des eingewechselten Martin Kobylanski parierte Jan-Ole Sievers zunächst noch "weltklasse", so Frontzeck, beim Abstauber von Menig war der 23-Jährige dann allerdings machtlos. "Da erwarte ich, dass der Abwehrspieler wach ist und das besser verteidigt", kritisierte Frontzeck.

Thiele sieht reichlich "Nachholbedarf"

Mit dem Punkt hätten die Roten Teufel am Ende wohl leben können, zumal den Preußen in der 38. und 67. Minute klare Elfmeter verwehrt worden waren. Doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit wurde es auf dem mit 22.881 Zuschauern besetzten Betzenberg plötzlich ganz still, als Martin Kobylanski einen perfekt getretenen Freistoß zum 2:1 für Münster im Tor verwandelte und damit für die erste Niederlage des Zweitliga-Absteigers sorgte. "Der Freistoß war unhaltbar", stellte Frontzeck nach Spielende fest.

Letztlich waren es zwei Freistöße, die dem FCK das Genick brachen. Ein Umstand, der nicht nur Frontzeck störte. "Wir müssen vermeiden, dass es zu solchen Freistoßgelegenheiten kommt, das ist das Entscheidende", haderte Kapitän Florian Dick in der "Rheinpfalz", räumte aber ein: "Die beiden Freistöße waren überragend getreten – das muss man anerkennen." Auch Torschütze Kevin Kraus fand es "ärgerlich, dass wir eine 1:0-Führung durch zwei Freistöße aus der Hand geben." Der 25-Jährige enttäuscht: "Wenn wir zuhause führen, müssen wir das über die Zeit bringen." Das gelang dem 1. FC Kaiserslautern am Dienstagabend nicht – auch, "weil wir in allen Mannschaftsteilen, in allen Regionen auf dem Platz noch Nachholbedarf haben", wie Timmy Thiele analysierte. "Eine wahnsinnig bittere Niederlage", so der Stürmer weiter.

Hainault verletzt

War Druck möglicherweise zu groß? Laut Frontzeck nicht: "Das habe ich nicht gesehen." Es sei klar gewesen, "dass es eine schwere Saison wird", betont der FCK-Coach. Klar ist aber auch: Momentan hinkt der Zweitliga-Absteiger seinen Ambitionen mit nur einem Sieg aus drei Spielen und Tabellenplatz neun etwas hinterher. Doch schon am Samstag können die Pfälzer die Bilanz beim Auswärtsspiel in Halle aufpolieren.

Auf Innenverteidiger André Hainault wird der FCK dann allerdings verzichten müssen. Nach einem unabsichtlichen Schlag von Rufat Dadashov musste der Kanadier in der 72. Minute mit einer blutenden Nase ausgewechselt werden. "Die Nase ist sicher gebrochen, ich hoffe, dass es nicht auch noch das Jochbein ist", so Frontzeck, der im schlimmsten Fall wohl für einige Zeit auf den Neuzugang aus Magdeburg verzichten müssten. Und so war es in doppelter Hinsicht ein gebrauchter Abend für die Roten Teufel.

   
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